Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 38. Frag/ des 4. Hundert. hat/ sich verzeihen/ oder demselben renunciren.Wann aber daßelbe nicht geschihet/ so gehet Sie/ wegen ihrer Ehesteuer/ allen Gläubigern des Manns/ Sie haben nahmen/ wie Sie wollen/ vor; wie davon auch in der vorigen Frag albe- rait Bericht geschehen. Es werden gleichwol etliche Sachen/ und Fäll/ hievon ausgenommen; davon widerum die Rechts-Gelehrten zu sehen/ und jedes Orts Ordnungen/ und Gewonheiten/ in Acht zu nemmen seyn. Für einen Andern Bürg zu werden/ verbie- Sie
Die 38. Frag/ des 4. Hundert. hat/ ſich verzeihen/ oder demſelben renunciren.Wann aber daßelbe nicht geſchihet/ ſo gehet Sie/ wegen ihrer Eheſteuer/ allen Glaͤubigern des Manns/ Sie haben nahmen/ wie Sie wollen/ vor; wie davon auch in der vorigen Frag albe- rait Bericht geſchehen. Es werden gleichwol etliche Sachen/ und Faͤll/ hievon ausgenommen; davon widerum die Rechts-Gelehrten zu ſehen/ und jedes Orts Ordnungen/ und Gewonheiten/ in Acht zu nemmen ſeyn. Fuͤr einen Andern Buͤrg zu werden/ verbie- Sie
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Die 38. Frag/ des 4. Hundert.
hat/ ſich verzeihen/ oder demſelben renunciren.
Wann aber daßelbe nicht geſchihet/ ſo gehet Sie/
wegen ihrer Eheſteuer/ allen Glaͤubigern des
Manns/ Sie haben nahmen/ wie Sie wollen/
vor; wie davon auch in der vorigen Frag albe-
rait Bericht geſchehen. Es werden gleichwol
etliche Sachen/ und Faͤll/ hievon ausgenommen;
davon widerum die Rechts-Gelehrten zu ſehen/
und jedes Orts Ordnungen/ und Gewonheiten/
in Acht zu nemmen ſeyn.
Fuͤr einen Andern Buͤrg zu werden/ verbie-
tet/ den Weibern/ der Velleaniſche Rathſchluß/
oder Senatus-Conſultum Velleianum; alſo/ daß
Sie auch nicht fuͤr ihre Ehemaͤnner Buͤrg wer-
den koͤnnen/ wann Sie es Jhnen gleich anbevel-
hen; noch auch fuͤr den Vatter/ den Brueder/
und des Manns Sohn: Und wann gleich ein
Vatter ſeiner Tochter/ ſo noch in ſeinem Gewalt
iſt/ ſolches zuelaͤſt; oder einer Pfleg-Tochter es
ihr Vormund bewilliget/ ſolches zu thun. Dann
ſolches Senatus-Conſultum Velleianum iſt nicht
nur von den verheuraten Weibern/ und Wittiben,
ſondern auch von den ledigen Toͤchtern/ zuverſte-
hen. Es mag aber ein Weibs-Perſon/ mit ſol-
cher Guethat ſich nicht ſchuͤtzen/ wann Sie/ im
Buͤrg werden/ argliſtiger Weiſe gehandelt. 2.
Jhr ſelbſten zu guetem Buͤrg worden/ oder den
Glaubiger bereidet/ dem Mann/ oder Sohn/
oder einem andern/ etwas zu leihen. 3. Wann
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