Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.
4. Gib ihn mir zu/ als einen treuen Raht/wann meine Wahl wankt zwischen Nutz und Schad: daß mein Verstand nit mög deß Guten fehlen; und daß der Will das Bäste mög er- wählen. 5. Sag meinem Sinn/ wann er sich selbstvergißt/ was mir zu tuhn und was zulassen ist: daß ich nit blind und unvorsichtig lauffe/ und volles Sprungs in mein Verder- ben schnauffe. 6. Oft will ich nicht/ was ich doch heisse gut;und tuhe das/ warvor mich warnen thut dein Geist in mir. Laß mich nur ihm zuhören/ und der Begierd ihr Drachen-Nest zerstören. 7. Du
4. Gib ihn mir zu/ als einen treuen Raht/wann meine Wahl wankt zwiſchen Nutz und Schad: daß mein Verſtand nit moͤg deß Guten fehlen; und daß der Will das Baͤſte moͤg er- waͤhlen. 5. Sag meinem Sinn/ wann er ſich ſelbſtvergißt/ was mir zu tuhn und was zulaſſen iſt: daß ich nit blind und unvorſichtig lauffe/ und volles Sprungs in mein Verder- ben ſchnauffe. 6. Oft will ich nicht/ was ich doch heiſſe gut;und tuhe das/ warvor mich warnen thut dein Geiſt in mir. Laß mich nur ihm zuhoͤren/ und der Begierd ihr Drachen-Neſt zerſtoͤren. 7. Du
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Das Sieben̄de Capitel.
Ohn dich iſt nichts mein Dichten und
mein Wachen;
es kan ohn dich mein Machen wenig
machen.
4.
Gib ihn mir zu/ als einen treuen Raht/
wann meine Wahl wankt zwiſchen Nutz
und Schad:
daß mein Verſtand nit moͤg deß Guten
fehlen;
und daß der Will das Baͤſte moͤg er-
waͤhlen.
5.
Sag meinem Sinn/ wann er ſich ſelbſt
vergißt/
was mir zu tuhn und was zulaſſen iſt:
daß ich nit blind und unvorſichtig lauffe/
und volles Sprungs in mein Verder-
ben ſchnauffe.
6.
Oft will ich nicht/ was ich doch heiſſe gut;
und tuhe das/ warvor mich warnen thut
dein Geiſt in mir. Laß mich nur ihm
zuhoͤren/
und der Begierd ihr Drachen-Neſt
zerſtoͤren.
7. Du
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