Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Die Nacht.
Jhn aus dir zu verkündgen; und heiliges Dunkel um-
hüllet

Seinen gefürchteten Thron, wenn sein Orakel ertönet.
Und wie hat er dich herrlich gemacht vor deinen Ge-
schwistern,

Als in Menschengestalt Gott selbst die Erde besuchte!
Dir sang damals der Seraphim Chor in himmlischen
Hymnen;

Rund um flammten der Cherubim Feuer in Bethle-
hems Fluren,

Und der christlichen Welt bist du noch ietzo geweyhter,
Als der herrlichste Tag. Du hohe Vertraute des Him-
mels,

Heilige Nacht! Gegrüsset auch mir! Das irdische Lied
auch

Jauchzt dir entgegen, indessen der Schall olympischer
Harfen

Dich vor deinen Brüdern zur Erde herunter begleitet.
Dich empfangen mit jauchzenden Reihn die schimmern-
den Sterne,

Welche

Die Nacht.
Jhn aus dir zu verkuͤndgen; und heiliges Dunkel um-
huͤllet

Seinen gefuͤrchteten Thron, wenn ſein Orakel ertoͤnet.
Und wie hat er dich herrlich gemacht vor deinen Ge-
ſchwiſtern,

Als in Menſchengeſtalt Gott ſelbſt die Erde beſuchte!
Dir ſang damals der Seraphim Chor in himmliſchen
Hymnen;

Rund um flammten der Cherubim Feuer in Bethle-
hems Fluren,

Und der chriſtlichen Welt biſt du noch ietzo geweyhter,
Als der herrlichſte Tag. Du hohe Vertraute des Him-
mels,

Heilige Nacht! Gegruͤſſet auch mir! Das irdiſche Lied
auch

Jauchzt dir entgegen, indeſſen der Schall olympiſcher
Harfen

Dich vor deinen Bruͤdern zur Erde herunter begleitet.
Dich empfangen mit jauchzenden Reihn die ſchimmern-
den Sterne,

Welche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0166" n="158"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Nacht.</hi> </fw><lb/>
          <l>Jhn aus dir zu verku&#x0364;ndgen; und heiliges Dunkel um-<lb/><hi rendition="#et">hu&#x0364;llet</hi></l><lb/>
          <l>Seinen gefu&#x0364;rchteten Thron, wenn &#x017F;ein Orakel erto&#x0364;net.</l><lb/>
          <l>Und wie hat er dich herrlich gemacht vor deinen Ge-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chwi&#x017F;tern,</hi></l><lb/>
          <l>Als in Men&#x017F;chenge&#x017F;talt Gott &#x017F;elb&#x017F;t die Erde be&#x017F;uchte!</l><lb/>
          <l>Dir &#x017F;ang damals der Seraphim Chor in himmli&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#et">Hymnen;</hi></l><lb/>
          <l>Rund um flammten der Cherubim Feuer in Bethle-<lb/><hi rendition="#et">hems Fluren,</hi></l><lb/>
          <l>Und der chri&#x017F;tlichen Welt bi&#x017F;t du noch ietzo geweyhter,</l><lb/>
          <l>Als der herrlich&#x017F;te Tag. Du hohe Vertraute des Him-<lb/><hi rendition="#et">mels,</hi></l><lb/>
          <l>Heilige Nacht! Gegru&#x0364;&#x017F;&#x017F;et auch mir! Das irdi&#x017F;che Lied<lb/><hi rendition="#et">auch</hi></l><lb/>
          <l>Jauchzt dir entgegen, inde&#x017F;&#x017F;en der Schall olympi&#x017F;cher<lb/><hi rendition="#et">Harfen</hi></l><lb/>
          <l>Dich vor deinen Bru&#x0364;dern zur Erde herunter begleitet.</l><lb/>
          <l>Dich empfangen mit jauchzenden Reihn die &#x017F;chimmern-<lb/><hi rendition="#et">den Sterne,</hi></l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Welche</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[158/0166] Die Nacht. Jhn aus dir zu verkuͤndgen; und heiliges Dunkel um- huͤllet Seinen gefuͤrchteten Thron, wenn ſein Orakel ertoͤnet. Und wie hat er dich herrlich gemacht vor deinen Ge- ſchwiſtern, Als in Menſchengeſtalt Gott ſelbſt die Erde beſuchte! Dir ſang damals der Seraphim Chor in himmliſchen Hymnen; Rund um flammten der Cherubim Feuer in Bethle- hems Fluren, Und der chriſtlichen Welt biſt du noch ietzo geweyhter, Als der herrlichſte Tag. Du hohe Vertraute des Him- mels, Heilige Nacht! Gegruͤſſet auch mir! Das irdiſche Lied auch Jauchzt dir entgegen, indeſſen der Schall olympiſcher Harfen Dich vor deinen Bruͤdern zur Erde herunter begleitet. Dich empfangen mit jauchzenden Reihn die ſchimmern- den Sterne, Welche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/166
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/166>, abgerufen am 27.11.2024.