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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LI. Frag.
solten/ so die andere König in Zaum hielten. Und
hierauß ist offenbar/ daß das Türckische Reich kein
Monarchia seye.

Zwar der Türckische Sultan/ wegen seiner gros-
sen Macht/ sich den Allerhöchsten Käyser zu nennen
nicht schewet. So seyn etliche der Meinung/ daß
durch die grosse eiserne Zähne/ beym Propheten
Daniel/ Cap. 7. v. 7. das Türckische Reich verstan-
den werde.

Aber viel besser wird dasselbe durch Gog/ und
Magog in heiliger Schrifft angedeutet/ wie auch
durch das kleine Horn/ welches hatte Augen/ wie dio
Menschen Augen/ und ein Maul/ das grosse Ding
redete; Daniel d. cap. v. 8. Wiewol Pererius dar-
wider ist lib. 8. Commentar. in Daniel p. 443.
und diesen Ort vom Antichrist außleget. Der Nam
Türck solle einen Verwüster; oder einen hin/ und
widerschweiffenden Hirten bedeuten; welcher dem
Türcken besser/ als der Nam Monarch gebühret.
Das gröste Band in den Welt-Reichen ist die Wis-
senschaffl guter Künsten/ welche aber der Türck für
nichts hält/ also/ daß die jenige Gefangene/ so sich
nur auff Erlernung der freyen und ehrlichen Kün-
sten gelegt/ und keine Handwerck können/ es sehr
böß bey den Türcken haben: Hergegen die Hand-
wercksleute bey ihnen wol fortkommen. Daher auch
in ihrem Alcoran/ so derselben Bibel solche Lehren
stehen/ so gantz ungereimt/ mit der rechten Ver-
nunfft streiten/ und dem Liecht der Natur zu wider

seyn.
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Die LI. Frag.
ſolten/ ſo die andere Koͤnig in Zaum hielten. Und
hierauß iſt offenbar/ daß das Tuͤrckiſche Reich kein
Monarchia ſeye.

Zwar der Tuͤrckiſche Sultan/ wegen ſeiner groſ-
ſen Macht/ ſich den Allerhoͤchſten Kaͤyſer zu nennen
nicht ſchewet. So ſeyn etliche der Meinung/ daß
durch die groſſe eiſerne Zaͤhne/ beym Propheten
Daniel/ Cap. 7. v. 7. das Tuͤrckiſche Reich verſtan-
den werde.

Aber viel beſſer wird daſſelbe durch Gog/ und
Magog in heiliger Schrifft angedeutet/ wie auch
durch das kleine Horn/ welches hatte Augen/ wie dio
Menſchen Augen/ und ein Maul/ das groſſe Ding
redete; Daniel d. cap. v. 8. Wiewol Pererius dar-
wider iſt lib. 8. Commentar. in Daniel p. 443.
und dieſen Ort vom Antichriſt außleget. Der Nam
Tuͤrck ſolle einen Verwuͤſter; oder einen hin/ und
widerſchweiffenden Hirten bedeuten; welcher dem
Tuͤrcken beſſer/ als der Nam Monarch gebuͤhret.
Das groͤſte Band in den Welt-Reichen iſt die Wiſ-
ſenſchaffl guter Kuͤnſten/ welche aber der Tuͤrck fuͤr
nichts haͤlt/ alſo/ daß die jenige Gefangene/ ſo ſich
nur auff Erlernung der freyen und ehrlichen Kuͤn-
ſten gelegt/ und keine Handwerck koͤnnen/ es ſehr
boͤß bey den Tuͤrcken haben: Hergegen die Hand-
wercksleute bey ihnen wol fortkommen. Daher auch
in ihrem Alcoran/ ſo derſelben Bibel ſolche Lehren
ſtehen/ ſo gantz ungereimt/ mit der rechten Ver-
nunfft ſtreiten/ und dem Liecht der Natur zu wider

ſeyn.
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[169/0185] Die LI. Frag. ſolten/ ſo die andere Koͤnig in Zaum hielten. Und hierauß iſt offenbar/ daß das Tuͤrckiſche Reich kein Monarchia ſeye. Zwar der Tuͤrckiſche Sultan/ wegen ſeiner groſ- ſen Macht/ ſich den Allerhoͤchſten Kaͤyſer zu nennen nicht ſchewet. So ſeyn etliche der Meinung/ daß durch die groſſe eiſerne Zaͤhne/ beym Propheten Daniel/ Cap. 7. v. 7. das Tuͤrckiſche Reich verſtan- den werde. Aber viel beſſer wird daſſelbe durch Gog/ und Magog in heiliger Schrifft angedeutet/ wie auch durch das kleine Horn/ welches hatte Augen/ wie dio Menſchen Augen/ und ein Maul/ das groſſe Ding redete; Daniel d. cap. v. 8. Wiewol Pererius dar- wider iſt lib. 8. Commentar. in Daniel p. 443. und dieſen Ort vom Antichriſt außleget. Der Nam Tuͤrck ſolle einen Verwuͤſter; oder einen hin/ und widerſchweiffenden Hirten bedeuten; welcher dem Tuͤrcken beſſer/ als der Nam Monarch gebuͤhret. Das groͤſte Band in den Welt-Reichen iſt die Wiſ- ſenſchaffl guter Kuͤnſten/ welche aber der Tuͤrck fuͤr nichts haͤlt/ alſo/ daß die jenige Gefangene/ ſo ſich nur auff Erlernung der freyen und ehrlichen Kuͤn- ſten gelegt/ und keine Handwerck koͤnnen/ es ſehr boͤß bey den Tuͤrcken haben: Hergegen die Hand- wercksleute bey ihnen wol fortkommen. Daher auch in ihrem Alcoran/ ſo derſelben Bibel ſolche Lehren ſtehen/ ſo gantz ungereimt/ mit der rechten Ver- nunfft ſtreiten/ und dem Liecht der Natur zu wider ſeyn. L 5

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/185>, abgerufen am 25.11.2024.