Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XCV. Frag.
Lehrmeister seyn keine Scharff-Richter. Die
Geldstraffe gefällt dem Thomae Sagittario in ex-
ercit. Eth. exot. 3. th. 5. p.
70. nicht. Dann die
reichen Knaben können leichtlich so viel von ihren
Eltern/ mit vorwenden eines andern/ zuwegen
bringen/ damit nur ihres Gesäß verschonet werde:
Die Armere aber müssen auff andere Mittel bedacht
seyn/ ja stehlen auch/ damit sie zu geben haben. Da-
her dann dieses ein Mittel ist/ dardurch die Eltern
betrogen/ und zum Stehlen Anlaß gegeben wird.
Zwar er auch bekennet/ daß allhie die Vmbstände
der Personen/ und die Gewohnheit der obern Schu-
len insonderheit offtmals ein anders rahten.



Die XCV. Frag/
Jst es einerley Geschicht/ was
Gramondus von der Castelpersia hat/
mit deß Rosseti 23. Historia/ nach dem
Teutschen Druck?

ES schreibet Gabriel Bartholomaeus
Gramondus,
im andern Buch seiner Fran-
tzösischen Historien/ am 140. deß Tholo-
sanischen/ oder 139. und folgenden Blättern/ deß
Amsterdamischen Drucks/ das im Jahr 1612. in
Cuienne: nicht weit von der Stadt Montauban,
eines vornehmen Standes Herr/ Namens Reyne-
sius,
(oder von Reynies) nachdem ihme seine an-

dere

Die XCV. Frag.
Lehrmeiſter ſeyn keine Scharff-Richter. Die
Geldſtraffe gefaͤllt dem Thomæ Sagittario in ex-
ercit. Eth. exot. 3. th. 5. p.
70. nicht. Dann die
reichen Knaben koͤnnen leichtlich ſo viel von ihren
Eltern/ mit vorwenden eines andern/ zuwegen
bringen/ damit nur ihres Geſaͤß verſchonet werde:
Die Armere aber muͤſſen auff andere Mittel bedacht
ſeyn/ ja ſtehlen auch/ damit ſie zu geben haben. Da-
her dann dieſes ein Mittel iſt/ dardurch die Eltern
betrogen/ und zum Stehlen Anlaß gegeben wird.
Zwar er auch bekennet/ daß allhie die Vmbſtaͤnde
der Perſonen/ und die Gewohnheit der obern Schu-
len inſonderheit offtmals ein anders rahten.



Die XCV. Frag/
Jſt es einerley Geſchicht/ was
Gramondus von der Caſtelperſia hat/
mit deß Roſſeti 23. Hiſtoria/ nach dem
Teutſchen Druck?

ES ſchreibet Gabriel Bartholomæus
Gramondus,
im andern Buch ſeiner Fran-
tzoͤſiſchen Hiſtorien/ am 140. deß Tholo-
ſaniſchen/ oder 139. und folgenden Blaͤttern/ deß
Amſterdamiſchen Drucks/ das im Jahr 1612. in
Cuienne: nicht weit von der Stadt Montauban,
eines vornehmen Standes Herr/ Namens Reyne-
ſius,
(oder von Reynies) nachdem ihme ſeine an-

dere
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0360" n="344"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XCV.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
Lehrmei&#x017F;ter &#x017F;eyn keine Scharff-Richter. Die<lb/>
Geld&#x017F;traffe gefa&#x0364;llt dem <hi rendition="#aq">Thomæ Sagittario in ex-<lb/>
ercit. Eth. exot. 3. th. 5. p.</hi> 70. nicht. Dann die<lb/>
reichen Knaben ko&#x0364;nnen leichtlich &#x017F;o viel von ihren<lb/>
Eltern/ mit vorwenden eines andern/ zuwegen<lb/>
bringen/ damit nur ihres Ge&#x017F;a&#x0364;ß ver&#x017F;chonet werde:<lb/>
Die Armere aber mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auff andere Mittel bedacht<lb/>
&#x017F;eyn/ ja &#x017F;tehlen auch/ damit &#x017F;ie zu geben haben. Da-<lb/>
her dann die&#x017F;es ein Mittel i&#x017F;t/ dardurch die Eltern<lb/>
betrogen/ und zum Stehlen Anlaß gegeben wird.<lb/>
Zwar er auch bekennet/ daß allhie die Vmb&#x017F;ta&#x0364;nde<lb/>
der Per&#x017F;onen/ und die Gewohnheit der obern Schu-<lb/>
len in&#x017F;onderheit offtmals ein anders rahten.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XCV.</hi></hi> Frag/<lb/>
J&#x017F;t es einerley Ge&#x017F;chicht/ was<lb/><hi rendition="#aq">Gramondus</hi> von der <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;telper&#x017F;ia</hi> hat/<lb/>
mit deß <hi rendition="#aq">Ro&#x017F;&#x017F;eti</hi> 23. Hi&#x017F;toria/ nach dem<lb/>
Teut&#x017F;chen Druck?</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">S &#x017F;chreibet</hi><hi rendition="#aq">Gabriel Bartholomæus<lb/>
Gramondus,</hi> im andern Buch &#x017F;einer Fran-<lb/>
tzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen Hi&#x017F;torien/ am 140. deß Tholo-<lb/>
&#x017F;ani&#x017F;chen/ oder 139. und folgenden Bla&#x0364;ttern/ deß<lb/>
Am&#x017F;terdami&#x017F;chen Drucks/ das im Jahr 1612. in<lb/><hi rendition="#aq">Cuienne:</hi> nicht weit von der Stadt <hi rendition="#aq">Montauban,</hi><lb/>
eines vornehmen Standes Herr/ Namens <hi rendition="#aq">Reyne-<lb/>
&#x017F;ius,</hi> (oder von <hi rendition="#aq">Reynies</hi>) nachdem ihme &#x017F;eine an-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dere</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[344/0360] Die XCV. Frag. Lehrmeiſter ſeyn keine Scharff-Richter. Die Geldſtraffe gefaͤllt dem Thomæ Sagittario in ex- ercit. Eth. exot. 3. th. 5. p. 70. nicht. Dann die reichen Knaben koͤnnen leichtlich ſo viel von ihren Eltern/ mit vorwenden eines andern/ zuwegen bringen/ damit nur ihres Geſaͤß verſchonet werde: Die Armere aber muͤſſen auff andere Mittel bedacht ſeyn/ ja ſtehlen auch/ damit ſie zu geben haben. Da- her dann dieſes ein Mittel iſt/ dardurch die Eltern betrogen/ und zum Stehlen Anlaß gegeben wird. Zwar er auch bekennet/ daß allhie die Vmbſtaͤnde der Perſonen/ und die Gewohnheit der obern Schu- len inſonderheit offtmals ein anders rahten. Die XCV. Frag/ Jſt es einerley Geſchicht/ was Gramondus von der Caſtelperſia hat/ mit deß Roſſeti 23. Hiſtoria/ nach dem Teutſchen Druck? ES ſchreibet Gabriel Bartholomæus Gramondus, im andern Buch ſeiner Fran- tzoͤſiſchen Hiſtorien/ am 140. deß Tholo- ſaniſchen/ oder 139. und folgenden Blaͤttern/ deß Amſterdamiſchen Drucks/ das im Jahr 1612. in Cuienne: nicht weit von der Stadt Montauban, eines vornehmen Standes Herr/ Namens Reyne- ſius, (oder von Reynies) nachdem ihme ſeine an- dere

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/360
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/360>, abgerufen am 23.11.2024.