DAs Würffelspiel wird ins gemein von den Rechts gelehrten für unerlaubt/ und böß/ gehalten/ auch in Gesätzen verbotten: und daher auch das Gelt/ das man unter dem Spilen zu geben versprochen/ nicht für erlaubt/ oder solches zu bezahlen erach- tet/ weil es für ein Wucherliches Gelt/ so keine Verbündnus auff sich hat/ gehalten wird/ und man das Gelt/ so man mit Würffeln verspilt/ nit wider fordern kan/ per l. 1. & 3. C. de Aleatoribus, & alearum lusu, l. 1. ff. eodem, l. periculi pretium. 5. ff. de nautico foenore. Sihe Lucam Beckman- num disputat. 2. de Vsuris, th. 20. & 21. und von der Straff der Würffelspiler/ Menochium de Arbitr. judic. quaestionibus, cas. 399. & 400. Und ist in gemeltem ersten Gesatz Cod. de Aleatoribus versehen/ daß man einen/ so im Würffelspil ver- spilt/ nicht verklagen möge/ und wann Er was be- zalt/ mög er solches wider fordern/ sowol Er/ als seine Erben/ bey dem Gewinner/ und seinem Er- ben/ iederzeit/ und nach 30. Jahren. Und stehet dabey: Quod si vel ipse, vel ejus heredes repetere neglexerint, liceat cuicunque volenti, & praecipue civitatis, in qua id factum est, primati, vel de- fensori, repetere, & in opera civitatis id expende- re. Data autem super aleae lusu cautio sit irrita, & condici possit, &c. Theils Orten achtet man gleichwol dises nicht/ sondern es wird ein großes
Gelt
N
Die 45. Frag/ des 3. Hundert.
DAs Wuͤrffelſpiel wird ins gemein von den Rechts gelehrten fuͤr unerlaubt/ und boͤß/ gehalten/ auch in Geſaͤtzen verbotten: und daher auch das Gelt/ das man unter dem Spilen zu geben verſprochen/ nicht fuͤr erlaubt/ oder ſolches zu bezahlen erach- tet/ weil es fuͤr ein Wucherliches Gelt/ ſo keine Verbuͤndnus auff ſich hat/ gehalten wird/ und man das Gelt/ ſo man mit Wuͤrffeln verſpilt/ nit wider fordern kan/ per l. 1. & 3. C. de Aleatoribus, & alearum luſu, l. 1. ff. eodem, l. periculi pretium. 5. ff. de nautico fœnore. Sihe Lucam Beckman- num diſputat. 2. de Vſuris, th. 20. & 21. und von der Straff der Wuͤrffelſpiler/ Menochium de Arbitr. judic. quæſtionibus, cas. 399. & 400. Und iſt in gemeltem erſten Geſatz Cod. de Aleatoribus verſehen/ daß man einen/ ſo im Wuͤrffelſpil ver- ſpilt/ nicht verklagen moͤge/ und wann Er was be- zalt/ moͤg er ſolches wider fordern/ ſowol Er/ als ſeine Erben/ bey dem Gewinner/ und ſeinem Er- ben/ iederzeit/ und nach 30. Jahren. Und ſtehet dabey: Quod ſi vel ipſe, vel ejus heredes repetere neglexerint, liceat cuicunque volenti, & præcipuè civitatis, in qua id factum est, primati, vel de- fenſori, repetere, & in opera civitatis id expende- re. Data autem ſuper aleæ luſu cautio ſit irrita, & condici poſſit, &c. Theils Orten achtet man gleichwol diſes nicht/ ſondern es wird ein großes
Gelt
N
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0217"n="193"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die 45. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/><p><hirendition="#in">D</hi><hirendition="#fr">As Wuͤrffelſpiel wird ins</hi><lb/>
gemein von den Rechts gelehrten fuͤr<lb/>
unerlaubt/ und boͤß/ gehalten/ auch in<lb/>
Geſaͤtzen verbotten: und daher auch das Gelt/<lb/>
das man unter dem Spilen zu geben verſprochen/<lb/>
nicht fuͤr erlaubt/ oder ſolches zu bezahlen erach-<lb/>
tet/ weil es fuͤr ein Wucherliches Gelt/ ſo keine<lb/>
Verbuͤndnus auff ſich hat/ gehalten wird/ und<lb/>
man das Gelt/ ſo man mit Wuͤrffeln verſpilt/ nit<lb/>
wider fordern kan/ <hirendition="#aq"><hirendition="#i">per l.</hi> 1. <hirendition="#i">&</hi> 3. <hirendition="#i">C. de Aleatoribus,<lb/>& alearum luſu, l.</hi> 1. <hirendition="#i">ff. eodem, l. periculi pretium.</hi><lb/>
5. <hirendition="#i">ff. de nautico fœnore.</hi></hi> Sihe <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Lucam Beckman-<lb/>
num diſputat.</hi> 2. <hirendition="#i">de Vſuris, th.</hi></hi> 20. <hirendition="#i">&</hi> 21. und von<lb/>
der Straff der Wuͤrffelſpiler/ <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Menochium de<lb/>
Arbitr. judic. quæſtionibus, cas.</hi></hi> 399. <hirendition="#i">&</hi> 400. Und<lb/>
iſt in gemeltem erſten Geſatz <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cod. de Aleatoribus</hi></hi><lb/>
verſehen/ daß man einen/ ſo im Wuͤrffelſpil ver-<lb/>ſpilt/ nicht verklagen moͤge/ und wann Er was be-<lb/>
zalt/ moͤg er ſolches wider fordern/ ſowol Er/ als<lb/>ſeine Erben/ bey dem Gewinner/ und ſeinem Er-<lb/>
ben/ iederzeit/ und nach 30. Jahren. Und ſtehet<lb/>
dabey: <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Quod ſi vel ipſe, vel ejus heredes repetere<lb/>
neglexerint, liceat cuicunque volenti, & præcipuè<lb/>
civitatis, in qua id factum est, primati, vel de-<lb/>
fenſori, repetere, & in opera civitatis id expende-<lb/>
re. Data autem ſuper aleæ luſu cautio ſit irrita,<lb/>& condici poſſit, &c.</hi></hi> Theils Orten achtet man<lb/>
gleichwol diſes nicht/ ſondern es wird ein großes<lb/><fwplace="bottom"type="sig">N</fw><fwplace="bottom"type="catch">Gelt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[193/0217]
Die 45. Frag/ des 3. Hundert.
DAs Wuͤrffelſpiel wird ins
gemein von den Rechts gelehrten fuͤr
unerlaubt/ und boͤß/ gehalten/ auch in
Geſaͤtzen verbotten: und daher auch das Gelt/
das man unter dem Spilen zu geben verſprochen/
nicht fuͤr erlaubt/ oder ſolches zu bezahlen erach-
tet/ weil es fuͤr ein Wucherliches Gelt/ ſo keine
Verbuͤndnus auff ſich hat/ gehalten wird/ und
man das Gelt/ ſo man mit Wuͤrffeln verſpilt/ nit
wider fordern kan/ per l. 1. & 3. C. de Aleatoribus,
& alearum luſu, l. 1. ff. eodem, l. periculi pretium.
5. ff. de nautico fœnore. Sihe Lucam Beckman-
num diſputat. 2. de Vſuris, th. 20. & 21. und von
der Straff der Wuͤrffelſpiler/ Menochium de
Arbitr. judic. quæſtionibus, cas. 399. & 400. Und
iſt in gemeltem erſten Geſatz Cod. de Aleatoribus
verſehen/ daß man einen/ ſo im Wuͤrffelſpil ver-
ſpilt/ nicht verklagen moͤge/ und wann Er was be-
zalt/ moͤg er ſolches wider fordern/ ſowol Er/ als
ſeine Erben/ bey dem Gewinner/ und ſeinem Er-
ben/ iederzeit/ und nach 30. Jahren. Und ſtehet
dabey: Quod ſi vel ipſe, vel ejus heredes repetere
neglexerint, liceat cuicunque volenti, & præcipuè
civitatis, in qua id factum est, primati, vel de-
fenſori, repetere, & in opera civitatis id expende-
re. Data autem ſuper aleæ luſu cautio ſit irrita,
& condici poſſit, &c. Theils Orten achtet man
gleichwol diſes nicht/ ſondern es wird ein großes
Gelt
N
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/217>, abgerufen am 30.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.