Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Das verlohrne Paradies. Dieser himmlische Blume, die nah beym Baumedes Lebens Ehmals im Paradiese geblüht; doch ward sie bald wieder Wegen der Sünde der Menschen zurück in den Him- mel genommen; Und da wächst und blühet sie fort am Brunnen des Lebens, Und da, wo der Seligkeit Strom durch die Mitte des Himmels Ueber Elysische Blumen die Amberwellen dahinrollt. Und mit dieser himmlischen Blume, die niemals ver- welket, Binden ihr glänzendes Haar die seligen Geister zu- sammen, Und verflechten Stralen darein. Jetzt lachte der Boden, Als er, so häufig bestreut von hingeworfenen Kränzen, Einer
Das verlohrne Paradies. Dieſer himmliſche Blume, die nah beym Baumedes Lebens Ehmals im Paradieſe gebluͤht; doch ward ſie bald wieder Wegen der Suͤnde der Menſchen zuruͤck in den Him- mel genommen; Und da waͤchſt und bluͤhet ſie fort am Brunnen des Lebens, Und da, wo der Seligkeit Strom durch die Mitte des Himmels Ueber Elyſiſche Blumen die Amberwellen dahinrollt. Und mit dieſer himmliſchen Blume, die niemals ver- welket, Binden ihr glaͤnzendes Haar die ſeligen Geiſter zu- ſammen, Und verflechten Stralen darein. Jetzt lachte der Boden, Als er, ſo haͤufig beſtreut von hingeworfenen Kraͤnzen, Einer
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0266" n="266"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/> <l>Dieſer himmliſche Blume, die nah beym Baume<lb/><hi rendition="#et">des Lebens</hi></l><lb/> <l>Ehmals im Paradieſe gebluͤht; doch ward ſie bald<lb/><hi rendition="#et">wieder</hi></l><lb/> <l>Wegen der Suͤnde der Menſchen zuruͤck in den Him-<lb/><hi rendition="#et">mel genommen;</hi></l><lb/> <l>Und da waͤchſt und bluͤhet ſie fort am Brunnen des<lb/><hi rendition="#et">Lebens,</hi></l><lb/> <l>Und da, wo der Seligkeit Strom durch die Mitte<lb/><hi rendition="#et">des Himmels</hi></l><lb/> <l>Ueber Elyſiſche Blumen die Amberwellen dahinrollt.</l><lb/> <l>Und mit dieſer himmliſchen Blume, die niemals ver-<lb/><hi rendition="#et">welket,</hi></l><lb/> <l>Binden ihr glaͤnzendes Haar die ſeligen Geiſter zu-<lb/><hi rendition="#et">ſammen,</hi></l><lb/> <l>Und verflechten Stralen darein. Jetzt lachte der Boden,</l><lb/> <l>Als er, ſo haͤufig beſtreut von hingeworfenen Kraͤnzen,</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Einer</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [266/0266]
Das verlohrne Paradies.
Dieſer himmliſche Blume, die nah beym Baume
des Lebens
Ehmals im Paradieſe gebluͤht; doch ward ſie bald
wieder
Wegen der Suͤnde der Menſchen zuruͤck in den Him-
mel genommen;
Und da waͤchſt und bluͤhet ſie fort am Brunnen des
Lebens,
Und da, wo der Seligkeit Strom durch die Mitte
des Himmels
Ueber Elyſiſche Blumen die Amberwellen dahinrollt.
Und mit dieſer himmliſchen Blume, die niemals ver-
welket,
Binden ihr glaͤnzendes Haar die ſeligen Geiſter zu-
ſammen,
Und verflechten Stralen darein. Jetzt lachte der Boden,
Als er, ſo haͤufig beſtreut von hingeworfenen Kraͤnzen,
Einer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |