Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.Die zweispännigen Luxus-Equipagen. angebracht; Schwanzriemen und, am Mittelstück wie an derEndschlaufe mit Krone verzierte Rückenriemen dürfen nicht fehlen; alle Schnallen sind plattiert und haben die viereckige Form; am Bauchgurt ist ein bis zum Kummet führender Sprung- riemen eingeschnallt; die Aufhalter sind aus Leder; zu den Leit- seilen bezw. deren Handstücken wird braunes Leder genommen. Die Pferde, die ein solches Geschirr mit Anstand tragen Für Herrschaften, die sich in der angenehmen Lage befinden, Was dieser Livree eine so allgemeine Verbreitung verschafft Die zweispännigen Luxus-Equipagen. angebracht; Schwanzriemen und, am Mittelstück wie an derEndschlaufe mit Krone verzierte Rückenriemen dürfen nicht fehlen; alle Schnallen sind plattiert und haben die viereckige Form; am Bauchgurt ist ein bis zum Kummet führender Sprung- riemen eingeschnallt; die Aufhalter sind aus Leder; zu den Leit- seilen bezw. deren Handstücken wird braunes Leder genommen. Die Pferde, die ein solches Geschirr mit Anstand tragen Für Herrschaften, die sich in der angenehmen Lage befinden, Was dieser Livree eine so allgemeine Verbreitung verschafft <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0090" n="76"/><fw place="top" type="header">Die zweispännigen Luxus-Equipagen.</fw><lb/> angebracht; Schwanzriemen und, am Mittelstück wie an der<lb/> Endschlaufe mit Krone verzierte Rückenriemen dürfen nicht<lb/> fehlen; alle Schnallen sind plattiert und haben die viereckige<lb/> Form; am Bauchgurt ist ein bis zum Kummet führender Sprung-<lb/> riemen eingeschnallt; die Aufhalter sind aus Leder; zu den Leit-<lb/> seilen bezw. deren Handstücken wird braunes Leder genommen.</p><lb/> <p>Die Pferde, die ein solches Geschirr mit Anstand tragen<lb/> sollen, werden eine Höhe von 155—160 cm, viel Schnitt und<lb/> eine steppende Aktion haben müssen. Die beliebtesten Farben<lb/> für Coupépferde sind Braun und Fuchs.</p><lb/> <p>Für Herrschaften, die sich in der angenehmen Lage befinden,<lb/> mit ihren Equipagen die höchste Eleganz anzustreben, wollen<lb/> wir schliesslich noch hinzufügen, dass wenn sich eine Dame im<lb/> Coupé befindet, stets auch ein Groom neben dem Kutscher<lb/> Platz zu nehmen hat. Dass diese Leute nicht sehr gross und<lb/> schwer sein dürfen, ist, wenn man die zierliche Form des<lb/> Wagens berücksichtigt, leicht einzusehen. Streng genommen<lb/> sollte der Groom sogar immer etwas kleiner als der Kutscher<lb/> sein. So wenigstens will es die Etikette haben, wenn ihr un-<lb/> beschränkte Gewalt zugestanden wird. Unter allen Umständen<lb/> aber ist darauf zu achten, dass der Diener oder Groom um ein<lb/> geringes tiefer als der Kutscher sitze, denn überragt ersterer<lb/> seinen Genossen, so nimmt sich dies auffallend schlecht aus.<lb/> Die einzige korrekte Livree zum Coupé ist die englische. Da<lb/> dieselbe bisher noch nicht näher von uns beschrieben worden<lb/> ist, möge es uns gestattet werden, ihr hier eine kurze Be-<lb/> sprechung zu widmen.</p><lb/> <p>Was dieser Livree eine so allgemeine Verbreitung verschafft<lb/> hat, ist ihre geschmackvolle, ungemein vornehm wirkende Ein-<lb/> fachheit. Sehen wir uns zuerst den Kutscher an (Fig. 47 A).<lb/> Der Rock ist aus schwarzem oder dunkelblauem Tuch; der ein-<lb/> zige Schmuck desselben besteht in einem einfachen, schwarzen<lb/> Sammetkragen und Livreeknöpfen aus Metall. Letztere sind in<lb/> der Weise verteilt, dass der Rock vorne sechs, hinten vier (und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [76/0090]
Die zweispännigen Luxus-Equipagen.
angebracht; Schwanzriemen und, am Mittelstück wie an der
Endschlaufe mit Krone verzierte Rückenriemen dürfen nicht
fehlen; alle Schnallen sind plattiert und haben die viereckige
Form; am Bauchgurt ist ein bis zum Kummet führender Sprung-
riemen eingeschnallt; die Aufhalter sind aus Leder; zu den Leit-
seilen bezw. deren Handstücken wird braunes Leder genommen.
Die Pferde, die ein solches Geschirr mit Anstand tragen
sollen, werden eine Höhe von 155—160 cm, viel Schnitt und
eine steppende Aktion haben müssen. Die beliebtesten Farben
für Coupépferde sind Braun und Fuchs.
Für Herrschaften, die sich in der angenehmen Lage befinden,
mit ihren Equipagen die höchste Eleganz anzustreben, wollen
wir schliesslich noch hinzufügen, dass wenn sich eine Dame im
Coupé befindet, stets auch ein Groom neben dem Kutscher
Platz zu nehmen hat. Dass diese Leute nicht sehr gross und
schwer sein dürfen, ist, wenn man die zierliche Form des
Wagens berücksichtigt, leicht einzusehen. Streng genommen
sollte der Groom sogar immer etwas kleiner als der Kutscher
sein. So wenigstens will es die Etikette haben, wenn ihr un-
beschränkte Gewalt zugestanden wird. Unter allen Umständen
aber ist darauf zu achten, dass der Diener oder Groom um ein
geringes tiefer als der Kutscher sitze, denn überragt ersterer
seinen Genossen, so nimmt sich dies auffallend schlecht aus.
Die einzige korrekte Livree zum Coupé ist die englische. Da
dieselbe bisher noch nicht näher von uns beschrieben worden
ist, möge es uns gestattet werden, ihr hier eine kurze Be-
sprechung zu widmen.
Was dieser Livree eine so allgemeine Verbreitung verschafft
hat, ist ihre geschmackvolle, ungemein vornehm wirkende Ein-
fachheit. Sehen wir uns zuerst den Kutscher an (Fig. 47 A).
Der Rock ist aus schwarzem oder dunkelblauem Tuch; der ein-
zige Schmuck desselben besteht in einem einfachen, schwarzen
Sammetkragen und Livreeknöpfen aus Metall. Letztere sind in
der Weise verteilt, dass der Rock vorne sechs, hinten vier (und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |