Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Erster Gesang. Die Gestade des Schilfmeers gepeitscht, wo grim-mige Wogen Den Busiris bedeckt, mit Memphis Wagen und Reutern, Da sie mit treulosem Haß die Bewohner Gosens verfolgten, Welche vom sichern Gestade die fliessenden Leichna- me sahen, Und die zertrümmerten Räder der Wagen; so zahl- los verstreuet Lagen auch diese gefallen, verlohren, die Fluthen bedeckend, Ueber den schrecklichen Fall, in tiefe Betäubung ver- sunken. Jetzt rief Satan so laut, daß alle Tiefen der Hölle Wieder- -- assurgens fluctu nimbosus Orion. Als von Stürmen begleitet Orion die Fluthen heraufsteigt. Das rothe Meer ist so voller Schilf, daß es in der Schrift das Schilfmeer genennt wird. N. Erſter Geſang. Die Geſtade des Schilfmeers gepeitſcht, wo grim-mige Wogen Den Buſiris bedeckt, mit Memphis Wagen und Reutern, Da ſie mit treuloſem Haß die Bewohner Goſens verfolgten, Welche vom ſichern Geſtade die flieſſenden Leichna- me ſahen, Und die zertruͤmmerten Raͤder der Wagen; ſo zahl- los verſtreuet Lagen auch dieſe gefallen, verlohren, die Fluthen bedeckend, Ueber den ſchrecklichen Fall, in tiefe Betaͤubung ver- ſunken. Jetzt rief Satan ſo laut, daß alle Tiefen der Hoͤlle Wieder- — aſſurgens fluctu nimboſus Orion. Als von Stuͤrmen begleitet Orion die Fluthen heraufſteigt. Das rothe Meer iſt ſo voller Schilf, daß es in der Schrift das Schilfmeer genennt wird. N. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0045" n="45"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Erſter Geſang.</hi> </fw><lb/> <l>Die Geſtade des Schilfmeers gepeitſcht, wo grim-<lb/><hi rendition="#et">mige Wogen</hi></l><lb/> <l>Den Buſiris bedeckt, mit Memphis Wagen und<lb/><hi rendition="#et">Reutern,</hi></l><lb/> <l>Da ſie mit treuloſem Haß die Bewohner Goſens<lb/><hi rendition="#et">verfolgten,</hi></l><lb/> <l>Welche vom ſichern Geſtade die flieſſenden Leichna-<lb/><hi rendition="#et">me ſahen,</hi></l><lb/> <l>Und die zertruͤmmerten Raͤder der Wagen; ſo zahl-<lb/><hi rendition="#et">los verſtreuet</hi></l><lb/> <l>Lagen auch dieſe gefallen, verlohren, die Fluthen<lb/><hi rendition="#et">bedeckend,</hi></l><lb/> <l>Ueber den ſchrecklichen Fall, in tiefe Betaͤubung ver-<lb/><hi rendition="#et">ſunken.</hi></l><lb/> <l>Jetzt rief Satan ſo laut, daß alle Tiefen der Hoͤlle</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wieder-</fw><lb/> <note xml:id="f15" prev="#f14" place="foot" n="e)"><cit><quote><hi rendition="#et">— <hi rendition="#aq">aſſurgens fluctu nimboſus <hi rendition="#i">Orion.</hi><lb/> Virgil. Aen. I, 539.</hi></hi></quote></cit><lb/><hi rendition="#et">Als von Stuͤrmen begleitet <hi rendition="#fr">Orion</hi> die Fluthen<lb/> heraufſteigt.</hi><lb/> Das rothe Meer iſt ſo voller Schilf, daß es in der<lb/> Schrift das Schilfmeer genennt wird. <hi rendition="#fr">N.</hi></note><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [45/0045]
Erſter Geſang.
Die Geſtade des Schilfmeers gepeitſcht, wo grim-
mige Wogen
Den Buſiris bedeckt, mit Memphis Wagen und
Reutern,
Da ſie mit treuloſem Haß die Bewohner Goſens
verfolgten,
Welche vom ſichern Geſtade die flieſſenden Leichna-
me ſahen,
Und die zertruͤmmerten Raͤder der Wagen; ſo zahl-
los verſtreuet
Lagen auch dieſe gefallen, verlohren, die Fluthen
bedeckend,
Ueber den ſchrecklichen Fall, in tiefe Betaͤubung ver-
ſunken.
Jetzt rief Satan ſo laut, daß alle Tiefen der Hoͤlle
Wieder-
e)
e) — aſſurgens fluctu nimboſus Orion.
Virgil. Aen. I, 539.
Als von Stuͤrmen begleitet Orion die Fluthen
heraufſteigt.
Das rothe Meer iſt ſo voller Schilf, daß es in der
Schrift das Schilfmeer genennt wird. N.
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