Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].Die Schöpfung der Hölle. Scheine zum letztenmal, Licht! Es werde Nacht!und es ward Nacht. Siebenfältig senkte sie sich wie Lasten herunter, Düster und fühlbar; der flammende Blitz zerriß sie oft schrecklich! Und sein flüchtiger Stral, und blasse schweflichte Flam- men, Machten sie sichtbarer noch. -- Der Sohn der All- macht berief nun Zu sich die Engel des Todes, und sprach mit gebieten- dem Antlitz: Seht! Dies ist die traurige Welt des ewigen Todes, Euer sey ihre Bewachung! und über sie sprechet den Fluch aus, Denn, ich hab' im Zorn sie verflucht, ihr Name sey Hölle! Also sprach des Allmächtigen Sohn. Die Engel des Todes Lagern sich, in mächtgen Geschwadern, am Eingang der Hölle Um V. Th. H
Die Schoͤpfung der Hoͤlle. Scheine zum letztenmal, Licht! Es werde Nacht!und es ward Nacht. Siebenfaͤltig ſenkte ſie ſich wie Laſten herunter, Duͤſter und fuͤhlbar; der flammende Blitz zerriß ſie oft ſchrecklich! Und ſein fluͤchtiger Stral, und blaſſe ſchweflichte Flam- men, Machten ſie ſichtbarer noch. — Der Sohn der All- macht berief nun Zu ſich die Engel des Todes, und ſprach mit gebieten- dem Antlitz: Seht! Dies iſt die traurige Welt des ewigen Todes, Euer ſey ihre Bewachung! und uͤber ſie ſprechet den Fluch aus, Denn, ich hab’ im Zorn ſie verflucht, ihr Name ſey Hoͤlle! Alſo ſprach des Allmaͤchtigen Sohn. Die Engel des Todes Lagern ſich, in maͤchtgen Geſchwadern, am Eingang der Hoͤlle Um V. Th. H
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0119" n="97"/> <fw place="top" type="header">Die Schoͤpfung der Hoͤlle.</fw><lb/> <l>Scheine zum letztenmal, Licht! Es werde Nacht!<lb/><hi rendition="#et">und es ward Nacht.</hi></l><lb/> <l>Siebenfaͤltig ſenkte ſie ſich wie Laſten herunter,</l><lb/> <l>Duͤſter und fuͤhlbar; der flammende Blitz zerriß ſie oft<lb/><hi rendition="#et">ſchrecklich!</hi></l><lb/> <l>Und ſein fluͤchtiger Stral, und blaſſe ſchweflichte Flam-<lb/><hi rendition="#et">men,</hi></l><lb/> <l>Machten ſie ſichtbarer noch. — Der Sohn der All-<lb/><hi rendition="#et">macht berief nun</hi></l><lb/> <l>Zu ſich die Engel des Todes, und ſprach mit gebieten-<lb/><hi rendition="#et">dem Antlitz:</hi></l><lb/> <l>Seht! Dies iſt die traurige Welt des ewigen Todes,</l><lb/> <l>Euer ſey ihre Bewachung! und uͤber ſie ſprechet den<lb/><hi rendition="#et">Fluch aus,</hi></l><lb/> <l>Denn, ich hab’ im Zorn ſie verflucht, ihr Name ſey<lb/><hi rendition="#et">Hoͤlle!</hi></l><lb/> <l>Alſo ſprach des Allmaͤchtigen Sohn. Die Engel<lb/><hi rendition="#et">des Todes</hi></l><lb/> <l>Lagern ſich, in maͤchtgen Geſchwadern, am Eingang der<lb/><hi rendition="#et">Hoͤlle</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">V.</hi> Th. H</fw> <fw place="bottom" type="catch">Um</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0119]
Die Schoͤpfung der Hoͤlle.
Scheine zum letztenmal, Licht! Es werde Nacht!
und es ward Nacht.
Siebenfaͤltig ſenkte ſie ſich wie Laſten herunter,
Duͤſter und fuͤhlbar; der flammende Blitz zerriß ſie oft
ſchrecklich!
Und ſein fluͤchtiger Stral, und blaſſe ſchweflichte Flam-
men,
Machten ſie ſichtbarer noch. — Der Sohn der All-
macht berief nun
Zu ſich die Engel des Todes, und ſprach mit gebieten-
dem Antlitz:
Seht! Dies iſt die traurige Welt des ewigen Todes,
Euer ſey ihre Bewachung! und uͤber ſie ſprechet den
Fluch aus,
Denn, ich hab’ im Zorn ſie verflucht, ihr Name ſey
Hoͤlle!
Alſo ſprach des Allmaͤchtigen Sohn. Die Engel
des Todes
Lagern ſich, in maͤchtgen Geſchwadern, am Eingang der
Hoͤlle
Um
V. Th. H
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |