Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Dritter Gesang. Fühllos versäumt, soll nimmer sie schmecken. Jch wer-de die Harten Härter noch machen, die Blinden noch blinder: damit sie noch ärger Straucheln, und tiefer noch fallen. Und niemand, als diesen Verlohrnen, Hab ich die Gnade versagt. -- Doch noch ist nicht al- les geschehen, Denn der sündige Mensch bricht seine schuldige Treue; Hat sich wider den hohen Befehl des Himmels empöret, Und nach der Gottheit gestrebt: so hat er alles verlohren! Nichts ist ihm übrig geblieben, den niedern Verrath zu versöhnen, Er, und sein ganzes Geschlechte vielmehr, dem Verder- ben geweyhet, Müssen kehren. Der gütige Leser wird ihn allein mit den Vorurtheilen entschuldigen können, die er vielleicht durch die finstre enthusiastische Gottesgelahrheit sei- ner Zeiten eingesogen. Thyer. Q 5
Dritter Geſang. Fuͤhllos verſaͤumt, ſoll nimmer ſie ſchmecken. Jch wer-de die Harten Haͤrter noch machen, die Blinden noch blinder: damit ſie noch aͤrger Straucheln, und tiefer noch fallen. Und niemand, als dieſen Verlohrnen, Hab ich die Gnade verſagt. — Doch noch iſt nicht al- les geſchehen, Denn der ſuͤndige Menſch bricht ſeine ſchuldige Treue; Hat ſich wider den hohen Befehl des Himmels empoͤret, Und nach der Gottheit geſtrebt: ſo hat er alles verlohren! Nichts iſt ihm uͤbrig geblieben, den niedern Verrath zu verſoͤhnen, Er, und ſein ganzes Geſchlechte vielmehr, dem Verder- ben geweyhet, Muͤſſen kehren. Der guͤtige Leſer wird ihn allein mit den Vorurtheilen entſchuldigen koͤnnen, die er vielleicht durch die finſtre enthuſiaſtiſche Gottesgelahrheit ſei- ner Zeiten eingeſogen. Thyer. Q 5
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Dritter Geſang.
Fuͤhllos verſaͤumt, ſoll nimmer ſie ſchmecken. Jch wer-
de die Harten
Haͤrter noch machen, die Blinden noch blinder: damit
ſie noch aͤrger
Straucheln, und tiefer noch fallen. Und niemand, als
dieſen Verlohrnen,
Hab ich die Gnade verſagt. — Doch noch iſt nicht al-
les geſchehen,
Denn der ſuͤndige Menſch bricht ſeine ſchuldige Treue;
Hat ſich wider den hohen Befehl des Himmels empoͤret,
Und nach der Gottheit geſtrebt: ſo hat er alles verlohren!
Nichts iſt ihm uͤbrig geblieben, den niedern Verrath zu
verſoͤhnen,
Er, und ſein ganzes Geſchlechte vielmehr, dem Verder-
ben geweyhet,
Muͤſſen
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l) kehren. Der guͤtige Leſer wird ihn allein mit den
Vorurtheilen entſchuldigen koͤnnen, die er vielleicht
durch die finſtre enthuſiaſtiſche Gottesgelahrheit ſei-
ner Zeiten eingeſogen. Thyer.
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