Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Achte Capitel.
mit Ubermut
der nicht gut tuht:
es will doch nur der Gröste seyn ein jeder.

3.
Jch auch O Gott/ bin/ dieser Sünder einer/
ein Eva-Sohn/ der sich gar nit kan kleiner
als andre sehn/
sich will erhöhn: (meiner.

der Stolz macht mich vergessen dein- und
4.
Bist du es nicht/ du Schöpfer aller Dinge/
der mich mag machen groß und auch geringe?
dein Tohnbin Jch;

und meistre dich/
als ob dein Raht an meinem Willen hienge.
5.
(Erde/
Was zeih ich mich/ ich Koht/ ich Staub und

daß ich vor dir aus Trotze murrend werde?
da ich verlohrn

und bin gebohrn (Heerde.
ein Brand zu seyn dort auf dem Höllen
6.
Laß mich vielmehr mit Danke dich erheben/
daß du mir Seel- und Menschgestalt gegeben;
und daß ich nit

ein Türk noch Jud
noch Heyde bin; nicht hab der Thiere Leben.
7. Mir
K vij

Das Achte Capitel.
mit Ubermut
der nicht gut tuht:
es will doch nur der Groͤſte ſeyn ein jeder.

3.
Jch auch O Gott/ bin/ dieſer Suͤnder einer/
ein Eva-Sohn/ der ſich gar nit kan kleiner
als andre ſehn/
ſich will erhoͤhn: (meiner.

der Stolz macht mich vergeſſen dein- und
4.
Biſt du es nicht/ du Schoͤpfer aller Dinge/
der mich mag machẽ groß uñ auch geringe?
dein Tohnbin Jch;

und meiſtre dich/
als ob dein Raht an meinem Willen hienge.
5.
(Erde/
Was zeih ich mich/ ich Koht/ ich Staub und

daß ich vor dir aus Trotze murꝛend werde?
da ich verlohrn

und bin gebohrn (Heerde.
ein Brand zu ſeyn dort auf dem Hoͤllen
6.
Laß mich vielmehr mit Danke dich erheben/
daß du mir Seel- und Menſchgeſtalt gegebẽ;
und daß ich nit

ein Tuͤrk noch Jůd
noch Heyde bin; nicht hab der Thiere Lebẽ.
7. Mir
K vij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg n="2">
          <l>
            <pb facs="#f0301" n="229"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Achte Capitel.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#et">mit Ubermut</hi> </l><lb/>
          <l>der nicht gut tuht:</l><lb/>
          <l>es will doch nur der Gro&#x0364;&#x017F;te &#x017F;eyn ein jeder.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="3">
          <head>3.</head><lb/>
          <l>Jch auch O Gott/ bin/ die&#x017F;er Su&#x0364;nder einer/</l><lb/>
          <l>ein Eva-Sohn/ der &#x017F;ich gar nit kan kleiner<lb/><hi rendition="#et">als andre &#x017F;ehn/<lb/>
&#x017F;ich will erho&#x0364;hn: (meiner.</hi></l><lb/>
          <l>der Stolz macht mich verge&#x017F;&#x017F;en dein- und</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="4">
          <head>4.</head><lb/>
          <l>Bi&#x017F;t du es nicht/ du Scho&#x0364;pfer aller Dinge/</l><lb/>
          <l>der mich mag mache&#x0303; groß un&#x0303; auch geringe?<lb/><hi rendition="#et">dein Tohnbin Jch;</hi></l><lb/>
          <l>und mei&#x017F;tre dich/</l><lb/>
          <l>als ob dein Raht an meinem Willen hienge.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="5">
          <head>5.</head>
          <l><hi rendition="#et">(Erde/</hi><lb/>
Was zeih ich mich/ ich Koht/ ich Staub und</l><lb/>
          <l>daß ich vor dir aus Trotze mur&#xA75B;end werde?<lb/><hi rendition="#et">da ich verlohrn</hi></l><lb/>
          <l>und bin gebohrn (Heerde.</l><lb/>
          <l>ein Brand zu &#x017F;eyn dort auf dem Ho&#x0364;llen</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="6">
          <head>6.</head><lb/>
          <l>Laß mich vielmehr mit Danke dich erheben/</l><lb/>
          <l>daß du mir Seel- und Men&#x017F;chge&#x017F;talt gegebe&#x0303;;<lb/><hi rendition="#et">und daß ich nit</hi></l><lb/>
          <l>ein Tu&#x0364;rk noch J&#x016F;d</l><lb/>
          <l>noch Heyde bin; nicht hab der Thiere Lebe&#x0303;.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">K vij</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">7. Mir</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[229/0301] Das Achte Capitel. mit Ubermut der nicht gut tuht: es will doch nur der Groͤſte ſeyn ein jeder. 3. Jch auch O Gott/ bin/ dieſer Suͤnder einer/ ein Eva-Sohn/ der ſich gar nit kan kleiner als andre ſehn/ ſich will erhoͤhn: (meiner. der Stolz macht mich vergeſſen dein- und 4. Biſt du es nicht/ du Schoͤpfer aller Dinge/ der mich mag machẽ groß uñ auch geringe? dein Tohnbin Jch; und meiſtre dich/ als ob dein Raht an meinem Willen hienge. 5.(Erde/ Was zeih ich mich/ ich Koht/ ich Staub und daß ich vor dir aus Trotze murꝛend werde? da ich verlohrn und bin gebohrn (Heerde. ein Brand zu ſeyn dort auf dem Hoͤllen 6. Laß mich vielmehr mit Danke dich erheben/ daß du mir Seel- und Menſchgeſtalt gegebẽ; und daß ich nit ein Tuͤrk noch Jůd noch Heyde bin; nicht hab der Thiere Lebẽ. 7. Mir K vij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/301
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/301>, abgerufen am 22.11.2024.