Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Dritter Gesang.
Bist du vermuthlich auch hier zu gleichen Ehren be-
stimmet,

Und sollst oft als sein Auge die neue Schöpfung besuchen.
Ein verlangender Trieb, die Werke des Ewgen zu sehen,
Alle die Wunder des Herrn, womit er die Erde ge-
schmücket,

Und vor allem den Menschen, mit so vorzüglichen Gna-
den

Von ihm geliebt; den Menschen, für den er, so wun-
dervoll, alle

Diese Werke gemacht; hat von der Cherubim Schaaren
So allein hieher mich geführt. O hellester Seraph,
Sage mir doch, in welcher von diesen leuchtenden Kugeln
Jst die Wohnung des Menschen bestimmt? Sprich!
Hat er vielleicht nicht

Einen beständigen Ort, und kan er nach seinem Gefallen

Alle
T 5

Dritter Geſang.
Biſt du vermuthlich auch hier zu gleichen Ehren be-
ſtimmet,

Und ſollſt oft als ſein Auge die neue Schoͤpfung beſuchen.
Ein verlangender Trieb, die Werke des Ewgen zu ſehen,
Alle die Wunder des Herrn, womit er die Erde ge-
ſchmuͤcket,

Und vor allem den Menſchen, mit ſo vorzuͤglichen Gna-
den

Von ihm geliebt; den Menſchen, fuͤr den er, ſo wun-
dervoll, alle

Dieſe Werke gemacht; hat von der Cherubim Schaaren
So allein hieher mich gefuͤhrt. O helleſter Seraph,
Sage mir doch, in welcher von dieſen leuchtenden Kugeln
Jſt die Wohnung des Menſchen beſtimmt? Sprich!
Hat er vielleicht nicht

Einen beſtaͤndigen Ort, und kan er nach ſeinem Gefallen

Alle
T 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0297" n="297"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Dritter Ge&#x017F;ang.</hi> </fw><lb/>
          <l>Bi&#x017F;t du vermuthlich auch hier zu gleichen Ehren be-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;timmet,</hi></l><lb/>
          <l>Und &#x017F;oll&#x017F;t oft als &#x017F;ein Auge die neue Scho&#x0364;pfung be&#x017F;uchen.</l><lb/>
          <l>Ein verlangender Trieb, die Werke des Ewgen zu &#x017F;ehen,</l><lb/>
          <l>Alle die Wunder des Herrn, womit er die Erde ge-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chmu&#x0364;cket,</hi></l><lb/>
          <l>Und vor allem den Men&#x017F;chen, mit &#x017F;o vorzu&#x0364;glichen Gna-<lb/><hi rendition="#et">den</hi></l><lb/>
          <l>Von ihm geliebt; den Men&#x017F;chen, fu&#x0364;r den er, &#x017F;o wun-<lb/><hi rendition="#et">dervoll, alle</hi></l><lb/>
          <l>Die&#x017F;e Werke gemacht; hat von der Cherubim Schaaren</l><lb/>
          <l>So allein hieher mich gefu&#x0364;hrt. O helle&#x017F;ter Seraph,</l><lb/>
          <l>Sage mir doch, in welcher von die&#x017F;en leuchtenden Kugeln</l><lb/>
          <l>J&#x017F;t die Wohnung des Men&#x017F;chen be&#x017F;timmt? Sprich!<lb/><hi rendition="#et">Hat er vielleicht nicht</hi></l><lb/>
          <l>Einen be&#x017F;ta&#x0364;ndigen Ort, und kan er nach &#x017F;einem Gefallen</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">T 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Alle</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[297/0297] Dritter Geſang. Biſt du vermuthlich auch hier zu gleichen Ehren be- ſtimmet, Und ſollſt oft als ſein Auge die neue Schoͤpfung beſuchen. Ein verlangender Trieb, die Werke des Ewgen zu ſehen, Alle die Wunder des Herrn, womit er die Erde ge- ſchmuͤcket, Und vor allem den Menſchen, mit ſo vorzuͤglichen Gna- den Von ihm geliebt; den Menſchen, fuͤr den er, ſo wun- dervoll, alle Dieſe Werke gemacht; hat von der Cherubim Schaaren So allein hieher mich gefuͤhrt. O helleſter Seraph, Sage mir doch, in welcher von dieſen leuchtenden Kugeln Jſt die Wohnung des Menſchen beſtimmt? Sprich! Hat er vielleicht nicht Einen beſtaͤndigen Ort, und kan er nach ſeinem Gefallen Alle T 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/297
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/297>, abgerufen am 21.11.2024.