Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Dritte Capitel.
Menschen Ps. XCIV. 11. Jm CXXXVI.
sagt er: Herr du erforschest mich und
kennest. Du verstehest meine Gedan-
ken von ferne/ etc.
Und weil bey Gott
keine Veränderung ist
Jac. I. 17. und
er bleibet wie er ist/ Psal. CII. 29. So
muß er solches/ aller Menschen Gedanken
Wissen/ haben von Ewigkeit her. Was
nun ein jeder Mensch bey sich beschliessen
werde zu der oder der Zeit/ an dem oder dem
Ort/ bey diesen oder diesen Personen ein-
mal zu handeln/ zu tuhn oder zu lassen/ das
alles ist für Gottes Augen blos und
entdeckt/
Ebr. IV. 13. da er noch in
Mutterleib ist/
Ps. CXXXIX. 13.

Furs Ander ist auch das gewiß/ daß
Gott als ein freyes Wesen/ neben dem/ daß
er einen Menschen seine eigne Gedanken
anschlagen läßt/ auch oft absonderlicher
Weise entweder unserm menschlichen Her-
tzen diese oder jene Gedanken unverhoft ein-
gibt/ und wie die Schrifft redet/ neiget
wohin er will/ weil sie in seiner Hand
sind/ wie die Wasserbäche/
Prov. XXI. 1.

oder

Das Dritte Capitel.
Menſchen Pſ. XCIV. 11. Jm CXXXVI.
ſagt er: Herꝛ du erforſcheſt mich und
kenneſt. Du verſteheſt meine Gedan-
ken von ferne/ ꝛc.
Und weil bey Gott
keine Veraͤnderung iſt
Jac. I. 17. und
er bleibet wie er iſt/ Pſal. CII. 29. So
muß er ſolches/ aller Menſchen Gedanken
Wiſſen/ haben von Ewigkeit her. Was
nun ein jeder Menſch bey ſich beſchlieſſen
werde zu der oder der Zeit/ an dem oder dem
Ort/ bey dieſen oder dieſen Perſonen ein-
mal zu handeln/ zu tuhn oder zu laſſen/ das
alles iſt fuͤr Gottes Augen blos und
entdeckt/
Ebr. IV. 13. da er noch in
Mutterleib iſt/
Pſ. CXXXIX. 13.

Fůrs Ander iſt auch das gewiß/ daß
Gott als ein freyes Weſen/ neben dem/ daß
er einen Menſchen ſeine eigne Gedanken
anſchlagen laͤßt/ auch oft abſonderlicher
Weiſe entweder unſerm menſchlichen Her-
tzen dieſe oder jene Gedanken unverhoft ein-
gibt/ und wie die Schrifft redet/ neiget
wohin er will/ weil ſie in ſeiner Hand
ſind/ wie die Waſſerbaͤche/
Prov. XXI. 1.

oder
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0110" n="48"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Dritte Capitel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Men&#x017F;chen</hi><hi rendition="#aq">P&#x017F;. XCIV.</hi> 11. Jm <hi rendition="#aq">CXXXVI.</hi><lb/>
&#x017F;agt er: <hi rendition="#fr">Her&#xA75B; du erfor&#x017F;che&#x017F;t mich und<lb/>
kenne&#x017F;t. Du ver&#x017F;tehe&#x017F;t meine Gedan-<lb/>
ken von ferne/ &#xA75B;c.</hi> <hi rendition="#aq">U</hi>nd weil <hi rendition="#fr">bey Gott<lb/>
keine Vera&#x0364;nderung i&#x017F;t</hi> <hi rendition="#aq">Jac. I.</hi> 17. und<lb/><hi rendition="#fr">er bleibet wie er i&#x017F;t/</hi> <hi rendition="#aq">P&#x017F;al. CII.</hi> 29. So<lb/>
muß er &#x017F;olches/ aller Men&#x017F;chen Gedanken<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en/ haben von Ewigkeit her. Was<lb/>
nun ein jeder Men&#x017F;ch bey &#x017F;ich be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werde zu der oder der Zeit/ an dem oder dem<lb/>
Ort/ bey die&#x017F;en oder die&#x017F;en Per&#x017F;onen ein-<lb/>
mal zu handeln/ zu tuhn oder zu la&#x017F;&#x017F;en/ das<lb/>
alles <hi rendition="#fr">i&#x017F;t fu&#x0364;r Gottes Augen blos und<lb/>
entdeckt/</hi> <hi rendition="#aq">Ebr. IV.</hi> 13. <hi rendition="#fr">da er noch in<lb/>
Mutterleib i&#x017F;t/</hi> <hi rendition="#aq">P&#x017F;. CXXXIX.</hi> 13.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">F&#x016F;rs Ander</hi> i&#x017F;t auch das gewiß/ daß<lb/>
Gott als ein freyes We&#x017F;en/ neben dem/ daß<lb/>
er einen Men&#x017F;chen &#x017F;eine eigne Gedanken<lb/>
an&#x017F;chlagen la&#x0364;ßt/ auch oft ab&#x017F;onderlicher<lb/>
Wei&#x017F;e entweder un&#x017F;erm men&#x017F;chlichen Her-<lb/>
tzen die&#x017F;e oder jene Gedanken unverhoft ein-<lb/>
gibt/ und wie die Schrifft redet/ <hi rendition="#fr">neiget<lb/>
wohin er will/ weil &#x017F;ie in &#x017F;einer Hand<lb/>
&#x017F;ind/ wie die Wa&#x017F;&#x017F;erba&#x0364;che/</hi> <hi rendition="#aq">Prov. XXI.</hi> 1.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0110] Das Dritte Capitel. Menſchen Pſ. XCIV. 11. Jm CXXXVI. ſagt er: Herꝛ du erforſcheſt mich und kenneſt. Du verſteheſt meine Gedan- ken von ferne/ ꝛc. Und weil bey Gott keine Veraͤnderung iſt Jac. I. 17. und er bleibet wie er iſt/ Pſal. CII. 29. So muß er ſolches/ aller Menſchen Gedanken Wiſſen/ haben von Ewigkeit her. Was nun ein jeder Menſch bey ſich beſchlieſſen werde zu der oder der Zeit/ an dem oder dem Ort/ bey dieſen oder dieſen Perſonen ein- mal zu handeln/ zu tuhn oder zu laſſen/ das alles iſt fuͤr Gottes Augen blos und entdeckt/ Ebr. IV. 13. da er noch in Mutterleib iſt/ Pſ. CXXXIX. 13. Fůrs Ander iſt auch das gewiß/ daß Gott als ein freyes Weſen/ neben dem/ daß er einen Menſchen ſeine eigne Gedanken anſchlagen laͤßt/ auch oft abſonderlicher Weiſe entweder unſerm menſchlichen Her- tzen dieſe oder jene Gedanken unverhoft ein- gibt/ und wie die Schrifft redet/ neiget wohin er will/ weil ſie in ſeiner Hand ſind/ wie die Waſſerbaͤche/ Prov. XXI. 1. oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/110
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/110>, abgerufen am 27.11.2024.