W. S. G. E.: Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan. Leipzig, 1732.die angegebene Traurigkeit über den schnellen Tod derer verschiedenen. Solche ist, wie gedacht, nichts anders als die Ideen der Geister, womit sie sich unter einander Afficiren, welche auf verschieden Weise excitiret werden können, dergestalt, daß sie auf dieses und nicht auf jenes Objectum sich richten. Daher kommen alle Erscheinungen der Toden, welche doch der eine, dem sie angehen warnimt, der andere nicht, und wodurch öffters die Lebendigen sehr gequälet werden, daher begiebt sichs, daß offt Leute, die ein starckes Commerce zusamen gehabt, einander bald im Tode folgen. Darum so geschehen solcher Sachen viel, sagt Theophr. Paracelsus P.2. de virtute Imaginativa, die dem Menschen groß anzusehen sind. Dabey solt ihr aber das Geschicht mercken, zu einen Beyspiel: Eine Frau die im puerperio liegt, und soll sterben, ist sie dem Tod, gram und feind, und stirbt in Neid und Haß über den Tod und wird dahin gerissen, oder fantasirt: Ich wolte das alle Welt mit mir stürbe, etc. und itzt generirt sich, (fährt er fort) ein gemeines Land-Sterben. Was man nun in einen Exempel zu affirmiren kein bedencken findet, das kan man auch in mehrern nicht negiren. Man gebe nur die angegebene Traurigkeit über den schnellen Tod derer verschiedenen. Solche ist, wie gedacht, nichts anders als die Ideen der Geister, womit sie sich unter einander Afficiren, welche auf verschieden Weise excitiret werden können, dergestalt, daß sie auf dieses und nicht auf jenes Objectum sich richten. Daher kommen alle Erscheinungen der Toden, welche doch der eine, dem sie angehen warnimt, der andere nicht, und wodurch öffters die Lebendigen sehr gequälet werden, daher begiebt sichs, daß offt Leute, die ein starckes Commerce zusamen gehabt, einander bald im Tode folgen. Darum so geschehen solcher Sachen viel, sagt Theophr. Paracelsus P.2. de virtute Imaginativa, die dem Menschen groß anzusehen sind. Dabey solt ihr aber das Geschicht mercken, zu einen Beyspiel: Eine Frau die im puerperio liegt, und soll sterben, ist sie dem Tod, gram und feind, und stirbt in Neid und Haß über den Tod und wird dahin gerissen, oder fantasirt: Ich wolte das alle Welt mit mir stürbe, etc. und itzt generirt sich, (fährt er fort) ein gemeines Land-Sterben. Was man nun in einen Exempel zu affirmiren kein bedencken findet, das kan man auch in mehrern nicht negiren. Man gebe nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0041" n="41"/> die angegebene Traurigkeit über den schnellen Tod derer verschiedenen. Solche ist, wie gedacht, nichts anders als die <hi rendition="#aq">Ideen</hi> der Geister, womit sie sich unter einander <hi rendition="#aq">Afficir</hi>en, welche auf verschieden Weise <hi rendition="#aq">excitiret</hi> werden können, dergestalt, daß sie auf dieses und nicht auf jenes <hi rendition="#aq">Objectum</hi> sich richten. Daher kommen alle Erscheinungen der Toden, welche doch der eine, dem sie angehen warnimt, der andere nicht, und wodurch öffters die Lebendigen sehr gequälet werden, daher begiebt sichs, daß offt Leute, die ein starckes <hi rendition="#aq">Commerce</hi> zusamen gehabt, einander bald im Tode folgen. Darum so geschehen solcher Sachen viel, sagt <hi rendition="#aq">Theophr. Paracelsus P.2. de virtute Imaginativa</hi>, die dem Menschen groß anzusehen sind. Dabey solt ihr aber das Geschicht mercken, zu einen Beyspiel: Eine Frau die im <hi rendition="#aq">puerperio</hi> liegt, und soll sterben, ist sie dem Tod, gram und feind, und stirbt in Neid und Haß über den Tod und wird dahin gerissen, oder <hi rendition="#aq">fantasirt</hi>: Ich wolte das alle Welt mit mir stürbe, etc. und itzt <hi rendition="#aq">generirt</hi> sich, (fährt er fort) ein gemeines Land-Sterben. Was man nun in einen Exempel zu <hi rendition="#aq">affirmiren</hi> kein bedencken findet, das kan man auch in mehrern nicht <hi rendition="#aq">negi</hi>ren. Man gebe nur </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0041]
die angegebene Traurigkeit über den schnellen Tod derer verschiedenen. Solche ist, wie gedacht, nichts anders als die Ideen der Geister, womit sie sich unter einander Afficiren, welche auf verschieden Weise excitiret werden können, dergestalt, daß sie auf dieses und nicht auf jenes Objectum sich richten. Daher kommen alle Erscheinungen der Toden, welche doch der eine, dem sie angehen warnimt, der andere nicht, und wodurch öffters die Lebendigen sehr gequälet werden, daher begiebt sichs, daß offt Leute, die ein starckes Commerce zusamen gehabt, einander bald im Tode folgen. Darum so geschehen solcher Sachen viel, sagt Theophr. Paracelsus P.2. de virtute Imaginativa, die dem Menschen groß anzusehen sind. Dabey solt ihr aber das Geschicht mercken, zu einen Beyspiel: Eine Frau die im puerperio liegt, und soll sterben, ist sie dem Tod, gram und feind, und stirbt in Neid und Haß über den Tod und wird dahin gerissen, oder fantasirt: Ich wolte das alle Welt mit mir stürbe, etc. und itzt generirt sich, (fährt er fort) ein gemeines Land-Sterben. Was man nun in einen Exempel zu affirmiren kein bedencken findet, das kan man auch in mehrern nicht negiren. Man gebe nur
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