Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867.Von dem Lichte. Strahlen nach der Brechung wieder nach einem reellen oder virtuellenVereinigungspunkte. Von einem Gegenstande a b (Fig. 104 u. 105) entsteht daher je nach seiner Entfernung von der Linse ein verklei- nertes oder vergrössertes Bild. Befindet sich a b in grosser Entfer- nung von der Convexlinse (Fig. 104 A), so entsteht auf der andern [Abbildung]
Fig. 104. Seite derselben jenseits des Brennpunktes f ein umgekehrtes ver-kleinertes Bild a' b'. In je grössere Ferne der Gegenstand rückt, um so mehr nähert sich sein Bild dem Brennpunkte, und wenn sich der erstere in unendlicher Ferne befindet, so fällt sein Bild in den Brennpunkt. Ist dagegen a' b' das Object, so ist a b sein Bild: von einem Gegenstand, der sich nahe dem Brennpunkt befindet, entsteht also auf der andern Seite der Sammellinse ein umgekehrtes vergrös- sertes Bild. Bringt man den Gegenstand a b (Fig. 104 B) zwischen die Linse und den Brennpunkt, so bleiben die Strahlen nach der Bre- chung divergent, aber sie schneiden sich in weiter rückwärts gelege- nen Punkten: es entsteht ein virtuelles aufrechtes Bild a' b' von dem Gegenstande a b. Die Zerstreuungslinse (Fig. 105) kann nie andere [Abbildung]
Fig. 105. als virtuelle und aufrechte Bilder ent-werfen. Befindet sich das Object a b weiter als die Brennweite beträgt, so entsteht diesseits des Brennpunktes ein virtuelles, aufrechtes und ver- kleinertes Bild a' b'. Ist a' b' das Object, ist dieses also näher bei der Linse als der Brennpunkt, so ist a b das virtuelle, aufrechte und ver- grösserte Bild. 150 Gang der Licht- strahlen durch Linsen. Die Knotenpunkte. Durch jede Linse tritt derjenige Strahl ungebrochen, der mit der Von dem Lichte. Strahlen nach der Brechung wieder nach einem reellen oder virtuellenVereinigungspunkte. Von einem Gegenstande a b (Fig. 104 u. 105) entsteht daher je nach seiner Entfernung von der Linse ein verklei- nertes oder vergrössertes Bild. Befindet sich a b in grosser Entfer- nung von der Convexlinse (Fig. 104 A), so entsteht auf der andern [Abbildung]
Fig. 104. Seite derselben jenseits des Brennpunktes f ein umgekehrtes ver-kleinertes Bild a' b'. In je grössere Ferne der Gegenstand rückt, um so mehr nähert sich sein Bild dem Brennpunkte, und wenn sich der erstere in unendlicher Ferne befindet, so fällt sein Bild in den Brennpunkt. Ist dagegen a' b' das Object, so ist a b sein Bild: von einem Gegenstand, der sich nahe dem Brennpunkt befindet, entsteht also auf der andern Seite der Sammellinse ein umgekehrtes vergrös- sertes Bild. Bringt man den Gegenstand a b (Fig. 104 B) zwischen die Linse und den Brennpunkt, so bleiben die Strahlen nach der Bre- chung divergent, aber sie schneiden sich in weiter rückwärts gelege- nen Punkten: es entsteht ein virtuelles aufrechtes Bild a' b' von dem Gegenstande a b. Die Zerstreuungslinse (Fig. 105) kann nie andere [Abbildung]
Fig. 105. als virtuelle und aufrechte Bilder ent-werfen. Befindet sich das Object a b weiter als die Brennweite beträgt, so entsteht diesseits des Brennpunktes ein virtuelles, aufrechtes und ver- kleinertes Bild a' b'. Ist a' b' das Object, ist dieses also näher bei der Linse als der Brennpunkt, so ist a b das virtuelle, aufrechte und ver- grösserte Bild. 150 Gang der Licht- strahlen durch Linsen. Die Knotenpunkte. Durch jede Linse tritt derjenige Strahl ungebrochen, der mit der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0246" n="224"/><fw place="top" type="header">Von dem Lichte.</fw><lb/> Strahlen nach der Brechung wieder nach einem reellen oder virtuellen<lb/> Vereinigungspunkte. Von einem Gegenstande a b (Fig. 104 u. 105)<lb/> entsteht daher je nach seiner Entfernung von der Linse ein verklei-<lb/> nertes oder vergrössertes Bild. Befindet sich a b in grosser Entfer-<lb/> nung von der Convexlinse (Fig. 104 A), so entsteht auf der andern<lb/><figure><head>Fig. 104.</head></figure><lb/> Seite derselben jenseits des Brennpunktes f ein umgekehrtes <hi rendition="#g">ver-<lb/> kleinertes</hi> Bild a' b'. In je grössere Ferne der Gegenstand rückt,<lb/> um so mehr nähert sich sein Bild dem Brennpunkte, und wenn sich<lb/> der erstere in unendlicher Ferne befindet, so fällt sein Bild in den<lb/> Brennpunkt. Ist dagegen a' b' das Object, so ist a b sein Bild: von<lb/> einem Gegenstand, der sich nahe dem Brennpunkt befindet, entsteht<lb/> also auf der andern Seite der Sammellinse ein umgekehrtes <hi rendition="#g">vergrös-<lb/> sertes</hi> Bild. Bringt man den Gegenstand a b (Fig. 104 B) zwischen die<lb/> Linse und den Brennpunkt, so bleiben die Strahlen nach der Bre-<lb/> chung divergent, aber sie schneiden sich in weiter rückwärts gelege-<lb/> nen Punkten: es entsteht ein <hi rendition="#g">virtuelles aufrechtes</hi> Bild a' b' von<lb/> dem Gegenstande a b. Die Zerstreuungslinse (Fig. 105) kann nie andere<lb/><figure><head>Fig. 105.</head></figure><lb/> als virtuelle und aufrechte Bilder ent-<lb/> werfen. Befindet sich das Object a b<lb/> weiter als die Brennweite beträgt, so<lb/> entsteht diesseits des Brennpunktes<lb/> ein virtuelles, aufrechtes und <hi rendition="#g">ver-<lb/> kleinertes</hi> Bild a' b'. Ist a' b' das<lb/> Object, ist dieses also näher bei der<lb/> Linse als der Brennpunkt, so ist a b das virtuelle, aufrechte und <hi rendition="#g">ver-<lb/> grösserte</hi> Bild.</p><lb/> <note place="left">150<lb/> Gang der Licht-<lb/> strahlen durch<lb/> Linsen. Die<lb/> Knotenpunkte.</note> <p>Durch jede Linse tritt derjenige Strahl ungebrochen, der mit der<lb/> optischen Axe zusammenfällt. Dagegen gehen Strahlen, die einen<lb/> der Krümmungsmittelpunkte der Flächen A und B (Fig. 106), den<lb/> Punkt r oder den Punkt r', durchschneiden, keineswegs ohne eine Ab-<lb/> lenkung zu erfahren durch die Linse. Denn der Strahl r m würde<lb/> zwar durch die Fläche B ungebrochen gehen, aber er wird an der<lb/> Fläche A abgelenkt, umgekehrt würde der Strahl r' n A ungebrochen<lb/> durchdringen, aber er erfährt an B eine Ablenkung. Während also<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [224/0246]
Von dem Lichte.
Strahlen nach der Brechung wieder nach einem reellen oder virtuellen
Vereinigungspunkte. Von einem Gegenstande a b (Fig. 104 u. 105)
entsteht daher je nach seiner Entfernung von der Linse ein verklei-
nertes oder vergrössertes Bild. Befindet sich a b in grosser Entfer-
nung von der Convexlinse (Fig. 104 A), so entsteht auf der andern
[Abbildung Fig. 104.]
Seite derselben jenseits des Brennpunktes f ein umgekehrtes ver-
kleinertes Bild a' b'. In je grössere Ferne der Gegenstand rückt,
um so mehr nähert sich sein Bild dem Brennpunkte, und wenn sich
der erstere in unendlicher Ferne befindet, so fällt sein Bild in den
Brennpunkt. Ist dagegen a' b' das Object, so ist a b sein Bild: von
einem Gegenstand, der sich nahe dem Brennpunkt befindet, entsteht
also auf der andern Seite der Sammellinse ein umgekehrtes vergrös-
sertes Bild. Bringt man den Gegenstand a b (Fig. 104 B) zwischen die
Linse und den Brennpunkt, so bleiben die Strahlen nach der Bre-
chung divergent, aber sie schneiden sich in weiter rückwärts gelege-
nen Punkten: es entsteht ein virtuelles aufrechtes Bild a' b' von
dem Gegenstande a b. Die Zerstreuungslinse (Fig. 105) kann nie andere
[Abbildung Fig. 105.]
als virtuelle und aufrechte Bilder ent-
werfen. Befindet sich das Object a b
weiter als die Brennweite beträgt, so
entsteht diesseits des Brennpunktes
ein virtuelles, aufrechtes und ver-
kleinertes Bild a' b'. Ist a' b' das
Object, ist dieses also näher bei der
Linse als der Brennpunkt, so ist a b das virtuelle, aufrechte und ver-
grösserte Bild.
Durch jede Linse tritt derjenige Strahl ungebrochen, der mit der
optischen Axe zusammenfällt. Dagegen gehen Strahlen, die einen
der Krümmungsmittelpunkte der Flächen A und B (Fig. 106), den
Punkt r oder den Punkt r', durchschneiden, keineswegs ohne eine Ab-
lenkung zu erfahren durch die Linse. Denn der Strahl r m würde
zwar durch die Fläche B ungebrochen gehen, aber er wird an der
Fläche A abgelenkt, umgekehrt würde der Strahl r' n A ungebrochen
durchdringen, aber er erfährt an B eine Ablenkung. Während also
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