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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Praktische Winke.

Ohne besondere Veranlassung Überzieher mitzunehmen, ist
gegenwärtig nicht gebräuchlich. Wurde aber die Mitnahme
dieses Kleidungsstückes anbefohlen, so ist dasselbe mit nach
Innen gezogenen Ärmeln, schmal zusammengelegt und vollkommen
zugeknöpft, in der Weise über das Sitzkissen des Bockes zu
breiten, dass es rückwärts mit der ganzen Knopfreihe herabhängt.

Der Regenrock dagegen sollte vorsichtigerweise stets, im
Bockkasten verwahrt, mitgenommen werden. In eine Tasche
dieses Rockes gehört ein Gummiüberzug für den Hut, in die
andere ein Paar gestrickte Handschuhe. So ausgerüstet, hat
der Kutscher für sich und seinen Anzug nichts von etwaigen
Launen des Wettergottes zu fürchten.

Beim Vorfahren mit einem geschlossenen Wagen sind die
Fenster zur Hälfte herunterzulassen. Es hat dies den Zweck
der frischen Luft Eingang in den Wagen zu verschaffen, bevor
die Herrschaft ihre Sitze in demselben einnimmt.

Zu jeder Fahrt, gleichviel welches ihr Ziel, nimmt der
korrekte Kutscher im Bockkasten eine lederne Tasche mit, die
ein als Hammer, Zange und Feile zu verwendendes Werkzeug,
einige Reserve-Hufeisen, ein Dutzend Hufnägel, mehrere starke
Stricke und eine Rolle Bindfaden enthält. Im Besitz dieser
Tasche wird es ihm beinahe immer möglich sein, vorkommende
kleinere Schäden schnell zu reparieren, bevor dieselben sich zu
einer Katastrophe gestalten. Genannte Gegenstände lose im
Bockkasten zu verwahren, empfiehlt sich schon aus dem Grunde
nicht, weil diese dann während der Fahrt leicht ein lästiges
klapperndes Geräusch verursachen könnten.

Ist der Kutscher nur zur Begleitung seines, in diesem Falle
selbstfahrenden Herrn befohlen, so wird er hinter dem Vorder-
sitz des ein- oder zweispännigen Wagens stehend, im Schritt
vorfahren, beim Hausthore angekommen die Zügel am Zügel-
halter bezw. Kotschirm befestigen und sich vor die Pferde stellen.
Beim Erscheinen des Herrn grüsst er in vorgeschriebener Weise,
bleibt jedoch ruhig stehen, bis dieser Platz genommen und die

Praktische Winke.

Ohne besondere Veranlassung Überzieher mitzunehmen, ist
gegenwärtig nicht gebräuchlich. Wurde aber die Mitnahme
dieses Kleidungsstückes anbefohlen, so ist dasselbe mit nach
Innen gezogenen Ärmeln, schmal zusammengelegt und vollkommen
zugeknöpft, in der Weise über das Sitzkissen des Bockes zu
breiten, dass es rückwärts mit der ganzen Knopfreihe herabhängt.

Der Regenrock dagegen sollte vorsichtigerweise stets, im
Bockkasten verwahrt, mitgenommen werden. In eine Tasche
dieses Rockes gehört ein Gummiüberzug für den Hut, in die
andere ein Paar gestrickte Handschuhe. So ausgerüstet, hat
der Kutscher für sich und seinen Anzug nichts von etwaigen
Launen des Wettergottes zu fürchten.

Beim Vorfahren mit einem geschlossenen Wagen sind die
Fenster zur Hälfte herunterzulassen. Es hat dies den Zweck
der frischen Luft Eingang in den Wagen zu verschaffen, bevor
die Herrschaft ihre Sitze in demselben einnimmt.

Zu jeder Fahrt, gleichviel welches ihr Ziel, nimmt der
korrekte Kutscher im Bockkasten eine lederne Tasche mit, die
ein als Hammer, Zange und Feile zu verwendendes Werkzeug,
einige Reserve-Hufeisen, ein Dutzend Hufnägel, mehrere starke
Stricke und eine Rolle Bindfaden enthält. Im Besitz dieser
Tasche wird es ihm beinahe immer möglich sein, vorkommende
kleinere Schäden schnell zu reparieren, bevor dieselben sich zu
einer Katastrophe gestalten. Genannte Gegenstände lose im
Bockkasten zu verwahren, empfiehlt sich schon aus dem Grunde
nicht, weil diese dann während der Fahrt leicht ein lästiges
klapperndes Geräusch verursachen könnten.

Ist der Kutscher nur zur Begleitung seines, in diesem Falle
selbstfahrenden Herrn befohlen, so wird er hinter dem Vorder-
sitz des ein- oder zweispännigen Wagens stehend, im Schritt
vorfahren, beim Hausthore angekommen die Zügel am Zügel-
halter bezw. Kotschirm befestigen und sich vor die Pferde stellen.
Beim Erscheinen des Herrn grüsst er in vorgeschriebener Weise,
bleibt jedoch ruhig stehen, bis dieser Platz genommen und die

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[184/0198] Praktische Winke. Ohne besondere Veranlassung Überzieher mitzunehmen, ist gegenwärtig nicht gebräuchlich. Wurde aber die Mitnahme dieses Kleidungsstückes anbefohlen, so ist dasselbe mit nach Innen gezogenen Ärmeln, schmal zusammengelegt und vollkommen zugeknöpft, in der Weise über das Sitzkissen des Bockes zu breiten, dass es rückwärts mit der ganzen Knopfreihe herabhängt. Der Regenrock dagegen sollte vorsichtigerweise stets, im Bockkasten verwahrt, mitgenommen werden. In eine Tasche dieses Rockes gehört ein Gummiüberzug für den Hut, in die andere ein Paar gestrickte Handschuhe. So ausgerüstet, hat der Kutscher für sich und seinen Anzug nichts von etwaigen Launen des Wettergottes zu fürchten. Beim Vorfahren mit einem geschlossenen Wagen sind die Fenster zur Hälfte herunterzulassen. Es hat dies den Zweck der frischen Luft Eingang in den Wagen zu verschaffen, bevor die Herrschaft ihre Sitze in demselben einnimmt. Zu jeder Fahrt, gleichviel welches ihr Ziel, nimmt der korrekte Kutscher im Bockkasten eine lederne Tasche mit, die ein als Hammer, Zange und Feile zu verwendendes Werkzeug, einige Reserve-Hufeisen, ein Dutzend Hufnägel, mehrere starke Stricke und eine Rolle Bindfaden enthält. Im Besitz dieser Tasche wird es ihm beinahe immer möglich sein, vorkommende kleinere Schäden schnell zu reparieren, bevor dieselben sich zu einer Katastrophe gestalten. Genannte Gegenstände lose im Bockkasten zu verwahren, empfiehlt sich schon aus dem Grunde nicht, weil diese dann während der Fahrt leicht ein lästiges klapperndes Geräusch verursachen könnten. Ist der Kutscher nur zur Begleitung seines, in diesem Falle selbstfahrenden Herrn befohlen, so wird er hinter dem Vorder- sitz des ein- oder zweispännigen Wagens stehend, im Schritt vorfahren, beim Hausthore angekommen die Zügel am Zügel- halter bezw. Kotschirm befestigen und sich vor die Pferde stellen. Beim Erscheinen des Herrn grüsst er in vorgeschriebener Weise, bleibt jedoch ruhig stehen, bis dieser Platz genommen und die

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/198>, abgerufen am 24.11.2024.