Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Vierte Capitel. Gedanken nicht eben wahrgenommen ha-be: oder einer blinden Einbildung in sei- nem Hertzen/ eben da und nicht dorthin zu reiten. Nicht anders rechnete wol der tausendeste das aus/ daß einer einen Schatz findet und einen Beutel mit Gelt/ da er zum Exempel einen Keller graben wolte/ oder da und dorthin gehen. Wir wollen aber zweyer gelehrter und Hinter- (*) Franciscus Suarez Disp. Metaph.
XIX. s. XII. n. X. Das Vierte Capitel. Gedanken nicht eben wahrgenommen ha-be: oder einer blinden Einbildung in ſei- nem Hertzen/ eben da und nicht dorthin zu reiten. Nicht anders rechnete wol der tauſendeſte das aus/ daß einer einen Schatz findet und einen Beutel mit Gelt/ da er zum Exempel einen Keller graben wolte/ oder da und dorthin gehen. Wir wollen aber zweyer gelehrter und Hinter- (*) Franciſcus Suarez Diſp. Metaph.
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Das Vierte Capitel.
Gedanken nicht eben wahrgenommen ha-
be: oder einer blinden Einbildung in ſei-
nem Hertzen/ eben da und nicht dorthin
zu reiten. Nicht anders rechnete wol der
tauſendeſte das aus/ daß einer einen Schatz
findet und einen Beutel mit Gelt/ da er
zum Exempel einen Keller graben wolte/
oder da und dorthin gehen.
Wir wollen aber zweyer gelehrter und
tiefſinniger Hiſpanier Urteihl darüber ab-
hoͤren. (*) Franciſcus Suarez ſpricht vom
erſten alſo: Quod aliquis inceſſurus per
hanc viam, quaſi rapiatur deſiderio &
voluntate incedendi aliâ viâ, & ita effu-
giat hoſtium inſidias, appellatur ab ho-
minibus fortuna: habet tamen ille effe-
ctus cauſam per ſe intendentem illum,
nempe Angelum aliquem vel Deum
ipſum. Das iſt/ daß einer/ der die Straß
paſſirn will/ durch ein innerliches
Verlangen uñ Neigung ſeines Wil-
lens/ eine andere zugehen gleichſam
gezogen wird/ und alſo der Feind
Hinter-
(*) Franciſcus Suarez Diſp. Metaph.
XIX. ſ. XII. n. X.
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/155>, abgerufen am 17.02.2025. |