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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 20. Frag/ des 3. Hundert.
ben/ und darinnen verbleiben wil. So ändert sich
ein Mensch zu allen/ und ieden Zeiten/ bey tag/
und nacht/ in der Kindheit/ Jugend/ Mannli-
chem/ und erlebtem Alter/ und um das ende seines
Absterbens/ wie auch bey gesundem/ und kranck en
Leib. Und daher kein Wunder/ daß die Kinder/
so einerley Eltern haben/ oftmals einander so un-
gleich seyn; weiln/ zur Zeit der Empfängnus/ die
Eltern nicht allezeit von gleichem Zuestande des
Leibs/ und Gemüets/ gewesen; wiewoln auch dem
Gestirn/ sonderlich dem Mon/ Theils die Ursach
solcher Ungleicheit zuschreiben wollen. Zwar/ daß
sonsten/ bey andern Menschen/ so nicht von einer-
ley Eltern herkommen/ oft große Widerwärtig-
keit/ ist/ solches vil/ außer der obgedachten Un-
gleicheit der Naturen/ und Aigenschafften/ dem
Gestirn zuaignen/ und sagen: Qui tempore nati-
vitatis habent signa ascendentia contraria, in ip-
sorum qualitate, & contraria triplicitate, sibi in-
vicem esse inimicos. Item, quando Sol, & Luna,
sunt in oppositionibus diversis, inter homines illo
tempore progenitos, nunquam satis convenire pos-
se
.
Das ist nichts neues/ und erfähret man/ daß
die Gelehrten/ vilmals/ in allerhand Wissen-
schafften/ wider einander seyn/ und streiten. Unter
andern vilen wird auch dieses Exempel erzehlet.
Alß des Jahrs 1611. der berümte Churfürstlich
Pfältzische Rath/ und Hoffgerichts Praesident/ der
Hippolytus a Collibus, so unterschiedliche Sachen

in
G

Die 20. Frag/ des 3. Hundert.
ben/ und darinnen verbleiben wil. So aͤndert ſich
ein Menſch zu allen/ und ieden Zeiten/ bey tag/
und nacht/ in der Kindheit/ Jugend/ Mannli-
chem/ und erlebtem Alter/ und um das ende ſeines
Abſterbens/ wie auch bey geſundem/ und kranck en
Leib. Und daher kein Wunder/ daß die Kinder/
ſo einerley Eltern haben/ oftmals einander ſo un-
gleich ſeyn; weiln/ zur Zeit der Empfaͤngnus/ die
Eltern nicht allezeit von gleichem Zueſtande des
Leibs/ und Gemuͤets/ geweſen; wiewoln auch dem
Geſtirn/ ſonderlich dem Mon/ Theils die Urſach
ſolcher Ungleicheit zuſchreiben wollen. Zwar/ daß
ſonſten/ bey andern Menſchen/ ſo nicht von einer-
ley Eltern herkommen/ oft große Widerwaͤrtig-
keit/ iſt/ ſolches vil/ außer der obgedachten Un-
gleicheit der Naturen/ und Aigenſchafften/ dem
Geſtirn zuaignen/ und ſagen: Qui tempore nati-
vitatis habent ſigna aſcendentia contraria, in ip-
ſorum qualitate, & contraria triplicitate, ſibi in-
vicem eſſe inimicos. Item, quando Sol, & Luna,
ſunt in oppoſitionibus diverſis, inter homines illo
tempore progenitos, nunquam ſatis convenire poſ-
ſe
.
Das iſt nichts neues/ und erfaͤhret man/ daß
die Gelehrten/ vilmals/ in allerhand Wiſſen-
ſchafften/ wider einander ſeyn/ und ſtreiten. Unter
andern vilen wird auch dieſes Exempel erzehlet.
Alß des Jahrs 1611. der beruͤmte Churfuͤrſtlich
Pfaͤltziſche Rath/ und Hoffgerichts Præſident/ der
Hippolytus à Collibus, ſo unterſchiedliche Sachen

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[97/0121] Die 20. Frag/ des 3. Hundert. ben/ und darinnen verbleiben wil. So aͤndert ſich ein Menſch zu allen/ und ieden Zeiten/ bey tag/ und nacht/ in der Kindheit/ Jugend/ Mannli- chem/ und erlebtem Alter/ und um das ende ſeines Abſterbens/ wie auch bey geſundem/ und kranck en Leib. Und daher kein Wunder/ daß die Kinder/ ſo einerley Eltern haben/ oftmals einander ſo un- gleich ſeyn; weiln/ zur Zeit der Empfaͤngnus/ die Eltern nicht allezeit von gleichem Zueſtande des Leibs/ und Gemuͤets/ geweſen; wiewoln auch dem Geſtirn/ ſonderlich dem Mon/ Theils die Urſach ſolcher Ungleicheit zuſchreiben wollen. Zwar/ daß ſonſten/ bey andern Menſchen/ ſo nicht von einer- ley Eltern herkommen/ oft große Widerwaͤrtig- keit/ iſt/ ſolches vil/ außer der obgedachten Un- gleicheit der Naturen/ und Aigenſchafften/ dem Geſtirn zuaignen/ und ſagen: Qui tempore nati- vitatis habent ſigna aſcendentia contraria, in ip- ſorum qualitate, & contraria triplicitate, ſibi in- vicem eſſe inimicos. Item, quando Sol, & Luna, ſunt in oppoſitionibus diverſis, inter homines illo tempore progenitos, nunquam ſatis convenire poſ- ſe. Das iſt nichts neues/ und erfaͤhret man/ daß die Gelehrten/ vilmals/ in allerhand Wiſſen- ſchafften/ wider einander ſeyn/ und ſtreiten. Unter andern vilen wird auch dieſes Exempel erzehlet. Alß des Jahrs 1611. der beruͤmte Churfuͤrſtlich Pfaͤltziſche Rath/ und Hoffgerichts Præſident/ der Hippolytus à Collibus, ſo unterſchiedliche Sachen in G

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/121>, abgerufen am 23.11.2024.