Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Sechste Capitel. auch seines Vatters rechte Hand/ daß ersie von Ephraims Haubt auf Manassis Haubt legte/ mit dem Vermelden: Nicht so/ mein Vatter! Dieser ist der Erst- geborne/ lege deine rechte Hand auf sein Haubt . XVII. XVIII. Worinn er dann/ an sich/ nicht unrecht urteihlt. Aber doch geschiht es nicht! Jacob weigerte sich und sprach: ich weiß wol/ mein Sohn! ich weiß wol! Dieser soll auch ein Volk werden/ und wird groß seyn; aber sein jüngster Bruder wird grös- ser dann er/ der Aelteste/ werden. . XIX. Alle Interpretes gestehen: Jacob sey darzu/ durch einen jnnerlichen Trieb und Anrä- gung deß Heiligen Geistes/ geneigt wor- den/ daß er den Jüngsten/ dem Aeltesten vorziehen solte in zeitlichem Segen. Wie gehet aber das Ding zu? Manasse hat Jacob/ seinem Groß-Vatter/ niemals er- zürnet; so meldet der Heilige Geist kein an- ders seiner Laster/ dardurch er die erste Ge- burt verschertzt hätte; so wird von Ephraim nichts gefunden/ womit er seinem Groß- Vatter
Das Sechſte Capitel. auch ſeines Vatters rechte Hand/ daß erſie von Ephraims Haubt auf Manaſſis Haubt legte/ mit dem Vermelden: Nicht ſo/ mein Vatter! Dieſer iſt der Erſt- geborne/ lege deine rechte Hand auf ſein Haubt ꝟ. XVII. XVIII. Worinn er dann/ an ſich/ nicht unrecht urteihlt. Aber doch geſchiht es nicht! Jacob weigerte ſich und ſprach: ich weiß wol/ mein Sohn! ich weiß wol! Dieſer ſoll auch ein Volk werden/ und wird groß ſeyn; aber ſein jüngſter Bruder wird groͤſ- ſer dann er/ der Aelteſte/ werden. ꝟ. XIX. Alle Interpretes geſtehen: Jacob ſey darzu/ durch einen jnnerlichen Trieb und Anraͤ- gung deß Heiligen Geiſtes/ geneigt wor- den/ daß er den Juͤngſten/ dem Aelteſten vorziehen ſolte in zeitlichem Segen. Wie gehet aber das Ding zu? Manaſſe hat Jacob/ ſeinem Groß-Vatter/ niemals er- zuͤrnet; ſo meldet der Heilige Geiſt kein an- ders ſeiner Laſter/ dardurch er die erſte Ge- burt verſchertzt haͤtte; ſo wird von Ephraim nichts gefunden/ womit er ſeinem Groß- Vatter
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Das Sechſte Capitel.
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Haubt legte/ mit dem Vermelden: Nicht
ſo/ mein Vatter! Dieſer iſt der Erſt-
geborne/ lege deine rechte Hand auf
ſein Haubt ꝟ. XVII. XVIII. Worinn
er dann/ an ſich/ nicht unrecht urteihlt. Aber
doch geſchiht es nicht! Jacob weigerte ſich
und ſprach: ich weiß wol/ mein Sohn!
ich weiß wol! Dieſer ſoll auch ein
Volk werden/ und wird groß ſeyn;
aber ſein jüngſter Bruder wird groͤſ-
ſer dann er/ der Aelteſte/ werden. ꝟ. XIX.
Alle Interpretes geſtehen: Jacob ſey darzu/
durch einen jnnerlichen Trieb und Anraͤ-
gung deß Heiligen Geiſtes/ geneigt wor-
den/ daß er den Juͤngſten/ dem Aelteſten
vorziehen ſolte in zeitlichem Segen. Wie
gehet aber das Ding zu? Manaſſe hat
Jacob/ ſeinem Groß-Vatter/ niemals er-
zuͤrnet; ſo meldet der Heilige Geiſt kein an-
ders ſeiner Laſter/ dardurch er die erſte Ge-
burt verſchertzt haͤtte; ſo wird von Ephraim
nichts gefunden/ womit er ſeinem Groß-
Vatter
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