Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

Bild:
<< vorherige Seite

Drittes Buch.

Beynah verdrießt es mich, beständig zu verwandeln,
Doch, Zephis, räche dich, so lange noch die Kraft
Von deinem Bande währt; und nichts bleib ungestraft.

Er naht Nerinen sich mit zornigen Geberden,
Und sprach: Du sollst sogleich zu einem Fächer werden.
Er sagts, als alsobald Nerinens Armenpaar,
Das ihn noch bitten will, starr Elfenbein schon war.
Jhr ganzer Leib verschwand; doch sah man von Neri-
nen

Den Trieb, als Fächer auch, Selinden noch zu diene[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].
Als Mädchen sagte sie ihr Stutzerseufzer vor;
Als Fächer weht sie ihr auch Seufzer vor ihr Ohr.
Selinden pflegte sie die Stunden zu vertreiben;
Als Fächer muß sie auch ihr Zeitvertreiber bleiben.
Der Pudergott folgt nun des Dieners Schritten
nach,

Und hält ihn grimmig an vor seines Herrn Gemach.
Steh still, galanter Herr, (sprach, er mit bitterm Spot-
te,)
Und
Q 4

Drittes Buch.

Beynah verdrießt es mich, beſtaͤndig zu verwandeln,
Doch, Zephis, raͤche dich, ſo lange noch die Kraft
Von deinem Bande waͤhrt; und nichts bleib ungeſtraft.

Er naht Nerinen ſich mit zornigen Geberden,
Und ſprach: Du ſollſt ſogleich zu einem Faͤcher werden.
Er ſagts, als alſobald Nerinens Armenpaar,
Das ihn noch bitten will, ſtarr Elfenbein ſchon war.
Jhr ganzer Leib verſchwand; doch ſah man von Neri-
nen

Den Trieb, als Faͤcher auch, Selinden noch zu diene[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].
Als Maͤdchen ſagte ſie ihr Stutzerſeufzer vor;
Als Faͤcher weht ſie ihr auch Seufzer vor ihr Ohr.
Selinden pflegte ſie die Stunden zu vertreiben;
Als Faͤcher muß ſie auch ihr Zeitvertreiber bleiben.
Der Pudergott folgt nun des Dieners Schritten
nach,

Und haͤlt ihn grimmig an vor ſeines Herrn Gemach.
Steh ſtill, galanter Herr, (ſprach, er mit bitterm Spot-
te,)
Und
Q 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <l>
            <pb facs="#f0311" n="247"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Drittes Buch.</hi> </fw>
          </l><lb/>
          <l>Beynah verdrießt es mich, be&#x017F;ta&#x0364;ndig zu verwandeln,</l><lb/>
          <l>Doch, Zephis, ra&#x0364;che dich, &#x017F;o lange noch die Kraft</l><lb/>
          <l>Von deinem Bande wa&#x0364;hrt; und nichts bleib unge&#x017F;traft.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l>Er naht Nerinen &#x017F;ich mit zornigen Geberden,</l><lb/>
          <l>Und &#x017F;prach: Du &#x017F;oll&#x017F;t &#x017F;ogleich zu einem Fa&#x0364;cher werden.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l>Er &#x017F;agts, als al&#x017F;obald Nerinens Armenpaar,</l><lb/>
          <l>Das ihn noch bitten will, &#x017F;tarr Elfenbein &#x017F;chon war.</l><lb/>
          <l>Jhr ganzer Leib ver&#x017F;chwand; doch &#x017F;ah man von Neri-<lb/><hi rendition="#et">nen</hi></l><lb/>
          <l>Den Trieb, als Fa&#x0364;cher auch, Selinden noch zu diene<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>.</l><lb/>
          <l>Als Ma&#x0364;dchen &#x017F;agte &#x017F;ie ihr Stutzer&#x017F;eufzer vor;</l><lb/>
          <l>Als Fa&#x0364;cher weht &#x017F;ie ihr auch Seufzer vor ihr Ohr.</l><lb/>
          <l>Selinden pflegte &#x017F;ie die Stunden zu vertreiben;</l><lb/>
          <l>Als Fa&#x0364;cher muß &#x017F;ie auch ihr Zeitvertreiber bleiben.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l>Der Pudergott folgt nun des Dieners Schritten<lb/><hi rendition="#et">nach,</hi></l><lb/>
          <l>Und ha&#x0364;lt ihn grimmig an vor &#x017F;eines Herrn Gemach.</l><lb/>
          <l>Steh &#x017F;till, galanter Herr, (&#x017F;prach, er mit bitterm Spot-<lb/><hi rendition="#et">te,)</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/></l>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0311] Drittes Buch. Beynah verdrießt es mich, beſtaͤndig zu verwandeln, Doch, Zephis, raͤche dich, ſo lange noch die Kraft Von deinem Bande waͤhrt; und nichts bleib ungeſtraft. Er naht Nerinen ſich mit zornigen Geberden, Und ſprach: Du ſollſt ſogleich zu einem Faͤcher werden. Er ſagts, als alſobald Nerinens Armenpaar, Das ihn noch bitten will, ſtarr Elfenbein ſchon war. Jhr ganzer Leib verſchwand; doch ſah man von Neri- nen Den Trieb, als Faͤcher auch, Selinden noch zu diene_. Als Maͤdchen ſagte ſie ihr Stutzerſeufzer vor; Als Faͤcher weht ſie ihr auch Seufzer vor ihr Ohr. Selinden pflegte ſie die Stunden zu vertreiben; Als Faͤcher muß ſie auch ihr Zeitvertreiber bleiben. Der Pudergott folgt nun des Dieners Schritten nach, Und haͤlt ihn grimmig an vor ſeines Herrn Gemach. Steh ſtill, galanter Herr, (ſprach, er mit bitterm Spot- te,) Und Q 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/311
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/311>, abgerufen am 22.11.2024.