Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Sechste Capitel. Kindern Jacobs/ sonderlich am Jschaschar.Der arme Tropf muß in dem Abschied sei- nes Vatters unter seinen Brüdern ein beinerner Esel heissen/ das ist/ er werde zwar stark seyn: aber nichts dapfers noch sonderlichs verrichten: sondern allen Lasten und Betrangnissen unterworffen seyn/ von Freund- und Feinden. Deßwegen seine Schultern geneigt zu tragen/ und ein zinsbar Knecht zu werden. Genes. XLIX. 14. 15. Oft erwähnten Seel. Hr. Crameri glossa darüber heist also: Gott will auch Sacktrager haben unter seinem Volk. Da heist es dann billich: Sis asinus quemcun asinun sors aspera fecit. Dann ein leidliche Bürde/ und er- trägliche Last auf sich nehmen/ ist doch bässer/ als oftmals in grossem Glück schweben; weßwegen der Seel. Ambrosius (*) diese billich auslacht/ die solches etwan dem Gestirn zuschreiben wolten/ und/ wie seine Wort lauten: Labo- riosos (*) Ambros. L. IV. Hexaem. c. IV. edit. Basil. M D L XV II. p. m. 44. F vij
Das Sechſte Capitel. Kindern Jacobs/ ſonderlich am Jſchaſchar.Der arme Tropf muß in dem Abſchied ſei- nes Vatters unter ſeinen Bruͤdern ein beinerner Eſel heiſſen/ das iſt/ er werde zwar ſtark ſeyn: aber nichts dapfers noch ſonderlichs verꝛichten: ſondern allen Laſten und Betrangniſſen unterworffen ſeyn/ von Freund- und Feinden. Deßwegen ſeine Schultern geneigt zu tragen/ und ein zinsbar Knecht zu werden. Geneſ. XLIX. 14. 15. Oft erwaͤhnten Seel. Hr. Crameri gloſſa daruͤber heiſt alſo: Gott will auch Sacktrager haben unter ſeinem Volk. Da heiſt es dañ billich: Sis aſinus quemcunꝙ́ aſinũ ſors aſpera fecit. Dann ein leidliche Buͤrde/ und er- traͤgliche Laſt auf ſich nehmen/ iſt doch baͤſſer/ als oftmals in groſſem Gluͤck ſchweben; weßwegen der Seel. Ambroſius (*) dieſe billich auslacht/ die ſolches etwan dem Geſtirn zuſchreiben wolten/ und/ wie ſeine Wort lauten: Labo- rioſos (*) Ambroſ. L. IV. Hexaem. c. IV. edit. Baſil. M D L XV II. p. m. 44. F vij
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Das Sechſte Capitel.
Kindern Jacobs/ ſonderlich am Jſchaſchar.
Der arme Tropf muß in dem Abſchied ſei-
nes Vatters unter ſeinen Bruͤdern ein
beinerner Eſel heiſſen/ das iſt/ er werde
zwar ſtark ſeyn: aber nichts dapfers noch
ſonderlichs verꝛichten: ſondern allen Laſten
und Betrangniſſen unterworffen ſeyn/ von
Freund- und Feinden. Deßwegen ſeine
Schultern geneigt zu tragen/ und ein
zinsbar Knecht zu werden. Geneſ.
XLIX. 14. 15. Oft erwaͤhnten Seel. Hr.
Crameri gloſſa daruͤber heiſt alſo: Gott
will auch Sacktrager haben unter
ſeinem Volk. Da heiſt es dañ billich:
Sis aſinus quemcunꝙ́ aſinũ ſors aſpera fecit.
Dann ein leidliche Buͤrde/ und er-
traͤgliche Laſt auf ſich nehmen/ iſt
doch baͤſſer/ als oftmals in groſſem
Gluͤck ſchweben; weßwegen der Seel.
Ambroſius (*) dieſe billich auslacht/ die
ſolches etwan dem Geſtirn zuſchreiben
wolten/ und/ wie ſeine Wort lauten: Labo-
rioſos
(*) Ambroſ. L. IV. Hexaem. c. IV. edit.
Baſil. M D L XV II. p. m. 44.
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