Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Das verlohrne Paradies. Würde geschlagen werden? Und wer kan ietzo nochglauben, Selbst nach diesem Verlust, daß alle die mächtigen Schaaren, Deren Verbannung den Himmel entvölkert c) , aus ei- genen Kräften Nicht aufsteigen müßten, um wieder vom alten Ge- burthsort Jm Besitz sich zu sehn! Was mich betrift, ruf ich hier förmlich Dieses sämmtliche Heer des Himmels zu Zeugen, ob etwan Mein verderblicher Rath, und furchtsam gescheute Ge- fahren, Unsere c) Man hält dafür, daß der dritte Theil der Engel mit
Satan abgefallen, nach Offenbarung Joh. XII, 4. Und sein Schwanz zog den dritten Theil der Sterne des Himmels nach sich, und warf sie auf die Erde. Milton hat diese Meynung in verschie- denen Stellen seines Gedichts geäussert. Satan macht aber ihre Anzahl hier grösser, und prahlt, als ob ihre Verbannung den Himmel entvölkert. N. Das verlohrne Paradies. Wuͤrde geſchlagen werden? Und wer kan ietzo nochglauben, Selbſt nach dieſem Verluſt, daß alle die maͤchtigen Schaaren, Deren Verbannung den Himmel entvoͤlkert c) , aus ei- genen Kraͤften Nicht aufſteigen muͤßten, um wieder vom alten Ge- burthsort Jm Beſitz ſich zu ſehn! Was mich betrift, ruf ich hier foͤrmlich Dieſes ſaͤmmtliche Heer des Himmels zu Zeugen, ob etwan Mein verderblicher Rath, und furchtſam geſcheute Ge- fahren, Unſere c) Man haͤlt dafuͤr, daß der dritte Theil der Engel mit
Satan abgefallen, nach Offenbarung Joh. XII, 4. Und ſein Schwanz zog den dritten Theil der Sterne des Himmels nach ſich, und warf ſie auf die Erde. Milton hat dieſe Meynung in verſchie- denen Stellen ſeines Gedichts geaͤuſſert. Satan macht aber ihre Anzahl hier groͤſſer, und prahlt, als ob ihre Verbannung den Himmel entvoͤlkert. N. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0084" n="84"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/> <l>Wuͤrde geſchlagen werden? Und wer kan ietzo noch<lb/><hi rendition="#et">glauben,</hi></l><lb/> <l>Selbſt nach dieſem Verluſt, daß alle die maͤchtigen<lb/><hi rendition="#et">Schaaren,</hi></l><lb/> <l>Deren Verbannung den Himmel entvoͤlkert <note place="foot" n="c)">Man haͤlt dafuͤr, daß der dritte Theil der Engel mit<lb/> Satan abgefallen, nach Offenbarung Joh. <hi rendition="#aq">XII,</hi> 4.<lb/><hi rendition="#fr">Und ſein Schwanz zog den dritten Theil der<lb/> Sterne des Himmels nach ſich, und warf ſie auf<lb/> die Erde.</hi> Milton hat dieſe Meynung in verſchie-<lb/> denen Stellen ſeines Gedichts geaͤuſſert. Satan<lb/> macht aber ihre Anzahl hier groͤſſer, und prahlt, als<lb/> ob ihre Verbannung den Himmel <hi rendition="#fr">entvoͤlkert. N.</hi></note> , aus ei-<lb/><hi rendition="#et">genen Kraͤften</hi></l><lb/> <l>Nicht aufſteigen muͤßten, um wieder vom alten Ge-<lb/><hi rendition="#et">burthsort</hi></l><lb/> <l>Jm Beſitz ſich zu ſehn! Was mich betrift, ruf ich<lb/><hi rendition="#et">hier foͤrmlich</hi></l><lb/> <l>Dieſes ſaͤmmtliche Heer des Himmels zu Zeugen, ob<lb/><hi rendition="#et">etwan</hi></l><lb/> <l>Mein verderblicher Rath, und furchtſam geſcheute Ge-<lb/><hi rendition="#et">fahren,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Unſere</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [84/0084]
Das verlohrne Paradies.
Wuͤrde geſchlagen werden? Und wer kan ietzo noch
glauben,
Selbſt nach dieſem Verluſt, daß alle die maͤchtigen
Schaaren,
Deren Verbannung den Himmel entvoͤlkert c) , aus ei-
genen Kraͤften
Nicht aufſteigen muͤßten, um wieder vom alten Ge-
burthsort
Jm Beſitz ſich zu ſehn! Was mich betrift, ruf ich
hier foͤrmlich
Dieſes ſaͤmmtliche Heer des Himmels zu Zeugen, ob
etwan
Mein verderblicher Rath, und furchtſam geſcheute Ge-
fahren,
Unſere
c) Man haͤlt dafuͤr, daß der dritte Theil der Engel mit
Satan abgefallen, nach Offenbarung Joh. XII, 4.
Und ſein Schwanz zog den dritten Theil der
Sterne des Himmels nach ſich, und warf ſie auf
die Erde. Milton hat dieſe Meynung in verſchie-
denen Stellen ſeines Gedichts geaͤuſſert. Satan
macht aber ihre Anzahl hier groͤſſer, und prahlt, als
ob ihre Verbannung den Himmel entvoͤlkert. N.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |