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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

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Der Mittag.
Deren blinkender Saft nur eure Becher erfüllet.
Ja, vergebens spreitet der Wald die frischesten Zweige
Um den Köhler herum; der himmelaufdampfende Holz-
stoß

Schwärzt den grünenden Forst, und hitzet ihn mehr,
als der Mittag,

Der durch Wolken von Rauch in seiner Klarheit ent-
stellt wird.

Und doch lebt der Köhler vergnügt; die doppelte Hitze
Brennet ihn nicht; er mischet den Rauch der dampfen-
den Pfeife

Zu dem schwarzaufsteigendem Rauch des glühenden
Waldes.

Unter dem Strohdach wohnet mit ihm die Unschuld
der Sitten,

Mit der vergessenen Treu, die hier sich zu ihm gesellet;
Die Zufriedenheit trägt sein schwarzes Brod ihm zu
Tische,

Und die Arbeit würzet den Trank: es sey nun die Quelle,
Welche mit murmelnden Fall vor seiner Hütte vorbey-
rauscht;

Oder der Ceres stärkender Saft, der süsser ihm dünket,
Als das perlende Naß von Cyperns Hügeln dem Schwel-
ger.

Wenn

Der Mittag.
Deren blinkender Saft nur eure Becher erfuͤllet.
Ja, vergebens ſpreitet der Wald die friſcheſten Zweige
Um den Koͤhler herum; der himmelaufdampfende Holz-
ſtoß

Schwaͤrzt den gruͤnenden Forſt, und hitzet ihn mehr,
als der Mittag,

Der durch Wolken von Rauch in ſeiner Klarheit ent-
ſtellt wird.

Und doch lebt der Koͤhler vergnuͤgt; die doppelte Hitze
Brennet ihn nicht; er miſchet den Rauch der dampfen-
den Pfeife

Zu dem ſchwarzaufſteigendem Rauch des gluͤhenden
Waldes.

Unter dem Strohdach wohnet mit ihm die Unſchuld
der Sitten,

Mit der vergeſſenen Treu, die hier ſich zu ihm geſellet;
Die Zufriedenheit traͤgt ſein ſchwarzes Brod ihm zu
Tiſche,

Und die Arbeit wuͤrzet den Trank: es ſey nun die Quelle,
Welche mit murmelnden Fall vor ſeiner Huͤtte vorbey-
rauſcht;

Oder der Ceres ſtaͤrkender Saft, der ſuͤſſer ihm duͤnket,
Als das perlende Naß von Cyperns Huͤgeln dem Schwel-
ger.

Wenn
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[68/0076] Der Mittag. Deren blinkender Saft nur eure Becher erfuͤllet. Ja, vergebens ſpreitet der Wald die friſcheſten Zweige Um den Koͤhler herum; der himmelaufdampfende Holz- ſtoß Schwaͤrzt den gruͤnenden Forſt, und hitzet ihn mehr, als der Mittag, Der durch Wolken von Rauch in ſeiner Klarheit ent- ſtellt wird. Und doch lebt der Koͤhler vergnuͤgt; die doppelte Hitze Brennet ihn nicht; er miſchet den Rauch der dampfen- den Pfeife Zu dem ſchwarzaufſteigendem Rauch des gluͤhenden Waldes. Unter dem Strohdach wohnet mit ihm die Unſchuld der Sitten, Mit der vergeſſenen Treu, die hier ſich zu ihm geſellet; Die Zufriedenheit traͤgt ſein ſchwarzes Brod ihm zu Tiſche, Und die Arbeit wuͤrzet den Trank: es ſey nun die Quelle, Welche mit murmelnden Fall vor ſeiner Huͤtte vorbey- rauſcht; Oder der Ceres ſtaͤrkender Saft, der ſuͤſſer ihm duͤnket, Als das perlende Naß von Cyperns Huͤgeln dem Schwel- ger. Wenn

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/76>, abgerufen am 21.11.2024.