Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Das verlohrne Paradies. Diese finstere Welt? Wie oft liebt selber des HimmelsAlles beherrschender Herr, in düsteren Wolken h) zu sitzen, Ohne daß sich sein Glanz dadurch verdunkelt, und hüllet Seinen stralenden Thron in majestätische Nacht ein. Durch der Donner Gebrüll, und durch die leuchtenden Blitze, Scheint denn der Himmel die Hölle zu seyn. Und, wenn wir es wollen Können wir nicht, so wie er die Nacht im Himmel uns nachahmt, Hier sein Licht nachahmen? Jn diesem verödeten Bo- den Mangelt h) Nach Ps. XVIII, 13. Sein Gezelt um ihn her
war finster, und schwarze dicke Wolken, darin er verborgen war. -- Der Herr donnerte im Himmel, und der Herr lies seinen Donner aus mit Hagel und Blitzen. Und nach Ps. XCVII, 2. Wolken und Dunkel ist um ihn her. N. Das verlohrne Paradies. Dieſe finſtere Welt? Wie oft liebt ſelber des HimmelsAlles beherrſchender Herr, in duͤſteren Wolken h) zu ſitzen, Ohne daß ſich ſein Glanz dadurch verdunkelt, und huͤllet Seinen ſtralenden Thron in majeſtaͤtiſche Nacht ein. Durch der Donner Gebruͤll, und durch die leuchtenden Blitze, Scheint denn der Himmel die Hoͤlle zu ſeyn. Und, wenn wir es wollen Koͤnnen wir nicht, ſo wie er die Nacht im Himmel uns nachahmt, Hier ſein Licht nachahmen? Jn dieſem veroͤdeten Bo- den Mangelt h) Nach Pſ. XVIII, 13. Sein Gezelt um ihn her
war finſter, und ſchwarze dicke Wolken, darin er verborgen war. — Der Herr donnerte im Himmel, und der Herr lies ſeinen Donner aus mit Hagel und Blitzen. Und nach Pſ. XCVII, 2. Wolken und Dunkel iſt um ihn her. N. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0130" n="130"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/> <l>Dieſe finſtere Welt? Wie oft liebt ſelber des Himmels</l><lb/> <l>Alles beherrſchender Herr, in duͤſteren Wolken <note place="foot" n="h)">Nach Pſ. <hi rendition="#aq">XVIII,</hi> 13. <hi rendition="#fr">Sein Gezelt um ihn her<lb/> war finſter, und ſchwarze dicke Wolken, darin<lb/> er verborgen war. — Der Herr donnerte im<lb/> Himmel, und der Herr lies ſeinen Donner aus<lb/> mit Hagel und Blitzen.</hi> Und nach Pſ. <hi rendition="#aq">XCVII,</hi> 2.<lb/><hi rendition="#fr">Wolken und Dunkel iſt um ihn her.</hi> N.</note> zu<lb/><hi rendition="#et">ſitzen,</hi></l><lb/> <l>Ohne daß ſich ſein Glanz dadurch verdunkelt, und huͤllet</l><lb/> <l>Seinen ſtralenden Thron in majeſtaͤtiſche Nacht ein.</l><lb/> <l>Durch der Donner Gebruͤll, und durch die leuchtenden<lb/><hi rendition="#et">Blitze,</hi></l><lb/> <l>Scheint denn der Himmel die Hoͤlle zu ſeyn. Und,<lb/><hi rendition="#et">wenn wir es wollen</hi></l><lb/> <l>Koͤnnen wir nicht, ſo wie er die Nacht im Himmel<lb/><hi rendition="#et">uns nachahmt,</hi></l><lb/> <l>Hier ſein Licht nachahmen? Jn dieſem veroͤdeten Bo-<lb/><hi rendition="#et">den</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Mangelt</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [130/0130]
Das verlohrne Paradies.
Dieſe finſtere Welt? Wie oft liebt ſelber des Himmels
Alles beherrſchender Herr, in duͤſteren Wolken h) zu
ſitzen,
Ohne daß ſich ſein Glanz dadurch verdunkelt, und huͤllet
Seinen ſtralenden Thron in majeſtaͤtiſche Nacht ein.
Durch der Donner Gebruͤll, und durch die leuchtenden
Blitze,
Scheint denn der Himmel die Hoͤlle zu ſeyn. Und,
wenn wir es wollen
Koͤnnen wir nicht, ſo wie er die Nacht im Himmel
uns nachahmt,
Hier ſein Licht nachahmen? Jn dieſem veroͤdeten Bo-
den
Mangelt
h) Nach Pſ. XVIII, 13. Sein Gezelt um ihn her
war finſter, und ſchwarze dicke Wolken, darin
er verborgen war. — Der Herr donnerte im
Himmel, und der Herr lies ſeinen Donner aus
mit Hagel und Blitzen. Und nach Pſ. XCVII, 2.
Wolken und Dunkel iſt um ihn her. N.
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