Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Nach der Kunst/ Gewalt und Waffen; nach Gewalt Betrug und List/ so daß Kunst/ Gewalt/ und Trügen in der Welt Regierer ist. Aber/ dieser Wahn betreugt. Sih von des Ver- standes Zinne etwas weiter in die Welt; Glück ist ihre Königinne. Was es sey/ ist dir verborgen: doch so viel hast du gespürt/ Daß ein Glück ist auf der Erden/ daß ein Glück die Welt regirt. Doch auch diß vergnüget nicht. Wer die rechte Bahn wil finden/ muß hier unverdrossen seyn inn- und aussen nach- zugründen von dem Anbeginn zum Ende. Endlich sagt ihm selbst die Welt/ daß nit Kunst/ Gewalt und Trügen/ son- dern Gott die Welt erhält. J. C. S. An
Nach der Kunſt/ Gewalt und Waffen; nach Gewalt Betrug und Liſt/ ſo daß Kunſt/ Gewalt/ und Truͤgen in der Welt Regierer iſt. Aber/ dieſer Wahn betreugt. Sih von des Ver- ſtandes Zinne etwas weiter in die Welt; Gluͤck iſt ihre Koͤniginne. Was es ſey/ iſt dir verborgen: doch ſo viel haſt du geſpuͤrt/ Daß ein Gluͤck iſt auf der Erden/ daß ein Gluͤck die Welt regirt. Doch auch diß vergnuͤget nicht. Wer die rechte Bahn wil finden/ muß hier unverdroſſen ſeyn inn- und auſſen nach- zugruͤnden von dem Anbeginn zum Ende. Endlich ſagt ihm ſelbſt die Welt/ daß nit Kunſt/ Gewalt und Truͤgen/ ſon- dern Gott die Welt erhaͤlt. J. C. S. An
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Nach der Kunſt/ Gewalt und Waffen; nach
Gewalt Betrug und Liſt/
ſo daß Kunſt/ Gewalt/ und Truͤgen in der
Welt Regierer iſt.
Aber/ dieſer Wahn betreugt. Sih von des Ver-
ſtandes Zinne
etwas weiter in die Welt; Gluͤck iſt ihre
Koͤniginne.
Was es ſey/ iſt dir verborgen: doch ſo viel haſt
du geſpuͤrt/
Daß ein Gluͤck iſt auf der Erden/ daß ein
Gluͤck die Welt regirt.
Doch auch diß vergnuͤget nicht. Wer die rechte
Bahn wil finden/
muß hier unverdroſſen ſeyn inn- und auſſen nach-
zugruͤnden
von dem Anbeginn zum Ende. Endlich ſagt
ihm ſelbſt die Welt/
daß nit Kunſt/ Gewalt und Truͤgen/ ſon-
dern Gott die Welt erhaͤlt.
J. C. S.
An
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