Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 3. [Braunschweig], [1764].Oden und Lieder. Einladung an H. E - - Sieh, Damon, wie von finstern Bergen Der Regen und der Unmuth braust, Und wie ein wolkengleicher Nebel Den ausgestorbnen Wald umhüllt. Jn ungehemmten dicken Güssen Verfließt der melancholsche Tag. Die Sonne steckt in schwarzen Wolken; Wer weiß, ob wir sie wieder sehn. Doch, Damon, überlaß dem Schicksal, Wie es die liebe Sonne führt; Und komm, und höre, wie im Ofen Der Stamm der festen Eiche kracht. Wir
Oden und Lieder. Einladung an H. E ‒ ‒ Sieh, Damon, wie von finſtern Bergen Der Regen und der Unmuth brauſt, Und wie ein wolkengleicher Nebel Den ausgeſtorbnen Wald umhuͤllt. Jn ungehemmten dicken Guͤſſen Verfließt der melancholſche Tag. Die Sonne ſteckt in ſchwarzen Wolken; Wer weiß, ob wir ſie wieder ſehn. Doch, Damon, uͤberlaß dem Schickſal, Wie es die liebe Sonne fuͤhrt; Und komm, und hoͤre, wie im Ofen Der Stamm der feſten Eiche kracht. Wir
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0066" n="58"/> <fw place="top" type="header">Oden und Lieder.</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Einladung an H. E ‒ ‒</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>ieh, Damon, wie von finſtern Bergen</l><lb/> <l>Der Regen und der Unmuth brauſt,</l><lb/> <l>Und wie ein wolkengleicher Nebel</l><lb/> <l>Den ausgeſtorbnen Wald umhuͤllt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Jn ungehemmten dicken Guͤſſen</l><lb/> <l>Verfließt der melancholſche Tag.</l><lb/> <l>Die Sonne ſteckt in ſchwarzen Wolken;</l><lb/> <l>Wer weiß, ob wir ſie wieder ſehn.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Doch, Damon, uͤberlaß dem Schickſal,</l><lb/> <l>Wie es die liebe Sonne fuͤhrt;</l><lb/> <l>Und komm, und hoͤre, wie im Ofen</l><lb/> <l>Der Stamm der feſten Eiche kracht.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [58/0066]
Oden und Lieder.
Einladung an H. E ‒ ‒
Sieh, Damon, wie von finſtern Bergen
Der Regen und der Unmuth brauſt,
Und wie ein wolkengleicher Nebel
Den ausgeſtorbnen Wald umhuͤllt.
Jn ungehemmten dicken Guͤſſen
Verfließt der melancholſche Tag.
Die Sonne ſteckt in ſchwarzen Wolken;
Wer weiß, ob wir ſie wieder ſehn.
Doch, Damon, uͤberlaß dem Schickſal,
Wie es die liebe Sonne fuͤhrt;
Und komm, und hoͤre, wie im Ofen
Der Stamm der feſten Eiche kracht.
Wir
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |