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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Achte Capitel.
Erklärung.
Fistula dispar adest. 2. Has tu compinge
cicutas
Ordine & arte: 3. dabunt multisonae
harmoniam.
Jüngsthin/ als ein grosses Fest Häuser Leerte/
Gassen füllte/
so/ daß man an statt deß Pflasters/ nichts als
Menschen-Köpfe sah/
und ich an der Leute-Mäng meiner Augen Hun-
ger stillte:
Jch will sagen/ was Gedanken kamen mir zu
Sinn allda.
Einer gieng/ der ander ritt'/ und der dritte kam
gefahren.
Jch sah Bürger/ ich sah Bauren arm und rei-
che; Herrn und Knecht.
Dieser/ trug zwülch auf dem Leib; jener Gold und
Seiden-Waaren/
Eines kond ich gar nit sehen/ Eines dünkte
mich nit recht:
Einer stund/ ich merkte wohl/ daß er/ was man
gibt üm Kleider/
daß er Tahler müste haben/ weil er prächtig
pralt' herein:
Dort ein and?r armer Tropf lumpte/ wie ein
Bauren-Schneider:
Gleichwohl war/ an Witz und Tugend/ dieser
groß und jener Klein.
Sein
J
Das Achte Capitel.
Erklaͤrung.
Fiſtula diſpar adest. 2. Has tu compinge
cicutas
Ordine & arte: 3. dabunt multiſonæ
harmoniam.
Jüngſthin/ als ein groſſes Feſt Haͤuſer Leerte/
Gaſſen füllte/
ſo/ daß man an ſtatt deß Pflaſters/ nichts als
Menſchen-Koͤpfe ſah/
und ich an der Leute-Maͤng meiner Augen Hun-
ger ſtillte:
Jch will ſagen/ was Gedanken kamen mir zu
Sinn allda.
Einer gieng/ der ander ritt’/ und der dritte kam
gefahren.
Jch ſah Buͤrger/ ich ſah Bauren arm und rei-
che; Herꝛn und Knecht.
Dieſer/ trug zwuͤlch auf dem Leib; jener Gold und
Seiden-Waaren/
Eines kond ich gar nit ſehen/ Eines duͤnkte
mich nit recht:
Einer ſtund/ ich merkte wohl/ daß er/ was man
gibt uͤm Kleider/
daß er Tahler muͤſte haben/ weil er praͤchtig
pralt’ herein:
Dort ein and?r armer Tropf lumpte/ wie ein
Bauren-Schneider:
Gleichwohl war/ an Witz und Tugend/ dieſer
groß und jener Klein.
Sein
J
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[193/0265] Das Achte Capitel. Erklaͤrung. Fiſtula diſpar adest. 2. Has tu compinge cicutas Ordine & arte: 3. dabunt multiſonæ harmoniam. Jüngſthin/ als ein groſſes Feſt Haͤuſer Leerte/ Gaſſen füllte/ ſo/ daß man an ſtatt deß Pflaſters/ nichts als Menſchen-Koͤpfe ſah/ und ich an der Leute-Maͤng meiner Augen Hun- ger ſtillte: Jch will ſagen/ was Gedanken kamen mir zu Sinn allda. Einer gieng/ der ander ritt’/ und der dritte kam gefahren. Jch ſah Buͤrger/ ich ſah Bauren arm und rei- che; Herꝛn und Knecht. Dieſer/ trug zwuͤlch auf dem Leib; jener Gold und Seiden-Waaren/ Eines kond ich gar nit ſehen/ Eines duͤnkte mich nit recht: Einer ſtund/ ich merkte wohl/ daß er/ was man gibt uͤm Kleider/ daß er Tahler muͤſte haben/ weil er praͤchtig pralt’ herein: Dort ein and?r armer Tropf lumpte/ wie ein Bauren-Schneider: Gleichwohl war/ an Witz und Tugend/ dieſer groß und jener Klein. Sein J

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/265>, abgerufen am 21.11.2024.