Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die IV. Frag. Aber/ es scheinet viel glaublicher zu seyn/ wann also
Die IV. Frag. Aber/ es ſcheinet viel glaublicher zu ſeyn/ wann alſo
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Die IV. Frag.
Aber/ es ſcheinet viel glaublicher zu ſeyn/ wann
man ſagt/ daß die gedachte Wort zum Vatter
Unſer/ wie ſie der Evangeliſt Matthæus/ Cap.
6. v. 13. hat/ gehoͤren. Dann alle/ und jede Grie-
chiſche Exemplaria haben dieſe Wort/ oder den
Beſchluß/ beſtaͤndig; Nun aber ſeyn die Griechi-
ſche von mehrerm Nachdruck/ als die Lateiniſche.
So ſtehet auch ſolche Clauſul in den Arabiſch:
und Syriſchen Exemplarn. Und wann man zu-
geben wolte/ daß die Griechen dieſelbe zu dem E-
vangeliſchen Text geflickt/ wurde man nicht den
Jrrgeiſtern/ und verkerten Leuten/ Urſach ge-
ben/ das Anſehen der H. Schrifft in Zweiffel zu
ziehen? wie man dann dergleichen von den Ma-
nichæern liſet; daß/ wann ſie/ durch die Schrifft/
uͤberwieſen worden/ ſie/ daß die Text verfaͤlſcht/
gelaͤſtert haben: Und von den Ketzern/ ſeiner
Zeit/ der H. Irenæus, aus den Vaͤttern der aͤltiſte/
lib. 3. adverſus hæreſes c. 2. alſo ſchreibet: Cùm ex
Scripturis arguuntur, in accuſationem conver-
tuntur ipſarum Scripturarum, quaſi non rectè ha-
beant, &c. Darzu komt/ daß S. Paulus/ da er
die ſibende Bitt in der 2. an Timotheum/ am 4.
von Erloͤſung von allem Übel/ ſpricht; ſtracks
darzu einen ſolchen Beſchluß/ ſo dem unſern gantz
aͤhnlich/ ſetzet/ v. 18. und außhelffen zu ſeinem
Himliſchen Reich/ Welchem ſey Ehre von ewig-
keit zu ewigkeit/ Amen. So ſeyn auch ſolche Wort
nicht wider den Glauben/ werden deßgleichen faſt
alſo
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