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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

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Der Abend.
Sucht er im harten Gestein die oft verschwindenden
Gänge.

Glücklich, wenn ihn nur nicht die schädlichen Wetter
ersticken,

Oder der Gruben giftiger Dunst zum Schatten ihn
dörret!

Oftmals stürzt er herab von halbvermoderten Farthen;
Eine verräthrische Wand schießt ein; begräbt ihn im
Erzte,

Oder zu früh entzündetes Pulver erschlägt ihn mit
Felsen.

Alles dies hindert ihn nicht, die finstre Grube zu lie-
ben,

Und zu sparsamen Brod oft nur die Quelle zu trinken;
So viel wirkt Erziehung in ihm, und Liebe zur Frey-
heit.

Kaum gebohren, wandert er schon als Knabe, zufrie-
den,

Obgleich barfuß, über den Schnee, und bettelt mit
Liedern,

Welche die rauhe Musik der einfachen Zyther begleitet.

Ziert
H 4

Der Abend.
Sucht er im harten Geſtein die oft verſchwindenden
Gaͤnge.

Gluͤcklich, wenn ihn nur nicht die ſchaͤdlichen Wetter
erſticken,

Oder der Gruben giftiger Dunſt zum Schatten ihn
doͤrret!

Oftmals ſtuͤrzt er herab von halbvermoderten Farthen;
Eine verraͤthriſche Wand ſchießt ein; begraͤbt ihn im
Erzte,

Oder zu fruͤh entzuͤndetes Pulver erſchlaͤgt ihn mit
Felſen.

Alles dies hindert ihn nicht, die finſtre Grube zu lie-
ben,

Und zu ſparſamen Brod oft nur die Quelle zu trinken;
So viel wirkt Erziehung in ihm, und Liebe zur Frey-
heit.

Kaum gebohren, wandert er ſchon als Knabe, zufrie-
den,

Obgleich barfuß, uͤber den Schnee, und bettelt mit
Liedern,

Welche die rauhe Muſik der einfachen Zyther begleitet.

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[119/0127] Der Abend. Sucht er im harten Geſtein die oft verſchwindenden Gaͤnge. Gluͤcklich, wenn ihn nur nicht die ſchaͤdlichen Wetter erſticken, Oder der Gruben giftiger Dunſt zum Schatten ihn doͤrret! Oftmals ſtuͤrzt er herab von halbvermoderten Farthen; Eine verraͤthriſche Wand ſchießt ein; begraͤbt ihn im Erzte, Oder zu fruͤh entzuͤndetes Pulver erſchlaͤgt ihn mit Felſen. Alles dies hindert ihn nicht, die finſtre Grube zu lie- ben, Und zu ſparſamen Brod oft nur die Quelle zu trinken; So viel wirkt Erziehung in ihm, und Liebe zur Frey- heit. Kaum gebohren, wandert er ſchon als Knabe, zufrie- den, Obgleich barfuß, uͤber den Schnee, und bettelt mit Liedern, Welche die rauhe Muſik der einfachen Zyther begleitet. Ziert H 4

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/127>, abgerufen am 21.11.2024.