Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite
Erstes Buch.
Wenn nun der Richter erscheint auf einer verblendenden
Wolke,

Und in dem Felde der Todten es rauscht;
Wenn das belebte Gebein nun, seinem Erwecker gehor-
chend,

Stimmen der starken Posaune vernimmt.
Und dann der Richter der Welt die Heiligen um sich
versammelt,

Oder Verworfne zum Feuer verstößt;
Und auf ihr Antlitz alsdann die Thronen und Cherubim
fallen,

Vor dem Allmächtgen in Ehrfurcht gebeugt.
Eben so tönet der Schall durch jubilirende Röhren,
Seele, was hebt dich zum Himmel empor?
Bist du nicht durch die Gewalt der hohen harmoni-
schen Lieder

Unter die Chöre der Engel verzückt?


An
B 2
Erſtes Buch.
Wenn nun der Richter erſcheint auf einer verblendenden
Wolke,

Und in dem Felde der Todten es rauſcht;
Wenn das belebte Gebein nun, ſeinem Erwecker gehor-
chend,

Stimmen der ſtarken Poſaune vernimmt.
Und dann der Richter der Welt die Heiligen um ſich
verſammelt,

Oder Verworfne zum Feuer verſtoͤßt;
Und auf ihr Antlitz alsdann die Thronen und Cherubim
fallen,

Vor dem Allmaͤchtgen in Ehrfurcht gebeugt.
Eben ſo toͤnet der Schall durch jubilirende Roͤhren,
Seele, was hebt dich zum Himmel empor?
Biſt du nicht durch die Gewalt der hohen harmoni-
ſchen Lieder

Unter die Choͤre der Engel verzuͤckt?


An
B 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0027" n="19"/>
          <fw place="top" type="header">Er&#x017F;tes Buch.</fw><lb/>
          <lg n="4">
            <l>Wenn nun der Richter er&#x017F;cheint auf einer verblendenden<lb/><hi rendition="#et">Wolke,</hi></l><lb/>
            <l>Und in dem Felde der Todten es rau&#x017F;cht;</l><lb/>
            <l>Wenn das belebte Gebein nun, &#x017F;einem Erwecker gehor-<lb/><hi rendition="#et">chend,</hi></l><lb/>
            <l>Stimmen der &#x017F;tarken Po&#x017F;aune vernimmt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l>Und dann der Richter der Welt die Heiligen um &#x017F;ich<lb/><hi rendition="#et">ver&#x017F;ammelt,</hi></l><lb/>
            <l>Oder Verworfne zum Feuer ver&#x017F;to&#x0364;ßt;</l><lb/>
            <l>Und auf ihr Antlitz alsdann die Thronen und Cherubim<lb/><hi rendition="#et">fallen,</hi></l><lb/>
            <l>Vor dem Allma&#x0364;chtgen in Ehrfurcht gebeugt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l>Eben &#x017F;o to&#x0364;net der Schall durch jubilirende Ro&#x0364;hren,</l><lb/>
            <l>Seele, was hebt dich zum Himmel empor?</l><lb/>
            <l>Bi&#x017F;t du nicht durch die Gewalt der hohen harmoni-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chen Lieder</hi></l><lb/>
            <l>Unter die Cho&#x0364;re der Engel verzu&#x0364;ckt?</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">An</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0027] Erſtes Buch. Wenn nun der Richter erſcheint auf einer verblendenden Wolke, Und in dem Felde der Todten es rauſcht; Wenn das belebte Gebein nun, ſeinem Erwecker gehor- chend, Stimmen der ſtarken Poſaune vernimmt. Und dann der Richter der Welt die Heiligen um ſich verſammelt, Oder Verworfne zum Feuer verſtoͤßt; Und auf ihr Antlitz alsdann die Thronen und Cherubim fallen, Vor dem Allmaͤchtgen in Ehrfurcht gebeugt. Eben ſo toͤnet der Schall durch jubilirende Roͤhren, Seele, was hebt dich zum Himmel empor? Biſt du nicht durch die Gewalt der hohen harmoni- ſchen Lieder Unter die Choͤre der Engel verzuͤckt? An B 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/27
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764], S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/27>, abgerufen am 23.11.2024.