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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].

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Erstes Buch.


Vesuv.
An den Freyherrn von G - - -.
Wenn sich die schrecklichste Nacht mit ihren gefürchte-
ten Flügeln

Ueber ein schlafendes Thal am dunklem Vesuve gebreitet:
Schaudert der bangen Natur, und eherne Wolken voll
Donner

Hängen herab auf das wartende Thal.
Aber auf einmal ertönt, tief in den Gewölben des
Berges,

Brüllen verschlossener Gluth, und dunkles Gemurmel
des Abgrunds.

Plötzlich ergießen sich Dampf und Gluth und fliegende
Felsen

Ueber das Thal, das mit Schrecken erwacht.
Weinend ergreifet alsdann in voller Verzweiflung
ein Jüngling

Bey der erkalteten Hand sein halbohnmächtiges Mäd-
chen;

Führt sie mit Todesangst fort von wüsten dampfenden
Feldern,

Welche das schreckliche Feuer verheert.
Um
Erſtes Buch.


Veſuv.
An den Freyherrn von G ‒ ‒ ‒.
Wenn ſich die ſchrecklichſte Nacht mit ihren gefuͤrchte-
ten Fluͤgeln

Ueber ein ſchlafendes Thal am dunklem Veſuve gebreitet:
Schaudert der bangen Natur, und eherne Wolken voll
Donner

Haͤngen herab auf das wartende Thal.
Aber auf einmal ertoͤnt, tief in den Gewoͤlben des
Berges,

Bruͤllen verſchloſſener Gluth, und dunkles Gemurmel
des Abgrunds.

Ploͤtzlich ergießen ſich Dampf und Gluth und fliegende
Felſen

Ueber das Thal, das mit Schrecken erwacht.
Weinend ergreifet alsdann in voller Verzweiflung
ein Juͤngling

Bey der erkalteten Hand ſein halbohnmaͤchtiges Maͤd-
chen;

Fuͤhrt ſie mit Todesangſt fort von wuͤſten dampfenden
Feldern,

Welche das ſchreckliche Feuer verheert.
Um
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[31/0039] Erſtes Buch. Veſuv. An den Freyherrn von G ‒ ‒ ‒. Wenn ſich die ſchrecklichſte Nacht mit ihren gefuͤrchte- ten Fluͤgeln Ueber ein ſchlafendes Thal am dunklem Veſuve gebreitet: Schaudert der bangen Natur, und eherne Wolken voll Donner Haͤngen herab auf das wartende Thal. Aber auf einmal ertoͤnt, tief in den Gewoͤlben des Berges, Bruͤllen verſchloſſener Gluth, und dunkles Gemurmel des Abgrunds. Ploͤtzlich ergießen ſich Dampf und Gluth und fliegende Felſen Ueber das Thal, das mit Schrecken erwacht. Weinend ergreifet alsdann in voller Verzweiflung ein Juͤngling Bey der erkalteten Hand ſein halbohnmaͤchtiges Maͤd- chen; Fuͤhrt ſie mit Todesangſt fort von wuͤſten dampfenden Feldern, Welche das ſchreckliche Feuer verheert. Um

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764], S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften03_1764/39>, abgerufen am 23.11.2024.