Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 26. Frag/ des 3. Hundert. nung seyn/ daß die Teuffel Menschliche Cörperan sich nehmen/ und also mit den Leuten Unzucht treiben; Daher/ wann sie bey den Weibern ligen/ Incubi, wan Sie aber mit den Männern zu thun/ Succubi, pflegen genant zu werden. Jhre Ursachen seyn diese. 1. daß die Teufel können Menschliche Cörper an sich nemmen/ und in denselben Mensch- lichen Lebens Aemter verrichten; wie aus unter- schidlichen Historien/ in den Tischreden D. Luthe- ri, und beym Gesnero in explic. Gen. disp. 6. q. 4. p. 155. zu ersehen. 2. obwoln die Teuffel/ weder in sich/ noch in den angenommenen Cörpern/ einen aignen Saamen haben; so können sie doch den/ von den Männern aus gelaßenen Saamen auf- faßen/ und dem Weibe zubringen. 3. Welches dann die Jenige/ mit denen der Teufel zu thun ge- habt/ beständig aussagten; und 4. bezeuge es auch die erfahrung/ daß dergleichen Weiber vom Teufel empfangen/ und geboren hetten. Hergegen seyen Andere/ und auch berümte Leuth/ der Mai- nung/ daß der Teufel mit falschen Einbildungen die Hexen nur betrüege/ daß sie im Schlaff glau- ben Sie haben mit dem Teufel zu thun gehabt/ ob es wol warhaftig nicht geschehen: Oder es kön- nen die Hexen/ durch Hülff des Teufels/ die Kranckheit überkommen/ so die Aertzt/ den Alp/ das Schrötelin/ oder die Trut/ nennen/ (davon in- sonderheit/ unden/ in der 52. Frag/ von des Hirns Zuständen) daß sie daher vermeinen/ daß es der Teufel H iiij
Die 26. Frag/ des 3. Hundert. nung ſeyn/ daß die Teuffel Menſchliche Coͤrperan ſich nehmen/ und alſo mit den Leuten Unzucht treiben; Daher/ wann ſie bey den Weibern ligen/ Incubi, wan Sie aber mit den Maͤnnern zu thun/ Succubi, pflegen genant zu werden. Jhre Urſachen ſeyn dieſe. 1. daß die Teufel koͤnnen Menſchliche Coͤrper an ſich nemmen/ und in denſelben Menſch- lichen Lebens Aemter verrichten; wie aus unter- ſchidlichen Hiſtorien/ in den Tiſchreden D. Luthe- ri, und beym Gesnero in explic. Gen. diſp. 6. q. 4. p. 155. zu erſehen. 2. obwoln die Teuffel/ weder in ſich/ noch in den angenommenen Coͤrpern/ einen aignen Saamen haben; ſo koͤnnen ſie doch den/ von den Maͤnnern aus gelaßenen Saamen auf- faßen/ und dem Weibe zubringen. 3. Welches dann die Jenige/ mit denen der Teufel zu thun ge- habt/ beſtaͤndig ausſagten; und 4. bezeuge es auch die erfahrung/ daß dergleichen Weiber vom Teufel empfangen/ und geboren hetten. Hergegen ſeyen Andere/ und auch beruͤmte Leuth/ der Mai- nung/ daß der Teufel mit falſchen Einbildungen die Hexen nur betruͤege/ daß ſie im Schlaff glau- ben Sie haben mit dem Teufel zu thun gehabt/ ob es wol warhaftig nicht geſchehen: Oder es koͤn- nen die Hexen/ durch Huͤlff des Teufels/ die Kranckheit uͤberkommen/ ſo die Aertzt/ den Alp/ das Schroͤtelin/ oder die Trut/ nennen/ (davon in- ſonderheit/ unden/ in der 52. Frag/ von des Hirns Zuſtaͤnden) daß ſie daher vermeinen/ daß es der Teufel H iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0143" n="119"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 26. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/> nung ſeyn/ daß die Teuffel Menſchliche Coͤrper<lb/> an ſich nehmen/ und alſo mit den Leuten Unzucht<lb/> treiben; Daher/ wann ſie bey den Weibern ligen/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Incubi</hi>,</hi> wan Sie aber mit den Maͤnnern zu thun/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Succubi</hi>,</hi> pflegen genant zu werden. Jhre Urſachen<lb/> ſeyn dieſe. 1. daß die Teufel koͤnnen Menſchliche<lb/> Coͤrper an ſich nemmen/ und in denſelben Menſch-<lb/> lichen Lebens Aemter verrichten; wie aus unter-<lb/> ſchidlichen Hiſtorien/ in den Tiſchreden <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Luthe-<lb/> ri</hi>,</hi> und beym <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gesnero in explic. Gen. diſp. 6. q. 4.<lb/> p</hi>.</hi> 155. zu erſehen. 2. obwoln die Teuffel/ weder in<lb/> ſich/ noch in den angenommenen Coͤrpern/ einen<lb/> aignen Saamen haben; ſo koͤnnen ſie doch den/<lb/> von den Maͤnnern aus gelaßenen Saamen auf-<lb/> faßen/ und dem Weibe zubringen. 3. Welches<lb/> dann die Jenige/ mit denen der Teufel zu thun ge-<lb/> habt/ beſtaͤndig ausſagten; und 4. bezeuge es<lb/> auch die erfahrung/ daß dergleichen Weiber vom<lb/> Teufel empfangen/ und geboren hetten. Hergegen<lb/> ſeyen Andere/ und auch beruͤmte Leuth/ der Mai-<lb/> nung/ daß der Teufel mit falſchen Einbildungen<lb/> die Hexen nur betruͤege/ daß ſie im Schlaff glau-<lb/> ben Sie haben mit dem Teufel zu thun gehabt/ ob<lb/> es wol warhaftig nicht geſchehen: Oder es koͤn-<lb/> nen die Hexen/ durch Huͤlff des Teufels/ die<lb/> Kranckheit uͤberkommen/ ſo die Aertzt/ den Alp/<lb/> das Schroͤtelin/ oder die Trut/ nennen/ (davon in-<lb/> ſonderheit/ unden/ in der 52. Frag/ von des Hirns<lb/> Zuſtaͤnden) daß ſie daher vermeinen/ daß es der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">Teufel</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0143]
Die 26. Frag/ des 3. Hundert.
nung ſeyn/ daß die Teuffel Menſchliche Coͤrper
an ſich nehmen/ und alſo mit den Leuten Unzucht
treiben; Daher/ wann ſie bey den Weibern ligen/
Incubi, wan Sie aber mit den Maͤnnern zu thun/
Succubi, pflegen genant zu werden. Jhre Urſachen
ſeyn dieſe. 1. daß die Teufel koͤnnen Menſchliche
Coͤrper an ſich nemmen/ und in denſelben Menſch-
lichen Lebens Aemter verrichten; wie aus unter-
ſchidlichen Hiſtorien/ in den Tiſchreden D. Luthe-
ri, und beym Gesnero in explic. Gen. diſp. 6. q. 4.
p. 155. zu erſehen. 2. obwoln die Teuffel/ weder in
ſich/ noch in den angenommenen Coͤrpern/ einen
aignen Saamen haben; ſo koͤnnen ſie doch den/
von den Maͤnnern aus gelaßenen Saamen auf-
faßen/ und dem Weibe zubringen. 3. Welches
dann die Jenige/ mit denen der Teufel zu thun ge-
habt/ beſtaͤndig ausſagten; und 4. bezeuge es
auch die erfahrung/ daß dergleichen Weiber vom
Teufel empfangen/ und geboren hetten. Hergegen
ſeyen Andere/ und auch beruͤmte Leuth/ der Mai-
nung/ daß der Teufel mit falſchen Einbildungen
die Hexen nur betruͤege/ daß ſie im Schlaff glau-
ben Sie haben mit dem Teufel zu thun gehabt/ ob
es wol warhaftig nicht geſchehen: Oder es koͤn-
nen die Hexen/ durch Huͤlff des Teufels/ die
Kranckheit uͤberkommen/ ſo die Aertzt/ den Alp/
das Schroͤtelin/ oder die Trut/ nennen/ (davon in-
ſonderheit/ unden/ in der 52. Frag/ von des Hirns
Zuſtaͤnden) daß ſie daher vermeinen/ daß es der
Teufel
H iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |