Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die VIII. Frag. DUrch die Stummen verste- de/
Die VIII. Frag. DUrch die Stummen verſte- de/
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Die VIII. Frag.
DUrch die Stummen verſte-
het man die Jenigen/ die nicht allein
nicht reden/ ſondern auch nicht hoͤren
koͤnnen/ dieweil dieſe beede Zuſtaͤnde/ wegen natuͤr-
licher Urſachen/ gemeinlich beyſammen ſeyn. Und
ſolches geſchicht entweder von Natur/ oder durch
einen Zuefall. Was die letztere anbelangt/ haben
ſolche entweder den Glaubensgrund/ aus anhoͤ-
rung des Worts Gottes/ vorhero gelegt/ oder
nicht. Mit Jenen iſt kein zweifel/ und kan mit den-
ſelben ſchriftlich gehandelt werden/ wann Sie des
Leſens erfahren ſeyn. Von dieſen aber/ ſo ihres
Glaubens grund/ ehe Sie/ durch einen Zuefall
Taub/ und Stum/ worden/ nicht gelegt; wie auch
denen/ ſo von Natur/ oder von Mutterleib an/ al-
ſo ſeyn/ faͤlt Zweifel vor; dieweil zun Roͤmern am
10. v. 18. ſtehet; ſo koͤmet der Glaub aus der
Predigt/ das predigen aber durch das Wort
Gottes. Es ſeyn aber auch dieſe/ ſchlecht wegs/
von dem Gebrauch des H. Abendmals nicht ab-
zuweiſen/ ſondern der geſtalt zuzulaſſen/ wann
auff vorhergehende fleiſſige Erkundigung/ Sie/
mit Wincken/ ihr begierde/ ſich des H. Sacra-
ments theilhaftig zu machen/ andeuten thun;
Auch mit Geberden/ und ſonderlich mit dem Fin-
ger auf die hoſtias weiſende/ deßgleichen mit der
Hand/ und den Augen/ auf das Bildnus des ge-
creutzigten Chriſti andaͤchtig zaigende/ und ſehen-
de/
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