Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Das verlohrne Paradies.
Jhm zu feyern, und seiner Gottheit so manches ge-
zwungne

Hallelujah zu singen, indem er, als unser Beherrscher,
Auf dem so sehr beneideten Stuhl gebieterisch sässe,
Und von seinem Altar ambrosialische Düfte,
Und ambrosialische Blumen die Lüfte durchhauchten,
Unsre sklavischen Opfer. Dies wäre das einz'ge Ge-
schäfte,

Unser einzigs Vergnügen im Himmel. Wie lang, wie
verdrüßlich

Wäre die Ewigkeit nicht, die wir mit dessen Anbetung,
Den wir so haßten, verbrächten! O! lasset also nicht
länger

Nach dem vorigen Stande der glänzenden Knechtschaft
uns streben.

Wir erlangen ihn nicht mit Gewalt, und selber im
Himmel

Jst

Das verlohrne Paradies.
Jhm zu feyern, und ſeiner Gottheit ſo manches ge-
zwungne

Hallelujah zu ſingen, indem er, als unſer Beherrſcher,
Auf dem ſo ſehr beneideten Stuhl gebieteriſch ſaͤſſe,
Und von ſeinem Altar ambroſialiſche Duͤfte,
Und ambroſialiſche Blumen die Luͤfte durchhauchten,
Unſre ſklaviſchen Opfer. Dies waͤre das einz’ge Ge-
ſchaͤfte,

Unſer einzigs Vergnuͤgen im Himmel. Wie lang, wie
verdruͤßlich

Waͤre die Ewigkeit nicht, die wir mit deſſen Anbetung,
Den wir ſo haßten, verbraͤchten! O! laſſet alſo nicht
laͤnger

Nach dem vorigen Stande der glaͤnzenden Knechtſchaft
uns ſtreben.

Wir erlangen ihn nicht mit Gewalt, und ſelber im
Himmel

Jſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0128" n="128"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/>
          <l>Jhm zu feyern, und &#x017F;einer Gottheit &#x017F;o manches ge-<lb/><hi rendition="#et">zwungne</hi></l><lb/>
          <l>Hallelujah zu &#x017F;ingen, indem er, als un&#x017F;er Beherr&#x017F;cher,</l><lb/>
          <l>Auf dem &#x017F;o &#x017F;ehr beneideten Stuhl gebieteri&#x017F;ch &#x017F;a&#x0364;&#x017F;&#x017F;e,</l><lb/>
          <l>Und von &#x017F;einem Altar ambro&#x017F;iali&#x017F;che Du&#x0364;fte,</l><lb/>
          <l>Und ambro&#x017F;iali&#x017F;che Blumen die Lu&#x0364;fte durchhauchten,</l><lb/>
          <l>Un&#x017F;re &#x017F;klavi&#x017F;chen Opfer. Dies wa&#x0364;re das einz&#x2019;ge Ge-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;cha&#x0364;fte,</hi></l><lb/>
          <l>Un&#x017F;er einzigs Vergnu&#x0364;gen im Himmel. Wie lang, wie<lb/><hi rendition="#et">verdru&#x0364;ßlich</hi></l><lb/>
          <l>Wa&#x0364;re die Ewigkeit nicht, die wir mit de&#x017F;&#x017F;en Anbetung,</l><lb/>
          <l>Den wir &#x017F;o haßten, verbra&#x0364;chten! O! la&#x017F;&#x017F;et al&#x017F;o nicht<lb/><hi rendition="#et">la&#x0364;nger</hi></l><lb/>
          <l>Nach dem vorigen Stande der gla&#x0364;nzenden Knecht&#x017F;chaft<lb/><hi rendition="#et">uns &#x017F;treben.</hi></l><lb/>
          <l>Wir erlangen ihn nicht mit Gewalt, und &#x017F;elber im<lb/><hi rendition="#et">Himmel</hi></l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">J&#x017F;t</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0128] Das verlohrne Paradies. Jhm zu feyern, und ſeiner Gottheit ſo manches ge- zwungne Hallelujah zu ſingen, indem er, als unſer Beherrſcher, Auf dem ſo ſehr beneideten Stuhl gebieteriſch ſaͤſſe, Und von ſeinem Altar ambroſialiſche Duͤfte, Und ambroſialiſche Blumen die Luͤfte durchhauchten, Unſre ſklaviſchen Opfer. Dies waͤre das einz’ge Ge- ſchaͤfte, Unſer einzigs Vergnuͤgen im Himmel. Wie lang, wie verdruͤßlich Waͤre die Ewigkeit nicht, die wir mit deſſen Anbetung, Den wir ſo haßten, verbraͤchten! O! laſſet alſo nicht laͤnger Nach dem vorigen Stande der glaͤnzenden Knechtſchaft uns ſtreben. Wir erlangen ihn nicht mit Gewalt, und ſelber im Himmel Jſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/128
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/128>, abgerufen am 04.12.2024.