W. S. G. E.: Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan. Leipzig, 1732.Offen, schluge sie sachte mit einen Schlüssel entzwey, und fande darinnen vom Blut, ein Caput mortuum, oder vielmehr einen rechten Todten-Kopff, so an Gesichte, Augen, Nasen, Mund und Haaren, die etwas dünn und Goldfarb waren, einen Menschen Kopff vorstellete. Diese Sache haben viele Zeugen mit Augen gesehen, nehmlich der Herr von Bourdelone, Ober-Secretarius des Duc de Guise, der dem Autori davon geschrieben, und ihn veranlasset, daß er dieser und anderer affairen halber nach Paris gereisset, allwo er die Confirmation gehöret, von Mons. Menanton, der selbigen Zeit in eben dem Hause gewohnet, von einem Doctore Medecinae, als dessen Hospire, und vielen andern Leuten. Und diese Begebenheit wird mit einer Geschichte, die sich, in den gantz neuern Zeiten, bey einen berühmten Chymico, zu Leipzig, zu getragen, bestättiget welcher Türcken-Köpffe kommen lassen, um damit eine Chymische Operation vorzunehmen: Da denn einsmahl ein solches Geheul und Getöse im Laboratorio erstanden, daß alle die umstehende davon gelauffen, und diese Operation unterbrochen worden. Woraus erhellet, daß der Schrey, welchen der eine Offen, schluge sie sachte mit einen Schlüssel entzwey, und fande darinnen vom Blut, ein Caput mortuum, oder vielmehr einen rechten Todten-Kopff, so an Gesichte, Augen, Nasen, Mund und Haaren, die etwas dünn und Goldfarb waren, einen Menschen Kopff vorstellete. Diese Sache haben viele Zeugen mit Augen gesehen, nehmlich der Herr von Bourdelone, Ober-Secretarius des Duc de Guise, der dem Autori davon geschrieben, und ihn veranlasset, daß er dieser und anderer affairen halber nach Paris gereisset, allwo er die Confirmation gehöret, von Mons. Menanton, der selbigen Zeit in eben dem Hause gewohnet, von einem Doctore Medecinæ, als dessen Hospire, und vielen andern Leuten. Und diese Begebenheit wird mit einer Geschichte, die sich, in den gantz neuern Zeiten, bey einen berühmten Chymico, zu Leipzig, zu getragen, bestättiget welcher Türcken-Köpffe kommen lassen, um damit eine Chymische Operation vorzunehmen: Da denn einsmahl ein solches Geheul und Getöse im Laboratorio erstanden, daß alle die umstehende davon gelauffen, und diese Operation unterbrochen worden. Woraus erhellet, daß der Schrey, welchen der eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0046" n="46"/> Offen, schluge sie sachte mit einen Schlüssel entzwey, und fande darinnen vom Blut, ein <hi rendition="#aq">Caput mortuum</hi>, oder vielmehr einen rechten Todten-Kopff, so an Gesichte, Augen, Nasen, Mund und Haaren, die etwas dünn und Goldfarb waren, einen Menschen Kopff vorstellete. Diese Sache haben viele Zeugen mit Augen gesehen, nehmlich der Herr von <hi rendition="#aq">Bourdelone</hi>, Ober-<hi rendition="#aq">Secretarius</hi> des <hi rendition="#aq">Duc de Guise</hi>, der dem <hi rendition="#aq">Autori</hi> davon geschrieben, und ihn veranlasset, daß er dieser und anderer <hi rendition="#aq">affairen</hi> halber nach Paris gereisset, allwo er die <hi rendition="#aq">Confirmation</hi> gehöret, von <hi rendition="#aq">Mons. Menanton</hi>, der selbigen Zeit in eben dem Hause gewohnet, von einem <hi rendition="#aq">Doctore Medecinæ</hi>, als dessen <hi rendition="#aq">Hospire</hi>, und vielen andern Leuten. Und diese Begebenheit wird mit einer Geschichte, die sich, in den gantz neuern Zeiten, bey einen berühmten <hi rendition="#aq">Chymico</hi>, zu Leipzig, zu getragen, bestättiget welcher Türcken-Köpffe kommen lassen, um damit eine <hi rendition="#aq">Chymische Operation</hi> vorzunehmen: Da denn einsmahl ein solches Geheul und Getöse im <hi rendition="#aq">Laboratorio</hi> erstanden, daß alle die umstehende davon gelauffen, und diese <hi rendition="#aq">Operation</hi> unterbrochen worden. Woraus erhellet, daß der Schrey, welchen der eine </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0046]
Offen, schluge sie sachte mit einen Schlüssel entzwey, und fande darinnen vom Blut, ein Caput mortuum, oder vielmehr einen rechten Todten-Kopff, so an Gesichte, Augen, Nasen, Mund und Haaren, die etwas dünn und Goldfarb waren, einen Menschen Kopff vorstellete. Diese Sache haben viele Zeugen mit Augen gesehen, nehmlich der Herr von Bourdelone, Ober-Secretarius des Duc de Guise, der dem Autori davon geschrieben, und ihn veranlasset, daß er dieser und anderer affairen halber nach Paris gereisset, allwo er die Confirmation gehöret, von Mons. Menanton, der selbigen Zeit in eben dem Hause gewohnet, von einem Doctore Medecinæ, als dessen Hospire, und vielen andern Leuten. Und diese Begebenheit wird mit einer Geschichte, die sich, in den gantz neuern Zeiten, bey einen berühmten Chymico, zu Leipzig, zu getragen, bestättiget welcher Türcken-Köpffe kommen lassen, um damit eine Chymische Operation vorzunehmen: Da denn einsmahl ein solches Geheul und Getöse im Laboratorio erstanden, daß alle die umstehende davon gelauffen, und diese Operation unterbrochen worden. Woraus erhellet, daß der Schrey, welchen der eine
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