Und schießt, als wie ein Pfeil, auf die Galanterie. Mit thränenvollem Blick sinkt er vor ihr aufs Knie: Mein Leipzig, (rief er aus,) wird sich zum Ende neigen! Vier Stürmer hör ich schon nach diesem Saale steigen; Ein wüster Renommist, den Jena fortgejagt, Hat sich durch mein Versehn in diese Stadt gewagt. Vor ihnen bebt der Markt; sie schreyen wie Barbaren, Als scheuten sie sich nicht vor meinen Wächterschaaren. Drey sind schon Jahre hier; allein der Schwarm verlacht Mit spöttischem Gesicht noch meiner Kinder Tracht; Dies ist der größte Schimpf, den sie auf Leipzig bringen. Doch, Göttin, hilf mir nur den Renommisten zwingen. Da sind sie selber schon! ja, dies ist ihr Geschrey: O Göttin, wir vergehn, das Schicksal steh uns bey!
Er sprach noch, als bereits die wilden Schwärmer kommen.
Da
Der Renommiſt.
Und ſchießt, als wie ein Pfeil, auf die Galanterie. Mit thraͤnenvollem Blick ſinkt er vor ihr aufs Knie: Mein Leipzig, (rief er aus,) wird ſich zum Ende neigen! Vier Stuͤrmer hoͤr ich ſchon nach dieſem Saale ſteigen; Ein wuͤſter Renommiſt, den Jena fortgejagt, Hat ſich durch mein Verſehn in dieſe Stadt gewagt. Vor ihnen bebt der Markt; ſie ſchreyen wie Barbaren, Als ſcheuten ſie ſich nicht vor meinen Waͤchterſchaaren. Drey ſind ſchon Jahre hier; allein der Schwarm verlacht Mit ſpoͤttiſchem Geſicht noch meiner Kinder Tracht; Dies iſt der groͤßte Schimpf, den ſie auf Leipzig bringen. Doch, Goͤttin, hilf mir nur den Renommiſten zwingen. Da ſind ſie ſelber ſchon! ja, dies iſt ihr Geſchrey: O Goͤttin, wir vergehn, das Schickſal ſteh uns bey!
Er ſprach noch, als bereits die wilden Schwaͤrmer kommen.
Da
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Der Renommiſt.
Und ſchießt, als wie ein Pfeil, auf die Galanterie.
Mit thraͤnenvollem Blick ſinkt er vor ihr aufs Knie:
Mein Leipzig, (rief er aus,) wird ſich zum Ende
neigen!
Vier Stuͤrmer hoͤr ich ſchon nach dieſem Saale ſteigen;
Ein wuͤſter Renommiſt, den Jena fortgejagt,
Hat ſich durch mein Verſehn in dieſe Stadt gewagt.
Vor ihnen bebt der Markt; ſie ſchreyen wie Barbaren,
Als ſcheuten ſie ſich nicht vor meinen Waͤchterſchaaren.
Drey ſind ſchon Jahre hier; allein der Schwarm
verlacht
Mit ſpoͤttiſchem Geſicht noch meiner Kinder Tracht;
Dies iſt der groͤßte Schimpf, den ſie auf Leipzig bringen.
Doch, Goͤttin, hilf mir nur den Renommiſten zwingen.
Da ſind ſie ſelber ſchon! ja, dies iſt ihr Geſchrey:
O Goͤttin, wir vergehn, das Schickſal ſteh uns bey!
Er ſprach noch, als bereits die wilden Schwaͤrmer
kommen.
Da
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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/106>, abgerufen am 26.11.2024.
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