Sprich zierlich, und galant, und rieche nach Lavendel. Vergiß den Rauchtoback, der hier noch schmauchend glimmt, Und nimm davor Rappee, wie ihn der Stutzer nimmt. Dann will ich festlich dich zum Petitmaitre schlagen; Du sollst, ein neuer Held, dich vor die Schöne wagen: Der glückliche Sylvan, der meine Macht verehrt, Bekehret dich vielleicht, so wie ich ihn bekehrt. Sie sagts, und eilt davon. Er wirft mit trägen Wenden Sich dreymahl gähnend um, und greift mit schweren Händen Nach seinem Rauferstahl, der zu dem Haupte lag; Und springt halbtaumelnd auf, durch einen Fechterschlag, Dem der sich unterstund, die jensche Tracht zu schelten, Mit Hieben, wie er sprach, die Mühe zu vergelten. Die Mode war entslohn; und er sinkt träg, und matt Von neuem in die Ruh auf harte Lagerstatt.
Pan-
D 2
Zweyter Geſang.
Sprich zierlich, und galant, und rieche nach Lavendel. Vergiß den Rauchtoback, der hier noch ſchmauchend glimmt, Und nimm davor Rappee, wie ihn der Stutzer nimmt. Dann will ich feſtlich dich zum Petitmaitre ſchlagen; Du ſollſt, ein neuer Held, dich vor die Schoͤne wagen: Der gluͤckliche Sylvan, der meine Macht verehrt, Bekehret dich vielleicht, ſo wie ich ihn bekehrt. Sie ſagts, und eilt davon. Er wirft mit traͤgen Wenden Sich dreymahl gaͤhnend um, und greift mit ſchweren Haͤnden Nach ſeinem Rauferſtahl, der zu dem Haupte lag; Und ſpringt halbtaumelnd auf, durch einen Fechterſchlag, Dem der ſich unterſtund, die jenſche Tracht zu ſchelten, Mit Hieben, wie er ſprach, die Muͤhe zu vergelten. Die Mode war entſlohn; und er ſinkt traͤg, und matt Von neuem in die Ruh auf harte Lagerſtatt.
Pan-
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Zweyter Geſang.
Sprich zierlich, und galant, und rieche nach Lavendel.
Vergiß den Rauchtoback, der hier noch ſchmauchend
glimmt,
Und nimm davor Rappee, wie ihn der Stutzer nimmt.
Dann will ich feſtlich dich zum Petitmaitre ſchlagen;
Du ſollſt, ein neuer Held, dich vor die Schoͤne wagen:
Der gluͤckliche Sylvan, der meine Macht verehrt,
Bekehret dich vielleicht, ſo wie ich ihn bekehrt.
Sie ſagts, und eilt davon. Er wirft mit traͤgen Wenden
Sich dreymahl gaͤhnend um, und greift mit ſchweren
Haͤnden
Nach ſeinem Rauferſtahl, der zu dem Haupte lag;
Und ſpringt halbtaumelnd auf, durch einen Fechterſchlag,
Dem der ſich unterſtund, die jenſche Tracht zu ſchelten,
Mit Hieben, wie er ſprach, die Muͤhe zu vergelten.
Die Mode war entſlohn; und er ſinkt traͤg, und matt
Von neuem in die Ruh auf harte Lagerſtatt.
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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/115>, abgerufen am 26.11.2024.
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