W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.
ctoribus ein gelehrter Medicus mit ist, folgende §. 3. Andere rathen, um der jetzigen Zei-
ctoribus ein gelehrter Medicus mit ist, folgende §. 3. Andere rathen, um der jetzigen Zei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0025" n="25"/> ctoribus</hi> ein gelehrter <hi rendition="#aq">Medicus</hi> mit ist, folgende<lb/> merckwuͤrdige <hi rendition="#aq">Pieçe</hi> gelesen: Eine Wittwe von<lb/> 76. Jahren, die von fruͤher Jugend an einen<lb/> Ernst zum Christenthum empfangen hatte, wur-<lb/> de vor ihrem Ende mit 2. lieblichen Traͤumen<lb/> gestaͤrcket, und starb in denen heißen Hunds-<lb/> Tagen an der Wassersucht, daß man wegen der<lb/> Brand-Blasen und Flecken eine baldige Faͤul-<lb/> niß besorgte. Allein am dritten Tage, da man<lb/> zur Beerdigung eilete, sahe man etwas gantz<lb/> unvermuthetes. Ihr vor hohem Alter und lan-<lb/> ger Kranckheit verruntzeltes Gesicht und Ge-<lb/> stalt des Leibes klaͤrete sich in einer Stunde auß,<lb/> wie einer Person von 30. Jahren. Die Fuͤße<lb/> blieben in dem Brand ohne Geruch und Auf-<lb/> bruch. So laͤßt ein zum Leben durchbrechen-<lb/> der und eindringender Geist auch in seiner Huͤt-<lb/> ten ein Denck-Mahl seines Sieges nach sich!<lb/> Alle Anwesende bekamen ein Hertzens-Siegel,<lb/> es seye das Looß auf das liebliche gefallen! So<lb/> ist also ein munterer Todes-Kampf besser als<lb/> ein todtes Leben!</p> </div> <div n="3"> <head>§. 3.</head> <p>Andere rathen, um der jetzigen Zei-<lb/> ten willen mit solcherley Urtheilen, wenig-<lb/> stens vor dem <hi rendition="#aq">Publico</hi>, ein wenig an sich zu<lb/> halten. Denn man weiß ein noch merckli-<lb/> cheres <hi rendition="#aq">Exempel</hi> von dem unruhigen Eisen-Beißer<lb/><hi rendition="#aq">Alexandro M.</hi> dessen verblichener Leib lag in<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0025]
ctoribus ein gelehrter Medicus mit ist, folgende
merckwuͤrdige Pieçe gelesen: Eine Wittwe von
76. Jahren, die von fruͤher Jugend an einen
Ernst zum Christenthum empfangen hatte, wur-
de vor ihrem Ende mit 2. lieblichen Traͤumen
gestaͤrcket, und starb in denen heißen Hunds-
Tagen an der Wassersucht, daß man wegen der
Brand-Blasen und Flecken eine baldige Faͤul-
niß besorgte. Allein am dritten Tage, da man
zur Beerdigung eilete, sahe man etwas gantz
unvermuthetes. Ihr vor hohem Alter und lan-
ger Kranckheit verruntzeltes Gesicht und Ge-
stalt des Leibes klaͤrete sich in einer Stunde auß,
wie einer Person von 30. Jahren. Die Fuͤße
blieben in dem Brand ohne Geruch und Auf-
bruch. So laͤßt ein zum Leben durchbrechen-
der und eindringender Geist auch in seiner Huͤt-
ten ein Denck-Mahl seines Sieges nach sich!
Alle Anwesende bekamen ein Hertzens-Siegel,
es seye das Looß auf das liebliche gefallen! So
ist also ein munterer Todes-Kampf besser als
ein todtes Leben!
§. 3. Andere rathen, um der jetzigen Zei-
ten willen mit solcherley Urtheilen, wenig-
stens vor dem Publico, ein wenig an sich zu
halten. Denn man weiß ein noch merckli-
cheres Exempel von dem unruhigen Eisen-Beißer
Alexandro M. dessen verblichener Leib lag in
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