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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 70. Frag/ des 3. Hundert.
wievil Kinder erfolgen sollen? item/ was für Ge-
schlechts ein jegliches seyn werde? Jtem/ 1. 2. 3.
oder 4. Weiber/ obs Jungfrauen/ oder Wittiben
seyn/ und wie lang iede leben werde? Jn Summa/
man solls nicht gar verwerffen/ aber auch ihr nicht
zuvil trauen; und solle man die stellung auff den
Punct der Geburt richten.

5. Woher es komme/ daß das faule Holtz/ im
Finstern/ so hell leuchte? Antwort. Es ist im fau-
len Holtz ein Feuer verhanden/ welches ein wenig
die umstehenden Dünste erleuchtet.

6. Ob die Americaner/ vor Zeiten/ den Euro-
paeischen Leuten bekanter/ als an ietzo/ gewesen?
und aus was Ort der Welt selbige mögen ent-
sprungen seyn? Antwort. Die Americaner seyn/
vor Zeiten/ den Europaeischen so bekant gewesen/
als immermehr die Türcken den Hungarn/ und
die Africaner den Spaniern; und ist vermuet-
lich/ daß die Americaner ehe von den Africanern/
als sonsten von den Astatischen/ ihren Ursprung
genommen haben; wie Er Linemannus solches
aus Platone, in Timaeo, und Critia, da der Jn-
sel Atlantis gedacht wird/ zuerweisen vermeint.

7. Ob ein Trunck Wein gesünder/ aus einem
reinen Glase/ als aus einem silbern nicht inwen-
dig vergulten Gefäße? Antwort/ aus einem Gla-
se. Dann das Silber kan niemals/ ohne einen
kupfernen Zusatz/ gearbeitet werden: der Wein
aber hat allezeit eine Natürliche Säure bey sich/

und

Die 70. Frag/ des 3. Hundert.
wievil Kinder erfolgen ſollen? item/ was fuͤr Ge-
ſchlechts ein jegliches ſeyn werde? Jtem/ 1. 2. 3.
oder 4. Weiber/ obs Jungfrauen/ oder Wittiben
ſeyn/ und wie lang iede leben werde? Jn Sum̃a/
man ſolls nicht gar verwerffen/ aber auch ihr nicht
zuvil trauen; und ſolle man die ſtellung auff den
Punct der Geburt richten.

5. Woher es komme/ daß das faule Holtz/ im
Finſtern/ ſo hell leuchte? Antwort. Es iſt im fau-
len Holtz ein Feuer verhanden/ welches ein wenig
die umſtehenden Duͤnſte erleuchtet.

6. Ob die Americaner/ vor Zeiten/ den Euro-
pæiſchen Leuten bekanter/ als an ietzo/ geweſen?
und aus was Ort der Welt ſelbige moͤgen ent-
ſprungen ſeyn? Antwort. Die Americaner ſeyn/
vor Zeiten/ den Europæiſchen ſo bekant geweſen/
als immermehr die Tuͤrcken den Hungarn/ und
die Africaner den Spaniern; und iſt vermuet-
lich/ daß die Americaner ehe von den Africanern/
als ſonſten von den Aſtatiſchen/ ihren Urſprung
genommen haben; wie Er Linemannus ſolches
aus Platone, in Timæo, und Critia, da der Jn-
ſel Atlantis gedacht wird/ zuerweiſen vermeint.

7. Ob ein Trunck Wein geſuͤnder/ aus einem
reinen Glaſe/ als aus einem ſilbern nicht inwen-
dig vergulten Gefaͤße? Antwort/ aus einem Gla-
ſe. Dann das Silber kan niemals/ ohne einen
kupfernen Zuſatz/ gearbeitet werden: der Wein
aber hat allezeit eine Natuͤrliche Saͤure bey ſich/

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[372/0396] Die 70. Frag/ des 3. Hundert. wievil Kinder erfolgen ſollen? item/ was fuͤr Ge- ſchlechts ein jegliches ſeyn werde? Jtem/ 1. 2. 3. oder 4. Weiber/ obs Jungfrauen/ oder Wittiben ſeyn/ und wie lang iede leben werde? Jn Sum̃a/ man ſolls nicht gar verwerffen/ aber auch ihr nicht zuvil trauen; und ſolle man die ſtellung auff den Punct der Geburt richten. 5. Woher es komme/ daß das faule Holtz/ im Finſtern/ ſo hell leuchte? Antwort. Es iſt im fau- len Holtz ein Feuer verhanden/ welches ein wenig die umſtehenden Duͤnſte erleuchtet. 6. Ob die Americaner/ vor Zeiten/ den Euro- pæiſchen Leuten bekanter/ als an ietzo/ geweſen? und aus was Ort der Welt ſelbige moͤgen ent- ſprungen ſeyn? Antwort. Die Americaner ſeyn/ vor Zeiten/ den Europæiſchen ſo bekant geweſen/ als immermehr die Tuͤrcken den Hungarn/ und die Africaner den Spaniern; und iſt vermuet- lich/ daß die Americaner ehe von den Africanern/ als ſonſten von den Aſtatiſchen/ ihren Urſprung genommen haben; wie Er Linemannus ſolches aus Platone, in Timæo, und Critia, da der Jn- ſel Atlantis gedacht wird/ zuerweiſen vermeint. 7. Ob ein Trunck Wein geſuͤnder/ aus einem reinen Glaſe/ als aus einem ſilbern nicht inwen- dig vergulten Gefaͤße? Antwort/ aus einem Gla- ſe. Dann das Silber kan niemals/ ohne einen kupfernen Zuſatz/ gearbeitet werden: der Wein aber hat allezeit eine Natuͤrliche Saͤure bey ſich/ und

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/396>, abgerufen am 24.11.2024.