Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite

Die LIII. Frag.
die Adern führen/ geschihet; und hergegen/ wann
man der Leber zu Hülff kommet/ so hat es auch mit
der Nahrung wider einen guten Stande. Warumb
aber eine Ader grösser als die andere/ geschihet wegen
der besagten Nahrung. Dann welches Glied einer
mehrern Nahrung vonnöhten/ dahin gehet auch eine
grössere Ader/ jedoch also/ daß allezeit ein gewisse
Vergleichung zwischen dem Leib und den Adern
seye. Andere Fragen/ ob die Adern empfindlich?
und wie sie außgetheilet werden/ und dergleichen;
Jtem/ wie sie die Gerechtigkeit/ und die Christliche
Lieb vorbilden/ etc. können bey denen/ so sonderbar
von dem Menschlichen Leib geschrieben haben/ auff-
gesuchet werden: bey denen auch zu finden/ was man
in den Ader-Gebresten brauchen solle; Als: Jn den
geschwollenen/ von Melancholischem Geblüt/ und
vieler Feuchtigkeit auffgelauffenen/ auffgeblasenen
Blut- oder Krampff-Adern; so man auch ein Uber-
bein nennet/ rahtet man eine Eröffnung der näch-
sten Ader dabey: Jtem einen Uberschlag von Ci-
chori/ Endivien/ und Salat gekochter Brühe;
wann aber der Schmertz sehr groß/ ein laulechte
Milch.

Zu den gebrochenen/ zerhawenen/ oder zerschnit-
tenen Adern/ nimbt man gedört/ und gepulvert Re-
genwürmlein/ und das Oel davon distillirt. Tor-
mentill ist auch gut. Oder/ man nimbt Regen-
würmer und Klettenkraut/ jedes 1. Handvoll/ alt
Rhein Börgenschmer/ 1. Viertel oder mehr/ stosse

alles

Die LIII. Frag.
die Adern fuͤhren/ geſchihet; und hergegen/ wann
man der Leber zu Huͤlff kommet/ ſo hat es auch mit
der Nahrung wider einen guten Stande. Warumb
aber eine Ader groͤſſer als die andere/ geſchihet wegen
der beſagten Nahrung. Dann welches Glied einer
mehrern Nahrung vonnoͤhten/ dahin gehet auch eine
groͤſſere Ader/ jedoch alſo/ daß allezeit ein gewiſſe
Vergleichung zwiſchen dem Leib und den Adern
ſeye. Andere Fragen/ ob die Adern empfindlich?
und wie ſie außgetheilet werden/ und dergleichen;
Jtem/ wie ſie die Gerechtigkeit/ und die Chriſtliche
Lieb vorbilden/ ꝛc. koͤnnen bey denen/ ſo ſonderbar
von dem Menſchlichen Leib geſchrieben haben/ auff-
geſuchet werden: bey denen auch zu finden/ was man
in den Ader-Gebreſten brauchen ſolle; Als: Jn den
geſchwollenen/ von Melancholiſchem Gebluͤt/ und
vieler Feuchtigkeit auffgelauffenen/ auffgeblaſenen
Blut- oder Krampff-Adern; ſo man auch ein Uber-
bein nennet/ rahtet man eine Eroͤffnung der naͤch-
ſten Ader dabey: Jtem einen Uberſchlag von Ci-
chori/ Endivien/ und Salat gekochter Bruͤhe;
wann aber der Schmertz ſehr groß/ ein laulechte
Milch.

Zu den gebrochenen/ zerhawenen/ oder zerſchnit-
tenen Adern/ nimbt man gedoͤrt/ und gepulvert Re-
genwuͤrmlein/ und das Oel davon diſtillirt. Tor-
mentill iſt auch gut. Oder/ man nimbt Regen-
wuͤrmer und Klettenkraut/ jedes 1. Handvoll/ alt
Rhein Boͤrgenſchmer/ 1. Viertel oder mehr/ ſtoſſe

alles
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0191" n="175"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LIII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
die Adern fu&#x0364;hren/ ge&#x017F;chihet; und hergegen/ wann<lb/>
man der Leber zu Hu&#x0364;lff kommet/ &#x017F;o hat es auch mit<lb/>
der Nahrung wider einen guten Stande. Warumb<lb/>
aber eine Ader gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als die andere/ ge&#x017F;chihet wegen<lb/>
der be&#x017F;agten Nahrung. Dann welches Glied einer<lb/>
mehrern Nahrung vonno&#x0364;hten/ dahin gehet auch eine<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Ader/ jedoch al&#x017F;o/ daß allezeit ein gewi&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Vergleichung zwi&#x017F;chen dem Leib und den Adern<lb/>
&#x017F;eye. Andere Fragen/ ob die Adern empfindlich?<lb/>
und wie &#x017F;ie außgetheilet werden/ und dergleichen;<lb/>
Jtem/ wie &#x017F;ie die Gerechtigkeit/ und die Chri&#x017F;tliche<lb/>
Lieb vorbilden/ &#xA75B;c. ko&#x0364;nnen bey denen/ &#x017F;o &#x017F;onderbar<lb/>
von dem Men&#x017F;chlichen Leib ge&#x017F;chrieben haben/ auff-<lb/>
ge&#x017F;uchet werden: bey denen auch zu finden/ was man<lb/>
in den Ader-Gebre&#x017F;ten brauchen &#x017F;olle; Als: Jn den<lb/>
ge&#x017F;chwollenen/ von Melancholi&#x017F;chem Geblu&#x0364;t/ und<lb/>
vieler Feuchtigkeit auffgelauffenen/ auffgebla&#x017F;enen<lb/>
Blut- oder Krampff-Adern; &#x017F;o man auch ein Uber-<lb/>
bein nennet/ rahtet man eine Ero&#x0364;ffnung der na&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;ten Ader dabey: Jtem einen Uber&#x017F;chlag von Ci-<lb/>
chori/ Endivien/ und Salat gekochter Bru&#x0364;he;<lb/>
wann aber der Schmertz &#x017F;ehr groß/ ein laulechte<lb/>
Milch.</p><lb/>
        <p>Zu den gebrochenen/ zerhawenen/ oder zer&#x017F;chnit-<lb/>
tenen Adern/ nimbt man gedo&#x0364;rt/ und gepulvert Re-<lb/>
genwu&#x0364;rmlein/ und das Oel davon di&#x017F;tillirt. Tor-<lb/>
mentill i&#x017F;t auch gut. Oder/ man nimbt Regen-<lb/>
wu&#x0364;rmer und Klettenkraut/ jedes 1. Handvoll/ alt<lb/>
Rhein Bo&#x0364;rgen&#x017F;chmer/ 1. Viertel oder mehr/ &#x017F;to&#x017F;&#x017F;e<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">alles</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0191] Die LIII. Frag. die Adern fuͤhren/ geſchihet; und hergegen/ wann man der Leber zu Huͤlff kommet/ ſo hat es auch mit der Nahrung wider einen guten Stande. Warumb aber eine Ader groͤſſer als die andere/ geſchihet wegen der beſagten Nahrung. Dann welches Glied einer mehrern Nahrung vonnoͤhten/ dahin gehet auch eine groͤſſere Ader/ jedoch alſo/ daß allezeit ein gewiſſe Vergleichung zwiſchen dem Leib und den Adern ſeye. Andere Fragen/ ob die Adern empfindlich? und wie ſie außgetheilet werden/ und dergleichen; Jtem/ wie ſie die Gerechtigkeit/ und die Chriſtliche Lieb vorbilden/ ꝛc. koͤnnen bey denen/ ſo ſonderbar von dem Menſchlichen Leib geſchrieben haben/ auff- geſuchet werden: bey denen auch zu finden/ was man in den Ader-Gebreſten brauchen ſolle; Als: Jn den geſchwollenen/ von Melancholiſchem Gebluͤt/ und vieler Feuchtigkeit auffgelauffenen/ auffgeblaſenen Blut- oder Krampff-Adern; ſo man auch ein Uber- bein nennet/ rahtet man eine Eroͤffnung der naͤch- ſten Ader dabey: Jtem einen Uberſchlag von Ci- chori/ Endivien/ und Salat gekochter Bruͤhe; wann aber der Schmertz ſehr groß/ ein laulechte Milch. Zu den gebrochenen/ zerhawenen/ oder zerſchnit- tenen Adern/ nimbt man gedoͤrt/ und gepulvert Re- genwuͤrmlein/ und das Oel davon diſtillirt. Tor- mentill iſt auch gut. Oder/ man nimbt Regen- wuͤrmer und Klettenkraut/ jedes 1. Handvoll/ alt Rhein Boͤrgenſchmer/ 1. Viertel oder mehr/ ſtoſſe alles

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/191
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/191>, abgerufen am 24.11.2024.