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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 39. Frag des 4. Hundert.
ras. 11. C. qui potiores in pignore hab. cum Au-
thent. si quis vult
.
Und müeßen solche des Mann-
lichen/ nicht Weiblichen Geschlechts seyn. So
mag auch der Jnhalt eines verlornen Jnstru-
ments/ durch die Weiber nicht erwiesen werden;
es seye dann daß Sie gstudirt haben/ und der
Rechten erfahren seyn.

Disen Beweisungen gehet die aigne Bekant-
nus vor. Wann aber ein Weibs-Person/ ohne
ihren Vormund/ an einem Ort/ nichts thun
darff/ so gilt auch ohne demselben/ ihr Bekant-
nus nichts/ wann Sie gleich/ daß sie einem was
schuldig/ sagen thuet.

Wann gantz keine Beweisungen verhanden/ so
komt man zum Ayd/ den aber keine Weibs-Per-
son thun kan/ Sie seye dann 12. Jahr völlig alt;
wie Theils wollen. Dabey auch dises in acht zu
nemmen/ daß sie mit legung der rechten Hand
auff die Lincke Brust/ zu schwören pflegen. Und
wann eine Strittigkeit zwischen einem Mann/
und Weib ist/ und man/ in ermanglung anders
Beweises/ an den Ayd gelangt/ so gibt man den-
selben mehrers dem Mann/ als dem Weib.

Von dem gefälten Urtheil mag ein Weib/ in
des Ehemans Abwesenheit/ seinetwegen/ von
dem undern/ an den höhern Richter/ sich nicht be-
rueffen; wiewol solches eine Muetter/ für ihren
Sohn/ zugelaßen wird. Aber die Wider-Einse-
tzung in den vorigen Stand/ oder die restitutio-

nem
O

Die 39. Frag des 4. Hundert.
ras. 11. C. qui potiores in pignore hab. cum Au-
thent. ſi quis vult
.
Und muͤeßen ſolche des Mann-
lichen/ nicht Weiblichen Geſchlechts ſeyn. So
mag auch der Jnhalt eines verlornen Jnſtru-
ments/ durch die Weiber nicht erwieſen werden;
es ſeye dann daß Sie gſtudirt haben/ und der
Rechten erfahren ſeyn.

Diſen Beweiſungen gehet die aigne Bekant-
nus vor. Wann aber ein Weibs-Perſon/ ohne
ihren Vormund/ an einem Ort/ nichts thun
darff/ ſo gilt auch ohne demſelben/ ihr Bekant-
nus nichts/ wann Sie gleich/ daß ſie einem was
ſchuldig/ ſagen thuet.

Wann gantz keine Beweiſungen verhanden/ ſo
komt man zum Ayd/ den aber keine Weibs-Per-
ſon thun kan/ Sie ſeye dann 12. Jahr voͤllig alt;
wie Theils wollen. Dabey auch diſes in acht zu
nemmen/ daß ſie mit legung der rechten Hand
auff die Lincke Bruſt/ zu ſchwoͤren pflegen. Und
wann eine Strittigkeit zwiſchen einem Mann/
und Weib iſt/ und man/ in ermanglung anders
Beweiſes/ an den Ayd gelangt/ ſo gibt man den-
ſelben mehrers dem Mann/ als dem Weib.

Von dem gefaͤlten Urtheil mag ein Weib/ in
des Ehemans Abweſenheit/ ſeinetwegen/ von
dem undern/ an den hoͤhern Richter/ ſich nicht be-
rueffen; wiewol ſolches eine Muetter/ fuͤr ihren
Sohn/ zugelaßen wird. Aber die Wider-Einſe-
tzung in den vorigen Stand/ oder die restitutio-

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[209/0233] Die 39. Frag des 4. Hundert. ras. 11. C. qui potiores in pignore hab. cum Au- thent. ſi quis vult. Und muͤeßen ſolche des Mann- lichen/ nicht Weiblichen Geſchlechts ſeyn. So mag auch der Jnhalt eines verlornen Jnſtru- ments/ durch die Weiber nicht erwieſen werden; es ſeye dann daß Sie gſtudirt haben/ und der Rechten erfahren ſeyn. Diſen Beweiſungen gehet die aigne Bekant- nus vor. Wann aber ein Weibs-Perſon/ ohne ihren Vormund/ an einem Ort/ nichts thun darff/ ſo gilt auch ohne demſelben/ ihr Bekant- nus nichts/ wann Sie gleich/ daß ſie einem was ſchuldig/ ſagen thuet. Wann gantz keine Beweiſungen verhanden/ ſo komt man zum Ayd/ den aber keine Weibs-Per- ſon thun kan/ Sie ſeye dann 12. Jahr voͤllig alt; wie Theils wollen. Dabey auch diſes in acht zu nemmen/ daß ſie mit legung der rechten Hand auff die Lincke Bruſt/ zu ſchwoͤren pflegen. Und wann eine Strittigkeit zwiſchen einem Mann/ und Weib iſt/ und man/ in ermanglung anders Beweiſes/ an den Ayd gelangt/ ſo gibt man den- ſelben mehrers dem Mann/ als dem Weib. Von dem gefaͤlten Urtheil mag ein Weib/ in des Ehemans Abweſenheit/ ſeinetwegen/ von dem undern/ an den hoͤhern Richter/ ſich nicht be- rueffen; wiewol ſolches eine Muetter/ fuͤr ihren Sohn/ zugelaßen wird. Aber die Wider-Einſe- tzung in den vorigen Stand/ oder die restitutio- nem O

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/233>, abgerufen am 24.11.2024.