Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Zwölfte Capitel.
Erkennestu ihn nicht für einen Herrn über
alles und jedes/ wie es an diesem Ort nah-
men haben möchte/ so widersprichstu rund
dem/ was im XXIV. Psalm . 1. stehet:
Die Erde ist deß Herrn/ und alles/
alles/ alles was darinnen ist
Jst nun
der Reichtum darinnen/ so mustu David
lügen straffen: oder du must gestehen/ daß er
deß Herrn ist: Jst das Ansehen darinnen/
so must du wider gestehen/ daß es deß Herrn
sey: Jst ein Amt darinnen/ wider/ daß es
deß Höchsten sey: Jst eine Herrschaft da-
rinnen/ und du hörest/ daß man den oder den
einen Herrn darüber heisset/ oder nennest
ihn selbst also; so must du doch gestehen/
daß/ so groß auch der Herr ist/ er dannoch
einen grössern über sich habe. Gestehest du
dann/ daß Gott allein der Herr ist über die
Ehr die in der Welt ist/ über das Ansehen
darinnen/ über den Reichtum darinnen/
über den oder den erwünschten Fall/ wa-
rum brummest du dann/ wann Er seiner
Herrschaft sich gebrauchet/ und den so/ den
wider anderft in der Welt anbringt.

Rechtschaffen ist ein solcher Sinn dort

in der

Das Zwoͤlfte Capitel.
Erkenneſtu ihn nicht fuͤr einen Herꝛn uͤber
alles und jedes/ wie es an dieſem Ort nah-
men haben moͤchte/ ſo widerſprichſtu rund
dem/ was im XXIV. Pſalm ℣. 1. ſtehet:
Die Erde iſt deß Herꝛn/ und alles/
alles/ alles was darinnen iſt
Jſt nun
der Reichtum darinnen/ ſo muſtu David
luͤgen ſtraffen: oder du muſt geſtehen/ daß er
deß Herꝛn iſt: Jſt das Anſehen darinnen/
ſo muſt du wider geſtehen/ daß es deß Herꝛn
ſey: Jſt ein Amt darinnen/ wider/ daß es
deß Hoͤchſten ſey: Jſt eine Herꝛſchaft da-
rinnen/ und du hoͤreſt/ daß man den oder den
einen Herꝛn daruͤber heiſſet/ oder nenneſt
ihn ſelbſt alſo; ſo muſt du doch geſtehen/
daß/ ſo groß auch der Herꝛ iſt/ er dannoch
einen groͤſſern uͤber ſich habe. Geſteheſt du
dann/ daß Gott allein der Herꝛ iſt uͤber die
Ehr die in der Welt iſt/ uͤber das Anſehen
darinnen/ uͤber den Reichtum darinnen/
uͤber den oder den erwuͤnſchten Fall/ wa-
rum brummeſt du dann/ wann Er ſeiner
Herꝛſchaft ſich gebrauchet/ und den ſo/ den
wider anderft in der Welt anbringt.

Rechtſchaffen iſt ein ſolcher Sinn dort

in der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0461" n="381"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Zwo&#x0364;lfte Capitel.</hi></fw><lb/>
Erkenne&#x017F;tu ihn nicht fu&#x0364;r einen Her&#xA75B;n u&#x0364;ber<lb/>
alles und jedes/ wie es an die&#x017F;em Ort nah-<lb/>
men haben mo&#x0364;chte/ &#x017F;o wider&#x017F;prich&#x017F;tu rund<lb/>
dem/ was im <hi rendition="#aq">XXIV.</hi> P&#x017F;alm <hi rendition="#aq">&#x2123;.</hi> 1. &#x017F;tehet:<lb/><hi rendition="#fr">Die Erde i&#x017F;t deß Her&#xA75B;n/ und alles/<lb/>
alles/ alles was darinnen i&#x017F;t</hi> J&#x017F;t nun<lb/>
der Reichtum darinnen/ &#x017F;o mu&#x017F;tu David<lb/>
lu&#x0364;gen &#x017F;traffen: oder du mu&#x017F;t ge&#x017F;tehen/ daß er<lb/>
deß Her&#xA75B;n i&#x017F;t: J&#x017F;t das An&#x017F;ehen darinnen/<lb/>
&#x017F;o mu&#x017F;t du wider ge&#x017F;tehen/ daß es deß Her&#xA75B;n<lb/>
&#x017F;ey: J&#x017F;t ein Amt darinnen/ wider/ daß es<lb/>
deß Ho&#x0364;ch&#x017F;ten &#x017F;ey: J&#x017F;t eine Her&#xA75B;&#x017F;chaft da-<lb/>
rinnen/ und du ho&#x0364;re&#x017F;t/ daß man den oder den<lb/>
einen Her&#xA75B;n daru&#x0364;ber hei&#x017F;&#x017F;et/ oder nenne&#x017F;t<lb/>
ihn &#x017F;elb&#x017F;t al&#x017F;o; &#x017F;o mu&#x017F;t du doch ge&#x017F;tehen/<lb/>
daß/ &#x017F;o groß auch der Her&#xA75B; i&#x017F;t/ er dannoch<lb/>
einen gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern u&#x0364;ber &#x017F;ich habe. Ge&#x017F;tehe&#x017F;t du<lb/>
dann/ daß Gott allein der Her&#xA75B; i&#x017F;t u&#x0364;ber die<lb/>
Ehr die in der Welt i&#x017F;t/ u&#x0364;ber das An&#x017F;ehen<lb/>
darinnen/ u&#x0364;ber den Reichtum darinnen/<lb/>
u&#x0364;ber den oder den erwu&#x0364;n&#x017F;chten Fall/ wa-<lb/>
rum brumme&#x017F;t du dann/ wann Er &#x017F;einer<lb/>
Her&#xA75B;&#x017F;chaft &#x017F;ich gebrauchet/ und den &#x017F;o/ den<lb/>
wider anderft in der Welt anbringt.</p><lb/>
        <p>Recht&#x017F;chaffen i&#x017F;t ein &#x017F;olcher Sinn dort<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">in der</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[381/0461] Das Zwoͤlfte Capitel. Erkenneſtu ihn nicht fuͤr einen Herꝛn uͤber alles und jedes/ wie es an dieſem Ort nah- men haben moͤchte/ ſo widerſprichſtu rund dem/ was im XXIV. Pſalm ℣. 1. ſtehet: Die Erde iſt deß Herꝛn/ und alles/ alles/ alles was darinnen iſt Jſt nun der Reichtum darinnen/ ſo muſtu David luͤgen ſtraffen: oder du muſt geſtehen/ daß er deß Herꝛn iſt: Jſt das Anſehen darinnen/ ſo muſt du wider geſtehen/ daß es deß Herꝛn ſey: Jſt ein Amt darinnen/ wider/ daß es deß Hoͤchſten ſey: Jſt eine Herꝛſchaft da- rinnen/ und du hoͤreſt/ daß man den oder den einen Herꝛn daruͤber heiſſet/ oder nenneſt ihn ſelbſt alſo; ſo muſt du doch geſtehen/ daß/ ſo groß auch der Herꝛ iſt/ er dannoch einen groͤſſern uͤber ſich habe. Geſteheſt du dann/ daß Gott allein der Herꝛ iſt uͤber die Ehr die in der Welt iſt/ uͤber das Anſehen darinnen/ uͤber den Reichtum darinnen/ uͤber den oder den erwuͤnſchten Fall/ wa- rum brummeſt du dann/ wann Er ſeiner Herꝛſchaft ſich gebrauchet/ und den ſo/ den wider anderft in der Welt anbringt. Rechtſchaffen iſt ein ſolcher Sinn dort in der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/461
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/461>, abgerufen am 24.11.2024.