Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.Die Gala-Equipage. nützen, wohingegen Prachtkarrossen der in Fig. 10 abgebildetenArt nur bei den verhältnismässig seltenen Gelegenheiten zur Ver- wendung gelangen, welche die Entfaltung des grösstmöglichen Pomps rechtfertigen. Diesem veränderten Zwecke entsprechend, zeigen auch die [Abbildung]
Fig. 14. als das weiter oben beschriebene Prachtgalageschirr. FernerChariot. fehlen der Mähnenschmuck, die Scheuledereinfassung von Metall und die bunten Zeugleinen, welch letztere durch Fahrzügel von gelbem Leder ersetzt worden sind. Mit der Livree verhält es sich ähnlich; sie verrät deutlich das Bestreben sich dem modernen Geschmacke anzupassen. Der Dreispitz ist nicht mehr obligatorisch; die Perücke auch nicht; doch wird man immerhin gut thun, diese altväterischen Toilettenstücke für alle festlichen Auffahrten beizubehalten, denn dass hierdurch der ganzen Equi- page ein besonders vornehmes Gepräge verliehen wird, lässt Die Gala-Equipage. nützen, wohingegen Prachtkarrossen der in Fig. 10 abgebildetenArt nur bei den verhältnismässig seltenen Gelegenheiten zur Ver- wendung gelangen, welche die Entfaltung des grösstmöglichen Pomps rechtfertigen. Diesem veränderten Zwecke entsprechend, zeigen auch die [Abbildung]
Fig. 14. als das weiter oben beschriebene Prachtgalageschirr. FernerChariot. fehlen der Mähnenschmuck, die Scheuledereinfassung von Metall und die bunten Zeugleinen, welch letztere durch Fahrzügel von gelbem Leder ersetzt worden sind. Mit der Livree verhält es sich ähnlich; sie verrät deutlich das Bestreben sich dem modernen Geschmacke anzupassen. Der Dreispitz ist nicht mehr obligatorisch; die Perücke auch nicht; doch wird man immerhin gut thun, diese altväterischen Toilettenstücke für alle festlichen Auffahrten beizubehalten, denn dass hierdurch der ganzen Equi- page ein besonders vornehmes Gepräge verliehen wird, lässt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="25"/><fw place="top" type="header">Die Gala-Equipage.</fw><lb/> nützen, wohingegen Prachtkarrossen der in Fig. 10 abgebildeten<lb/> Art nur bei den verhältnismässig seltenen Gelegenheiten zur Ver-<lb/> wendung gelangen, welche die Entfaltung des grösstmöglichen<lb/> Pomps rechtfertigen.</p><lb/> <p>Diesem veränderten Zwecke entsprechend, zeigen auch die<lb/> zu den Galawagen modernen Schlages benützten Geschirre eine<lb/> etwas einfachere Form und Ausführung. Sie sind allerdings noch<lb/> immer reich beschlagen, aber doch von einem leichteren Modell<lb/><figure><head>Fig. 14.</head><p> Chariot.</p></figure><lb/> als das weiter oben beschriebene Prachtgalageschirr. Ferner<lb/> fehlen der Mähnenschmuck, die Scheuledereinfassung von Metall<lb/> und die bunten Zeugleinen, welch letztere durch Fahrzügel von<lb/> gelbem Leder ersetzt worden sind. Mit der Livree verhält<lb/> es sich ähnlich; sie verrät deutlich das Bestreben sich dem<lb/> modernen Geschmacke anzupassen. Der Dreispitz ist nicht mehr<lb/> obligatorisch; die Perücke auch nicht; doch wird man immerhin<lb/> gut thun, diese altväterischen Toilettenstücke für alle festlichen<lb/> Auffahrten beizubehalten, denn dass hierdurch der ganzen Equi-<lb/> page ein besonders vornehmes Gepräge verliehen wird, lässt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0039]
Die Gala-Equipage.
nützen, wohingegen Prachtkarrossen der in Fig. 10 abgebildeten
Art nur bei den verhältnismässig seltenen Gelegenheiten zur Ver-
wendung gelangen, welche die Entfaltung des grösstmöglichen
Pomps rechtfertigen.
Diesem veränderten Zwecke entsprechend, zeigen auch die
zu den Galawagen modernen Schlages benützten Geschirre eine
etwas einfachere Form und Ausführung. Sie sind allerdings noch
immer reich beschlagen, aber doch von einem leichteren Modell
[Abbildung Fig. 14. Chariot.]
als das weiter oben beschriebene Prachtgalageschirr. Ferner
fehlen der Mähnenschmuck, die Scheuledereinfassung von Metall
und die bunten Zeugleinen, welch letztere durch Fahrzügel von
gelbem Leder ersetzt worden sind. Mit der Livree verhält
es sich ähnlich; sie verrät deutlich das Bestreben sich dem
modernen Geschmacke anzupassen. Der Dreispitz ist nicht mehr
obligatorisch; die Perücke auch nicht; doch wird man immerhin
gut thun, diese altväterischen Toilettenstücke für alle festlichen
Auffahrten beizubehalten, denn dass hierdurch der ganzen Equi-
page ein besonders vornehmes Gepräge verliehen wird, lässt
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