Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Viertes Buch. Voll Anmuth lockt das blühende Gestade, Die Ocker fließt mit sanftern Wellen fort; Am Ufer tanzt die lachende Najade, Der Tanz und West ihr fliegend Haar verwirrt. Der wilde Busch, von Blüten überschneyet, Besieht sich stolz in spiegelklarer Fluth; Sie fließt dahin, von keinem Sturm entweihet, So rein und still, wie Silber in der Gluth. Es hängt indes an Klippen voller Weide Der bärtge Bock, der die Gesträuche nagt; Da unbesorgt der Hirte Lieb und Freude Auf heiserm Rohr den öden Felsen sagt. O Ein- J 5
Viertes Buch. Voll Anmuth lockt das bluͤhende Geſtade, Die Ocker fließt mit ſanftern Wellen fort; Am Ufer tanzt die lachende Najade, Der Tanz und Weſt ihr fliegend Haar verwirrt. Der wilde Buſch, von Bluͤten uͤberſchneyet, Beſieht ſich ſtolz in ſpiegelklarer Fluth; Sie fließt dahin, von keinem Sturm entweihet, So rein und ſtill, wie Silber in der Gluth. Es haͤngt indes an Klippen voller Weide Der baͤrtge Bock, der die Geſtraͤuche nagt; Da unbeſorgt der Hirte Lieb und Freude Auf heiſerm Rohr den oͤden Felſen ſagt. O Ein- J 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0145" n="137"/> <fw place="top" type="header">Viertes Buch.</fw><lb/> <lg n="4"> <l>Voll Anmuth lockt das bluͤhende Geſtade,</l><lb/> <l>Die Ocker fließt mit ſanftern Wellen fort;</l><lb/> <l>Am Ufer tanzt die lachende Najade,</l><lb/> <l>Der Tanz und Weſt ihr fliegend Haar verwirrt.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Der wilde Buſch, von Bluͤten uͤberſchneyet,</l><lb/> <l>Beſieht ſich ſtolz in ſpiegelklarer Fluth;</l><lb/> <l>Sie fließt dahin, von keinem Sturm entweihet,</l><lb/> <l>So rein und ſtill, wie Silber in der Gluth.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Es haͤngt indes an Klippen voller Weide</l><lb/> <l>Der baͤrtge Bock, der die Geſtraͤuche nagt;</l><lb/> <l>Da unbeſorgt der Hirte Lieb und Freude</l><lb/> <l>Auf heiſerm Rohr den oͤden Felſen ſagt.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">O Ein-</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [137/0145]
Viertes Buch.
Voll Anmuth lockt das bluͤhende Geſtade,
Die Ocker fließt mit ſanftern Wellen fort;
Am Ufer tanzt die lachende Najade,
Der Tanz und Weſt ihr fliegend Haar verwirrt.
Der wilde Buſch, von Bluͤten uͤberſchneyet,
Beſieht ſich ſtolz in ſpiegelklarer Fluth;
Sie fließt dahin, von keinem Sturm entweihet,
So rein und ſtill, wie Silber in der Gluth.
Es haͤngt indes an Klippen voller Weide
Der baͤrtge Bock, der die Geſtraͤuche nagt;
Da unbeſorgt der Hirte Lieb und Freude
Auf heiſerm Rohr den oͤden Felſen ſagt.
O Ein-
J 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |