W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.gerichtet, und nun vor 7. Jahren wieder damit befallen worden, so wäre zu untersuchen, ob bey dem Ort oder dessen Einwohnern nicht etwa besondere Beschaffenheiten physice & moraliter könten entdecket werden, die als Spuren uns weiter leiten könten. Auch so gar eine Historia Natur. von Ungarn und Servien, wie der oben belobte Autor von Polen, und andere von andern Ländern gestellet haben, käme uns wol zu statten. Es gehet aber mit Ungarn und denen benachbarten örtern besonders schwer her in diesem Stück. Ein gewisser Observator in denen Ephemer. Nat. Cur. schreibet davon, es seye zu beklagen, daß der gröste Theil von Ungarn, welches doch so ein fruchtbares und mit allerhand natürlichen Schätzen erfültes Land seye, theils unter eigener, theils unter Türckischer Barbarey liege, und nach seinen Merckwürdigkeiten nicht mit gnugsamer Sicherheit könne erforschet werden. Denn wenn die Einwohner curiose und der natürlichen Dingen begierige Nachforscher antreffen, so begegnen sie denselben feindselig, und tractiren sie für Spionen. Dazu komme, daß die Deutschen die Ungarische Lufft so gar nicht ertragen können, und nach dem Sprichwort insgemein ihren Kirch-Hof dorten finden, welches mit etlichen Exempeln gelehrter Männer beleget, gerichtet, und nun vor 7. Jahren wieder damit befallen worden, so waͤre zu untersuchen, ob bey dem Ort oder dessen Einwohnern nicht etwa besondere Beschaffenheiten physice & moraliter koͤnten entdecket werden, die als Spuren uns weiter leiten koͤnten. Auch so gar eine Historia Natur. von Ungarn und Servien, wie der oben belobte Autor von Polen, und andere von andern Laͤndern gestellet haben, kaͤme uns wol zu statten. Es gehet aber mit Ungarn und denen benachbarten oͤrtern besonders schwer her in diesem Stuͤck. Ein gewisser Observator in denen Ephemer. Nat. Cur. schreibet davon, es seye zu beklagen, daß der groͤste Theil von Ungarn, welches doch so ein fruchtbares und mit allerhand natuͤrlichen Schaͤtzen erfuͤltes Land seye, theils unter eigener, theils unter Tuͤrckischer Barbarey liege, und nach seinen Merckwuͤrdigkeiten nicht mit gnugsamer Sicherheit koͤnne erforschet werden. Denn wenn die Einwohner curiose und der natuͤrlichen Dingen begierige Nachforscher antreffen, so begegnen sie denselben feindselig, und tractiren sie fuͤr Spionen. Dazu komme, daß die Deutschen die Ungarische Lufft so gar nicht ertragen koͤnnen, und nach dem Sprichwort insgemein ihren Kirch-Hof dorten finden, welches mit etlichen Exempeln gelehrter Maͤnner beleget, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0086" n="86"/> gerichtet, und nun vor 7. Jahren wieder damit befallen worden, so waͤre zu untersuchen, ob bey dem Ort oder dessen Einwohnern nicht etwa besondere Beschaffenheiten <hi rendition="#aq">physice & moraliter</hi> koͤnten entdecket werden, die als Spuren uns weiter leiten koͤnten. Auch so gar eine <hi rendition="#aq">Historia Natur.</hi> von Ungarn und <hi rendition="#aq">Servien</hi>, wie der oben belobte <hi rendition="#aq">Autor</hi> von <hi rendition="#aq">Pol</hi>en, und andere von andern Laͤndern gestellet haben, kaͤme uns wol zu statten. Es gehet aber mit Ungarn und denen benachbarten oͤrtern besonders schwer her in diesem Stuͤck. Ein gewisser <hi rendition="#aq">Observator</hi> in denen <hi rendition="#aq">Ephemer. Nat. Cur.</hi> schreibet davon, es seye zu beklagen, daß der groͤste Theil von Ungarn, welches doch so ein fruchtbares und mit allerhand natuͤrlichen Schaͤtzen erfuͤltes Land seye, theils unter eigener, theils unter Tuͤrckischer Barbarey liege, und nach seinen Merckwuͤrdigkeiten nicht mit gnugsamer Sicherheit koͤnne erforschet werden. Denn wenn die Einwohner <hi rendition="#aq">curiose</hi> und der natuͤrlichen Dingen begierige Nachforscher antreffen, so begegnen sie denselben feindselig, und <hi rendition="#aq">tracti</hi>ren sie fuͤr <hi rendition="#aq">Spion</hi>en. Dazu komme, daß die Deutschen die Ungarische Lufft so gar nicht ertragen koͤnnen, und nach dem Sprichwort insgemein ihren Kirch-Hof dorten finden, welches mit etlichen Exempeln gelehrter Maͤnner beleget, </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0086]
gerichtet, und nun vor 7. Jahren wieder damit befallen worden, so waͤre zu untersuchen, ob bey dem Ort oder dessen Einwohnern nicht etwa besondere Beschaffenheiten physice & moraliter koͤnten entdecket werden, die als Spuren uns weiter leiten koͤnten. Auch so gar eine Historia Natur. von Ungarn und Servien, wie der oben belobte Autor von Polen, und andere von andern Laͤndern gestellet haben, kaͤme uns wol zu statten. Es gehet aber mit Ungarn und denen benachbarten oͤrtern besonders schwer her in diesem Stuͤck. Ein gewisser Observator in denen Ephemer. Nat. Cur. schreibet davon, es seye zu beklagen, daß der groͤste Theil von Ungarn, welches doch so ein fruchtbares und mit allerhand natuͤrlichen Schaͤtzen erfuͤltes Land seye, theils unter eigener, theils unter Tuͤrckischer Barbarey liege, und nach seinen Merckwuͤrdigkeiten nicht mit gnugsamer Sicherheit koͤnne erforschet werden. Denn wenn die Einwohner curiose und der natuͤrlichen Dingen begierige Nachforscher antreffen, so begegnen sie denselben feindselig, und tractiren sie fuͤr Spionen. Dazu komme, daß die Deutschen die Ungarische Lufft so gar nicht ertragen koͤnnen, und nach dem Sprichwort insgemein ihren Kirch-Hof dorten finden, welches mit etlichen Exempeln gelehrter Maͤnner beleget,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |