Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 38. Frag/ des 3. Hundert. Fürs Ander ist man auch in deme nicht ainig/ erle- L v
Die 38. Frag/ des 3. Hundert. Fuͤrs Ander iſt man auch in deme nicht ainig/ erle- L v
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Die 38. Frag/ des 3. Hundert.
Fuͤrs Ander iſt man auch in deme nicht ainig/
wann der Strick bricht/ der Dieb herunder faͤlt/
und beym Leben bleibet/ ob man denſelben wider
aufziehen/ und hencken ſolle? Da dann die Mei-
ſten ſolches bejahen/ dieweil die Urtheil die Vol-
ziehung erfordern. 2. Sonſten der geſtalt mit dem
Hencken nur ein Geſpoͤtt getriben wurde. 3. Dem
Gemeinen Weſen es daran gelegen/ daß die Übel-
thaten nicht ungeſtraft verbleiben. 4. Dieweil in
Keyſer Carls des Fuͤnften Peinlicher Halß-Ge-
richts-Ordnung/ artic. 162. ausdrucklich ſtehet/
daß wer zum dritten mal ſtihlet/ mit dem Strang
vom Leben zum Tod geſtrafft werden ſolle. Herge-
gen aber Andere es fuͤr ein Wunderwerck halten/
wann ein Dieb vom Galgen herab faͤlt. Sihe be-
ſagten Arumæum, quæſt. 50. Man ſiehet hierinn
vil auff den Ort/ da der Diebſtall begangen wird;
Wie dann Petr. Gregorius Tholozanus lib. 37. c. 2.
& cap. 12. ſeq. Syntagm. Iur. univers. diſtinct. 21.
ſeq. ſchreibet/ daß Er oft geſehen/ die Jenige auff-
hencken/ ſo die Beutel/ oder Seckel/ in des Parla-
ments Palaſt zu Tholoſa/ abgeſchnitten/ obwoln
kaum ſechs Pfenning in den Seckeln gefunden
worden; dieweil die Begierd/ und Boßheit zu ſteh-
len/ und der Raub an ſolchem Ort begangen/ die-
ſe Straff verdienen/ damit dergleichen Haͤuſer/
und Plaͤtz/ von ſolcher Boßheit befreyet bleiben.
Quirinus Kubach. cent. 2. decur. 7. qu. 1. hat auch
diſe Frag/ ob ein Dieb/ wann er vom Galgen faͤlt/
erle-
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