Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].Die Schöpfung der Hölle. Grausende, schreckliche, ewige Nacht verhüll es aufimmer! Beym Allmächtgen fluch ich dir, Hölle! Verflucht sey dein Boden; Jhn besuche kein Lenz; und keine Schönheit und An- muth Schmücke dein trauriges Land! Dein Meer sey immer in Aufruhr, Und dein Erdreich brenne beständig von siedendem Schwefel; Dein Gebirge rauche von Gluth; die Ebne zerspalte Von dem Feuer des Herrn; und Winseln und Aechzen und Heulen Schall' in deinen Thälern des Todes, und an den Ge- staden Deiner bellenden Seen, und deiner stürmischen Flüsse! Beym Allmächtgen fluch ich dir, Hölle! Verflucht sey die Wohnung Alles dessen, was in dir lebt! Verflucht sey der Fußtritt Jedes H 2
Die Schoͤpfung der Hoͤlle. Grauſende, ſchreckliche, ewige Nacht verhuͤll es aufimmer! Beym Allmaͤchtgen fluch ich dir, Hoͤlle! Verflucht ſey dein Boden; Jhn beſuche kein Lenz; und keine Schoͤnheit und An- muth Schmuͤcke dein trauriges Land! Dein Meer ſey immer in Aufruhr, Und dein Erdreich brenne beſtaͤndig von ſiedendem Schwefel; Dein Gebirge rauche von Gluth; die Ebne zerſpalte Von dem Feuer des Herrn; und Winſeln und Aechzen und Heulen Schall’ in deinen Thaͤlern des Todes, und an den Ge- ſtaden Deiner bellenden Seen, und deiner ſtuͤrmiſchen Fluͤſſe! Beym Allmaͤchtgen fluch ich dir, Hoͤlle! Verflucht ſey die Wohnung Alles deſſen, was in dir lebt! Verflucht ſey der Fußtritt Jedes H 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0121" n="99"/> <fw place="top" type="header">Die Schoͤpfung der Hoͤlle.</fw><lb/> <l>Grauſende, ſchreckliche, ewige Nacht verhuͤll es auf<lb/><hi rendition="#et">immer!</hi></l><lb/> <l>Beym Allmaͤchtgen fluch ich dir, Hoͤlle! Verflucht ſey<lb/><hi rendition="#et">dein Boden;</hi></l><lb/> <l>Jhn beſuche kein Lenz; und keine Schoͤnheit und An-<lb/><hi rendition="#et">muth</hi></l><lb/> <l>Schmuͤcke dein trauriges Land! Dein Meer ſey immer<lb/><hi rendition="#et">in Aufruhr,</hi></l><lb/> <l>Und dein Erdreich brenne beſtaͤndig von ſiedendem<lb/><hi rendition="#et">Schwefel;</hi></l><lb/> <l>Dein Gebirge rauche von Gluth; die Ebne zerſpalte</l><lb/> <l>Von dem Feuer des Herrn; und Winſeln und Aechzen<lb/><hi rendition="#et">und Heulen</hi></l><lb/> <l>Schall’ in deinen Thaͤlern des Todes, und an den Ge-<lb/><hi rendition="#et">ſtaden</hi></l><lb/> <l>Deiner bellenden Seen, und deiner ſtuͤrmiſchen Fluͤſſe!</l><lb/> <l>Beym Allmaͤchtgen fluch ich dir, Hoͤlle! Verflucht ſey<lb/><hi rendition="#et">die Wohnung</hi></l><lb/> <l>Alles deſſen, was in dir lebt! Verflucht ſey der Fußtritt</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Jedes</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [99/0121]
Die Schoͤpfung der Hoͤlle.
Grauſende, ſchreckliche, ewige Nacht verhuͤll es auf
immer!
Beym Allmaͤchtgen fluch ich dir, Hoͤlle! Verflucht ſey
dein Boden;
Jhn beſuche kein Lenz; und keine Schoͤnheit und An-
muth
Schmuͤcke dein trauriges Land! Dein Meer ſey immer
in Aufruhr,
Und dein Erdreich brenne beſtaͤndig von ſiedendem
Schwefel;
Dein Gebirge rauche von Gluth; die Ebne zerſpalte
Von dem Feuer des Herrn; und Winſeln und Aechzen
und Heulen
Schall’ in deinen Thaͤlern des Todes, und an den Ge-
ſtaden
Deiner bellenden Seen, und deiner ſtuͤrmiſchen Fluͤſſe!
Beym Allmaͤchtgen fluch ich dir, Hoͤlle! Verflucht ſey
die Wohnung
Alles deſſen, was in dir lebt! Verflucht ſey der Fußtritt
Jedes
H 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/121 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764], S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/121>, abgerufen am 16.02.2025. |