Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 38. Frag des 4. Hundert. Dieweilen es aber zu Weitläuffig werden würde:So laß ich es bey disem verbleiben. Die 38. Frag. Was haben aber die Weibspersonen für behelff in Rechten/ wann Sie sich für einen Andern verpflichten/ oder ve[r]schrei- ben? BEy den Römern waren/ vor Zei- handen/
Die 38. Frag des 4. Hundert. Dieweilen es aber zu Weitlaͤuffig werden wuͤrde:So laß ich es bey diſem verbleiben. Die 38. Frag. Was haben aber die Weibsperſonen fuͤr behelff in Rechten/ wann Sie ſich fuͤr einen Andern verpflichten/ oder ve[r]ſchrei- ben? BEy den Roͤmern waren/ vor Zei- handen/
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Die 38. Frag des 4. Hundert.
Dieweilen es aber zu Weitlaͤuffig werden wuͤrde:
So laß ich es bey diſem verbleiben.
Die 38. Frag.
Was haben aber die Weibsperſonen fuͤr
behelff in Rechten/ wann Sie ſich fuͤr einen
Andern verpflichten/ oder verſchrei-
ben?
BEy den Roͤmern waren/ vor Zei-
ten/ die Weibsperſonen under immmer-
werender Pfleg/ oder Vormundſchaft.
Ob nun wol Keyſer Claudius ſolches auff gehebt;
So iſt doch diſer alte Brauch/ viler Orten/ mei-
ſtentheils wider eingefuͤhret worden; alſo/ das
heutigs Tags/ das Weiber-Volck ſchier in ſtaͤti-
ger Pfleg/ oder tutela, und zwar die verheurate
under ihrer Ehemaͤnner/ welche Ehevoͤgte genen-
net werden; die Ledige aber/ wann Sie keine Vaͤt-
ter/ under deren Gewalt Sie ſonſt ſeyn/ mehr
haben/ und die Witwen/ der Naͤchſt Befreun-
ten/ oder Anderer/ ſo Jhnen im Teſtament be-
nant/ der von der Obrigkeit verordnet werden
ſeyn muͤeßen. Daher/ wo ein ſolches Geſatz/ oder
Gewonheit iſt/ ſo moͤgen die Weibsperſonen; ihr
unbewegliche Guͤetter/ oder auch koͤſtlichen Haus-
rath/ ohne Vorwißen des Ehemanns/ oder Krie-
giſchen Vormunds/ oder der Pfleger/ keines
wegs verpfaͤnden/ oder verſchreiben/ und enteuſ-
ſern/ oder ihren Guͤettern eine Beſchwerde/ und
Dienſtbarkeit auflegen/ oder ſo die darauf ver-
handen/
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