Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Der Mittag.
Scheußliches Haupt. Dort stirbt in Cephalus zittern-
dem Arme

Prokris; *) und die Schatten des Todes, Cleopatra *),
decken

Dein erblaßtes Gesicht. Von Rubens männlichem
Pinsel

Liegt mit den Nymphen des Waldes Diana schlafend.
Satyren

Und wollüstige Faunen belauschen die schlummernden
Nymphen;

Bogen und Köcher hängen umher, und mancherley
Wild liegt

Zu der Schlafenden Fuß, das ihre Pfeile getödtet.
Und du, herrliches Denkmal der Kunst, du, siegend,
als Venus

Jn der Medicis Saal; ja! du bist Eva! **) So rei-
zend

Schuf dich des Allmächtigen Hand; so mahlte dich
Milton,

Mit so holdem Gesicht, mit solchem redenden Auge,
Mit so güldnem fliegenden Haar um blendende Hüften.

Also
*) Vom Guido.
*) Vom Guido.
**) Ein vortrefliches Stück von dem berühmten van der
Werst.
IV. Th. F

Der Mittag.
Scheußliches Haupt. Dort ſtirbt in Cephalus zittern-
dem Arme

Prokris; *) und die Schatten des Todes, Cleopatra *),
decken

Dein erblaßtes Geſicht. Von Rubens maͤnnlichem
Pinſel

Liegt mit den Nymphen des Waldes Diana ſchlafend.
Satyren

Und wolluͤſtige Faunen belauſchen die ſchlummernden
Nymphen;

Bogen und Koͤcher haͤngen umher, und mancherley
Wild liegt

Zu der Schlafenden Fuß, das ihre Pfeile getoͤdtet.
Und du, herrliches Denkmal der Kunſt, du, ſiegend,
als Venus

Jn der Medicis Saal; ja! du biſt Eva! **) So rei-
zend

Schuf dich des Allmaͤchtigen Hand; ſo mahlte dich
Milton,

Mit ſo holdem Geſicht, mit ſolchem redenden Auge,
Mit ſo guͤldnem fliegenden Haar um blendende Huͤften.

Alſo
*) Vom Guido.
*) Vom Guido.
**) Ein vortrefliches Stuͤck von dem beruͤhmten van der
Werſt.
IV. Th. F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0089" n="81"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Mittag.</hi> </fw><lb/>
          <l>Scheußliches Haupt. Dort &#x017F;tirbt in Cephalus zittern-<lb/><hi rendition="#et">dem Arme</hi></l><lb/>
          <l>Prokris; <note place="foot" n="*)">Vom Guido.</note> und die Schatten des Todes, Cleopatra <note place="foot" n="*)">Vom Guido.</note>,<lb/><hi rendition="#et">decken</hi></l><lb/>
          <l>Dein erblaßtes Ge&#x017F;icht. Von Rubens ma&#x0364;nnlichem<lb/><hi rendition="#et">Pin&#x017F;el</hi></l><lb/>
          <l>Liegt mit den Nymphen des Waldes Diana &#x017F;chlafend.<lb/><hi rendition="#et">Satyren</hi></l><lb/>
          <l>Und wollu&#x0364;&#x017F;tige Faunen belau&#x017F;chen die &#x017F;chlummernden<lb/><hi rendition="#et">Nymphen;</hi></l><lb/>
          <l>Bogen und Ko&#x0364;cher ha&#x0364;ngen umher, und mancherley<lb/><hi rendition="#et">Wild liegt</hi></l><lb/>
          <l>Zu der Schlafenden Fuß, das ihre Pfeile geto&#x0364;dtet.</l><lb/>
          <l>Und du, herrliches Denkmal der Kun&#x017F;t, du, &#x017F;iegend,<lb/><hi rendition="#et">als Venus</hi></l><lb/>
          <l>Jn der Medicis Saal; ja! du bi&#x017F;t Eva! <note place="foot" n="**)">Ein vortrefliches Stu&#x0364;ck von dem beru&#x0364;hmten van der<lb/>
Wer&#x017F;t.</note> So rei-<lb/><hi rendition="#et">zend</hi></l><lb/>
          <l>Schuf dich des Allma&#x0364;chtigen Hand; &#x017F;o mahlte dich<lb/><hi rendition="#et">Milton,</hi></l><lb/>
          <l>Mit &#x017F;o holdem Ge&#x017F;icht, mit &#x017F;olchem redenden Auge,</l><lb/>
          <l>Mit &#x017F;o gu&#x0364;ldnem fliegenden Haar um blendende Hu&#x0364;ften.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">IV.</hi><hi rendition="#fr">Th.</hi> F</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Al&#x017F;o</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0089] Der Mittag. Scheußliches Haupt. Dort ſtirbt in Cephalus zittern- dem Arme Prokris; *) und die Schatten des Todes, Cleopatra *), decken Dein erblaßtes Geſicht. Von Rubens maͤnnlichem Pinſel Liegt mit den Nymphen des Waldes Diana ſchlafend. Satyren Und wolluͤſtige Faunen belauſchen die ſchlummernden Nymphen; Bogen und Koͤcher haͤngen umher, und mancherley Wild liegt Zu der Schlafenden Fuß, das ihre Pfeile getoͤdtet. Und du, herrliches Denkmal der Kunſt, du, ſiegend, als Venus Jn der Medicis Saal; ja! du biſt Eva! **) So rei- zend Schuf dich des Allmaͤchtigen Hand; ſo mahlte dich Milton, Mit ſo holdem Geſicht, mit ſolchem redenden Auge, Mit ſo guͤldnem fliegenden Haar um blendende Huͤften. Alſo *) Vom Guido. *) Vom Guido. **) Ein vortrefliches Stuͤck von dem beruͤhmten van der Werſt. IV. Th. F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/89
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/89>, abgerufen am 21.11.2024.